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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Eutergesundheit, Bestandesuntersuchung, Melkarbeit, Mastitis,

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 114, 338-344

DOI: 10.2377/0341-6593-114-338

Publiziert: 09/2007

Zusammenfassung

In dieser retrospektiven Studie wurden die Daten von 59 Betrieben ausgewertet,welche der Rindergesundheitsdienst (RGD) der Schweiz von 1999 bis 2004wegen eines Bestandesproblems mit der Eutergesundheit und mit der Qualitätder Ablieferungsmilch abklärte. Ziel dieser Studie war es, Informationen über dieBetriebe mit dem Bestandesproblem Eutergesundheit zu erhalten und möglicheManagementfehler zu definieren. Zudem sollte die Bedeutung von Mastitiserregernfür bestandsweise auftretende Eutergesundheits-Probleme in der Schweizunter Praxisbedingungen evaluiert werden.Die vom RGD besuchten Betriebe waren größer und moderner als im SchweizerischenMittel. Bis zur Hinzuziehung des RGD hatte das jeweilige Bestandesproblemschon seit 15 Monaten bestanden. Von 17 Betrieben wurde temporärMilch abgeliefert, die den gesetzlichen Anforderungen nicht mehr entsprach.Von den 57 beurteilten Melkanlagen wiesen 42 offensichtliche Mängel auf, dieauch die Betriebsleiter hätten erkennen können. Nur 5 von 57 Melkern erledigtendie Melkarbeit nach den allgemein gültigen Richtlinien. Bei 36 Melkern wurdensogar mehr als zwei grundsätzliche Fehler bemängelt. In 51 Betrieben wurdenMischinfektionen mit mehreren Problemkeimen (Keim, der bei mindestens 20 %der beprobten Kühe eines Betriebes nachgewiesen wurde) gefunden. Staphylococcusaureus erwies sich als häufigster Problemkeim in den Betrieben, in 4 Betriebenwurde dieser Keim als allein verantwortlicher Mastitiserreger nachgewiesen.Die Studie zeigt, dass noch ein großer Betreuungs- und Ausbildungsbedarfbezüglich Melktechnik und Melkarbeit bei den Milchproduzenten besteht.Staphylococcus aureus erwies sich als der wichtigste Problemkeim bei Vorliegendes Bestandesproblemes Eutergesundheit in der Schweiz. Er könnte somit inder Praxis als Leitkeim für die Erkennung von Managementfehlern auf Milchviehbetriebengenutzt werden.

Summary

Data from 59 farms with complaints of udder health problems and insufficientquality of delivered milk that had been assessed by the Swiss Bovine Health Service(BHS) between 1999 and 2004 were retrospectively analysed. Data evaluatedincluded farm characteristics such as farm size, herd size, average milk yield, milkingsystem and housing system, deficits of the milking equipment and the milkingpractices, and bacteriological results of milk samples from all cows in lactation.The average size of the farms assessed by the BHS was larger than the size of theaverage Swiss dairy farm. On average, the herd problem had already existed for15 months until the BHS was called in. Seventeen farms had temporarily deliveredmilk that did not meet the legal requirements. Of the 57 milking systems whichEutergesundheitswereevaluated, 42 showed obvious failures which the farm managers could havenoticed. Only 5 of the 57 milkers carried out their work according to the generallyvalid guidelines of the National Mastitis Council. More than 2 basic mistakes wereobserved in the milking practices of 36 milkers. In 51 farms, mixed infections withseveral problem bacteria (those present in at least 20 % of the tested cows on afarm) were found. Staphylococcus aureus proved to be the most common problemgerm. As the bacteria responsible for the herd problem (the sole problem bacteriadetectable on a particular farm) Staphylococcus aureus was detected in 4 farms.The current study revealed that education in the area of milking techniques andmilking practices of farmers should be improved in order to reduce the incidenceof udder health problems on herd level. Staphylococcus aureus is the most importantproblem bacteria involved in herds with udder health problems in Switzerland.Staphylococcus aureus might be used in practice as the indicator germ forearly recognition of management problems in dairy farms.

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