Als die Schweiz unser Vorarlberg beneidete

Schwarzach Historische Olympische Winterspiele gingen 1992 für Vorarlberg in Albertville über die Bühne. Mit einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze kehrten die Ländle-Sportler von den Olympischen Spielen zurück. Rechnet man die zwei Silbernen des damals für Luxemburg startenden Lustenauers Marc Girardelli in die Bilanz ein, waren es sechs Mal Edelmetall. Damit hatte das Ländle die Schweiz übertrumpft, die sich mit einmal Gold und zwei Mal Bronze zufriedengeben musste.

Das Glanzlicht

Für das Glanzlicht der Winterspiele sorgte im Vorarlberger Team Patrick Ortlieb mit der Goldmedaille in der Abfahrt. Der Lecher Hotelierssohn fuhr am berühmt-berüchtigten Face de Bellevarde in Val d‘Isere zum Olympiasieg. Mit der Startnummer eins legte er eine famose Zeit hin, an der alle Konkurrenten zerbrachen. „Ich war schon im Training schnell“, erinnert sich Ortlieb. „Das hat aber keiner ernst genommen, weil alle glaubten, ich müsste Qualifikation fahren.“ Marc Girardelli schied im oberen Drittel der Strecke aus: „Ich habe zu viel riskiert, ein Tor ausgelassen. Bis dahin hatte ich die schnellste Zwischenzeit.“ Mittendrin beim großen Triumph von Ortlieb damals: Abfahrtstrainer Kurt Engstler, FIS-Pressechef Christian Knauth und VSV-Vizepräsident Edwin Fritz.

Girardelli hielt sich mit den beiden Silbermedaillen im Riesentorlauf und im Super-G schadlos. „Alberto Tomba war im Riesentorlauf damals in Überform, deshalb war ich mit Platz zwei ganz zufrieden.“ Auf Silber eingestellt war auch Anita Wachter. Sowohl in der Kombination hinter Petra Kronberger als auch im Riesentorlauf hinter Pernilla Wiberg landete die Montafonerin auf Platz zwei.

Die Überraschung

Stefan Kreiner lieferte mit der ÖSV-Mannschaft in der Nordischen Kombination eine große Überraschung ab. Nach Toni Innauer, der 1980 Skisprung-Gold erreichte, war der Nenzinger erst der zweite Ländle-Nordische mit olympischem Edelmetall.

Österreich schloss im Medaillenspiegel mit 21 Medaillen ab: Sechs in Gold, sieben in Silber und acht in Bronze. Das bedeutete im Medaillenspiegel Rang vier hinter Deutschland (26), das erstmals vereint auftrat, der GUS (23) und Norwegen (20). VN-KO