Woran erkenne ich Pfeiffersches Drüsenfieber?

Pfeiffersches Drüsenfieber: Was Sie über die Krankheit wissen müssen

Pfeiffersches Drüsenfieber, auch infektiöse Mononukleose genannt, verursacht bei den meisten Menschen Angst und Schrecken. Dabei hat es fast schon jeder Erwachsene mindestens einmal im Leben gehabt. Meist sogar unbemerkt. Die Symptome unterscheiden sich kaum von einer normalen Grippe. Wo liegen die Unterschiede bei den Erkrankungen und wie gefährlich ist die Mononukleose wirklich?

Pfeiffersches Druesenfieber© KatarzynaBialasiewicz/iStock
Viele Mythen ranken sich um das Pfeiffersches Drüsenfieber. Wir klären auf.

Die normale Grippe und Pfeiffersches Drüsenfieber (infektiöse Mononukleosis, oder Mononucleosis infectiosa) haben viele Gemeinsamkeiten. Beide Erkrankungen sind Virusinfektionen mit Fieber, Hals- und Gliederschmerzen als Symptomen. Wieso wird Pfeiffersches Drüsenfieber also nicht unter dem Oberbegriff Grippe behandelt? Zunächst einmal werden die Erkrankungen von zwei verschiedenen Virenarten ausgelöst. Während bei einem grippalen Infekt das Influenza-Virus in unserem Körper sein Unwesen treibt, ist der Auslöser für Pfeiffersches Drüsenfieber das Epstein-Barr-Virus. Darüber hinaus unterscheiden sich aber auch gewisse Symptome voneinander. Welche das sind, erfahrt Ihr hier.

Was ist Pfeiffersches Drüsenfieber?

Wie oben schon erwähnt, handelt es sich bei Pfeifferschem Drüsenfieber um eine Infektion, die durch das Epstein-Barr-Virus ausgelöst wird. Es fällt verschiedene Bereiche des Körpers an, darunter auch die Lymphozyten. Lymphozyten gehören zum Abwehrsystem des Körpers und werden auch als weiße Blutzellen bezeichnet. Das Epstein-Barr-Virus ist stark ansteckend und wird über Speichelkontakt übertragen, was ihm auch den Namen Kusskrankheit oder Kissing Disease eingebracht hat. Tatsächlich sind Jugendliche vermehrt von Ansteckung betroffen. Obwohl die infektiöse Mononukleosis generell als gefährlich gilt, verläuft die Krankheit sehr unterschiedlich. Kleinkinder beispielsweise zeigen oftmals nur erkältungsähnliche Symptome. Erst mit fortschreitendem Alter nimmt bei der Infektion die Intensität zu.

Wie lange ist man mit Pfeifferschem Drüsenfieber ansteckend?

Man ist mit Pfeifferschem Drüsenfieber ansteckend, solange das Epstein-Barr-Virus (EBV) im Speichel vorhanden ist. Das EBV kann bis zu 6 Monate nach der Infektion im Speichel nachgewiesen werden. In der Regel ist man jedoch nur in den ersten 2 bis 3 Wochen nach Beginn der Symptome ansteckend.

Die Ansteckungsgefahr ist am höchsten, wenn die betroffene Person Fieber hat. In dieser Zeit sollte man den Kontakt mit anderen Menschen so weit wie möglich vermeiden.

Ursachen: Was löst das Pfeiffersche Drüsenfieber aus?

Das Pfeiffersche Drüsenfieber, auch als infektiöse Mononukleose bekannt, wird hauptsächlich durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) ausgelöst. Dieses Virus gehört zur Herpesviren-Familie und wird über den Speichel übertragen. Es ist besonders ansteckend und breitet sich häufig durch engen Kontakt, wie Küssen oder das Teilen von Geschirr, aus. Das EBV infiziert in erster Linie B-Lymphozyten, was zu den charakteristischen Symptomen der Krankheit führt, wie Fieber, Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Müdigkeit.

Das Epstein-Barr-Virus

Dem Epstein-Barr-Virus wird in der Forschung viel Beachtung geschenkt. Es wird angenommen, dass bis zum 40. Lebensjahr etwa 98 Prozent der Menschen bereits mit dem Virus infiziert waren. Das Besondere: Das Virus kann auch nach mehreren Jahren wieder reaktiviert werden und Symptome auslösen. Forschende nehmen mittlerweile an, dass das Epstein-Barr-Virus auch für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose oder Arthritis verantwortlich sein könnte. Auch das Fatigue-Syndrom wird mit dem Virus in Verbindung gebracht.

Deshalb kann das Epstein-Barr-Virus Krebs begünstigen

Das Epstein-Barr-Virus (EBV) kann laut einer Studie der University of California in San Diego die Entstehung von Tumoren begünstigen – und die Forscher haben den Mechanismus dahinter identifiziert. Ihre Untersuchungen zeigten, dass das EBV an sogenannten "fragilen Stellen" des menschlichen Chromosoms 11 auftaucht. Diese Stellen sind besonders anfällig für Schäden durch Mutationen während der Zellteilung. Die Forscher fanden heraus, dass Kopien einer Sequenz, die dem EBV ähnelte, während der Zellteilung auftraten und das Anheften an die Zelle ermöglichten. Dadurch brach das Chromosom an der fragilen Stelle, was als Auslöser für genetische Schäden gilt und die Entstehung von Krebs fördern kann.

