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Frühjahrslohnrunde: Gewerkschaft fordert Abgeltung der Inflation

Bei der Frühjahrslohnrunde soll die rollierende Inflation abgegolten werden.
Bei der Frühjahrslohnrunde soll die rollierende Inflation abgegolten werden. ©APA/BARBARA GINDL (Symbolbild)
Am kommenden Dienstag beginnt die Frühjahrslohnrunde für 130.000 Beschäftigte in der Industrie. Bereits am Freitag haben die Gewerkschaften PRO-GE und GPA ihre Forderungen präsentiert.
Einigung auf Banken-Kollektivvertrag

Als Verhandlungsbasis für die Frühjahrslohnrunde wird weiterhin eine Jahresinflation von 6,8 Prozent genannt. Das Ziel ist eine prozentuale Erhöhung der Löhne und Gehälter anstelle von Einmalzahlungen, da diese nur eine kurzfristige Wirkung haben. Arbeitgeber und Ökonomen hatten zuletzt Veränderungen in den Kollektivvertragsverhandlungen gefordert.

Gewerkschaften wollen bei Frühjahrslohnrunde nachhaltige Lohnerhöhung

In einer Presseaussendung stellen die Gewerkschaften heute jedenfalls klar: Die Priorität liegt auf einem nachhaltigen Einkommensanstieg - und auch wenn die Inflation aktuell rückläufig ist "liegt die für die KV-Verhandlungen relevante Inflation im 12-Monats-Schnitt noch immer bei 6,8 Prozent", so die Arbeitnehmervertreter.

Einmal mehr sehen sie sich in der Pflicht, Jobs der Regierung zu übernehmen. "Die Bundesregierung lässt bei der Inflationsbekämpfung nach wie vor jedes Engagement vermissen. Nachhaltige Erhöhungen bleiben damit das einzige Mittel, die Teuerung dauerhaft abzufedern und die Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erhalten", betonen die beiden Chefverhandler für die Elektroindustrie, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).

Eine "Abfuhr" erteilten sie den Arbeitgebervertretern, die an der "Benya-Formel" - also die Erhöhung der Einkommen um Inflation und Produktivitätsanstieg - sägen wollen. "Das wird's mit uns nicht spielen", so die beiden Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite, die zuletzt auch die Herbstlohnrunde mit den Metallern bestritten.

Vor Frühjahrslohnrunde: Einigung im Finanzsektor

Den Startschuss für die Frühjahrslohnrunde am Dienstag geben traditionell die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) sowie für die rund 8.000 Beschäftigten der Papierindustrie. Eine Woche später folgt am 19. März der Verhandlungsstart für 7.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Textilindustrie, bevor am 4. April die mit rund 50.000 Beschäftigten drittgrößte Industriebranche Österreichs, die Chemische Industrie, die KV-Verhandlungen aufnimmt. Den Abschluss der industriellen Frühjahrsrunde bildet im Mai die Glasindustrie mit rund 7.000 Beschäftigten.

Gestern gab es eine Einigung im Finanzsektor. Das Bruttogehalt der gut 67.000 Angestellten steigt ab 1. April um 7,25 Prozent plus einem Fixbetrag von 37,50 Euro. Das bedeutet eine Erhöhung aller Einkommen zwischen 8 und 9 Prozent, was durchschnittlich einen Zuwachs von 8,3 Prozent ergibt. Die aktuelle Teuerung liegt bei 4,3 Prozent.

Während sich die Sozialpartner im Bankenbereich schnell einig waren, fliegt die AUA in Turbulenzen. Es geht um den Kollektivvertrag (KV) für Pilotinnen und Piloten sowie Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter, für nächste Woche sind Betriebsversammlungen angekündigt.

(APA/Red)

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