Die Forscher analysierten auch DNA-Sequenzen von Krebstumoren und fanden heraus, dass Patienten, die das EBV trugen, häufiger Veränderungen am Chromosom 11 aufwiesen. Dies galt insbesondere für Hals-Rachen-Krebs, bei dem 100 Prozent der Tumore von EBV-positiven Patienten Veränderungen am Chromosom 11 aufwiesen. Dies legt nahe, dass eine vorhandene, aber noch nicht ausgebrochene EBV-Infektion das Krebsrisiko erhöhen kann.

Was sind die Symptome von Pfeifferschem Drüsenfieber?

Besonders wird Pfeiffersches Drüsenfieber mit Halsschmerzen, Fieber und geschwollenen Lymphknoten in Verbindung gebracht. In 50 Prozent der Fälle tritt die Krankheit zusammen mit einer Mandelentzündung auf. Dann wird gewöhnlicherweise Antibiotika verschrieben. Eine Mandelentzündung ist aber kein Symptom der Viruserkrankung. Da zwischen einer Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung bis zu sieben Wochen vergehen können, ist eine genaue Festlegung der Dauer schwer zu sagen. Die Krankheit selbst dauert in der Regel zwischen zwei und sechs Wochen. Der Verlauf ist zwar kräftezehrend, aber für den Menschen größtenteils ungefährlich. Es gibt keine Medikamente gegen Pfeiffersches Drüsenfieber. Einzig die Symptome können bekämpft werden. Allerdings ist dies in den meisten Fällen ausreichend, da der Körper die Infektion selbst in den Griff bekommt.

Die typischen Symptome, die auftreten, sind:

  • Fieber
  • Hals- und Gliederschmerzen
  • allgemeines Unwohlsein
  • Abgeschlagenheit

Behandlung des Pfeifferschen Drüsenfiebers

Eine medikamentöse Therapie gibt es nicht. Für ein schnelles Abklingen der Krankheit sollten Sie viel ruhen und viel trinken. Bei Bedarf können Schmerzmedikamente und fiebersenkende Mittel für Linderung.

Warum Pfeiffersches Drüsenfieber so gefährlich sein kann

In ganz seltenen Fällen kann Pfeiffersches Drüsenfieber allerdings einen ungewöhnlichen Verlauf nehmen. So kann es zu einer Gehirnentzündung, Leber- oder Milzschwellung kommen. Hier sollte umgehend eine Einweisung in ein Krankenhaus stattfinden. Auch die Gefahr auf einen chronischen Verlauf besteht. Dann können die bekannten Symptome oft monate- oder jahrelang auftreten. Dabei bleibt die Lymphknotenschwellung bestehen. Sollte die Milz geschwollen sein, herrscht akute Gefahr auf einen Milzriss, weshalb schwere körperliche Belastung vermieden werden sollte.

Bei einem chronischen Verlauf kann auch die Milzschwellung bestehen bleiben, was die leidenden Personen oftmals in ihrer Aktivität stark einschränkt. Die Medizin steht diesem Problem machtlos gegenüber. Denn es ist nicht der Virus, welcher hier für die anhaltenden Schmerzen sorgt. Dieser ist zu diesem Zeitpunkt schon abgeklungen. Schuld ist eine Überreaktion des Immunsystems. Deshalb muss so lange abgewartet werden, bis sich das Immunsystem von selbst wieder normalisiert. Unser Artikel wirft einen Blick auf den täglichen Kampf der Forschung gegen Viren und Bakterien.

Da das Pfeiffersche Drüsenfieber unserem Immunsystem eine ganze Menge abverlangt, sind viele Betroffene auch nach dem Abklingen der Krankheit wesentlich anfälliger für andere Infekte wie Erkältungen oder gegenüber Grippeviren. Deswegen sollten besonders Menschen, die das Drüsenfieber hinter sich haben, ihr Immunsystem zusätzlich stärken.

Mythen und Gerüchte über Pfeiffersches Drüsenfieber

Neben den genannten Symptomen kursieren allerlei Gerüchte über Pfeiffersches Drüsenfieber. So soll es zu Impotenz und Haarausfall führen und sogar Multiple Sklerose auslösen. All diese Behauptungen sind nicht nachgewiesen. Es ist auch nicht möglich, mehrmals an Pfeifferschem Drüsenfieber zu erkranken. Wer einmal erkrankt ist, braucht einen erneuten Ausbruch der Krankheit nicht zu fürchten. Unser Immunsystem ist so gut auf den Erreger geschult, dass es ihn beim ersten Anzeichen im Körper abtötet.

Auch, dass bei Pfeifferschem Drüsenfieber besonders viel Eis gegessen werden muss, stimmt nicht. Allerdings hilft Eis gegen den belasteten Halsbereich, weswegen es auch nicht von Nachteil ist, hin und wieder ein Eis zu essen und dem Rachen eine Kühlung zu verschaffen. Ernähren solltet Ihr Euch allerdings in der Zeit nicht davon. Wichtig ist eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung mit vielen Ballaststoffen. Das Immunsystem benötigt jede Unterstützung, die es bekommen kann. Viele Vitamine sind also Pflicht. Zuletzt noch eine Bitte: Keine Selbstdiagnosen des Pfeifferschen Drüsenfiebers! Suchen Sie lieber Ihren Hausarzt auf, damit dieser das Pfeiffersche Drüsenfieber per Blutabnahme zweifelsfrei bestimmen kann.

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