1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Bundesweiter Warntag in Staßfurt: Warum Alarme in der Mittagszeit ausgelöst werden und was sie bedeuten

Bundesweiter Warntag in Staßfurt Warum Alarme in der Mittagszeit ausgelöst werden und was sie bedeuten

Probealarme zwischen 11 und 11.45 Uhr werden am Donnerstag in ganz Deutschland erklingen, ebenso in Staßfurt. Die verschiedene Warnmittel werden erprobt, damit im Ernstfall alles klappt.

Von Anja Riske Aktualisiert: 14.09.2023, 09:47
Keine Probleme sollte die erst im Februar dieses Jahres unweit der Rathmannsdorfer St.-Pauli-Kirche installierte Sirene am heutigen bundesweiten Warntag bereiten.
Keine Probleme sollte die erst im Februar dieses Jahres unweit der Rathmannsdorfer St.-Pauli-Kirche installierte Sirene am heutigen bundesweiten Warntag bereiten. (Foto: Falk Rockmann)

Staßfurt - Am Donnerstagmittag um Punkt elf Uhr könnte es in Deutschland ziemlich laut werden: Anlässlich des bundesweiten Warntages löst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) dann nämlich eine Probewarnung auf verschiedenen Kanälen aus, beispielsweise über die Warn-App „Nina“.

Mix unterschiedlicher Signale

„Außerdem bekommt jeder, der gerade sein Handy eingeschaltet hat, auf dem Gerät einen Alarm“, erklärt Tobias Schumann, Stellvertretender Kreisbrandmeister im Salzlandkreis. Möglich macht das der Mobilfunkdienst „Cell Broadcast“. Eine Warnung, die auf diesem Wege – auch ohne spezielle App – herausgegeben wird, enthält laut BBK in der Regel einige kurze Informationen zur Art der Gefahr sowie die wichtigsten Handlungsempfehlungen – oder im Fall des Warntages einen kurzen Hinweis auf die Probe.

Doch nicht nur die Warnung via Smartphone soll am heutigen Tag getestet werden. In den Orten des Salzlandkreises werden laut dem Staßfurter Schumann auch die Sirenen eingeschaltet.

Die weisen im Alltag mithilfe unterschiedlicher Töne auf verschiedene Gefahren hin. Damit dienen sie einerseits als Alarmierungssignal für die Feuerwehr, andererseits als Mittel zur Information der Bevölkerung. Ertöne beispielsweise mitten in der Nacht ein Signal, könnten die Menschen kontrollieren, ob es möglicherweise in ihre Nähe brennt und sich gegebenenfalls in Sicherheit bringen, meint Schumann.

Bedeutung der Warnsignale

Bei einem einmaligen Aufheulen von fünf bis 20 Sekunden können Bürger hierzulande allerdings ganz entspannt bleiben – Probealarm. Heult die Sirene innerhalb einer Minute dreimal auf, steht das für einen Feueralarm. Eine Minute mit wechselnd auf- und abschwellendem Ton signalisiert eine Warnung für die Bevölkerung, etwa aufgrund eines Giftstoffaustritts oder Anschlags. Ein einminütiger Dauerton gibt stets Entwarnung.

Wann genau eine Sirene im Ernstfall ausgelöst wird, „regelt jede Kommune für sich“, erklärt Tobias Schumann. „Das wird bei uns hinterlegt“, sagt Martina Lorenz vom Fachdienst Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst des Salzlandkreises. Die jeweilige Alarm- und Ausrückeordnung gebe Auskunft darüber, unter welchen Bedingungen eine Sirene angesteuert werden soll.

Doch längst nicht überall gibt es Sirenen. In Staßfurt seien die schrillen Signale nur in einigen Ortsteilen zu finden, beispielsweise in Löderburg, berichtet Schumann. In der Stadt selbst erfolgen die Alarmierungen der Kameraden mithilfe von Funkempfängern. „Aber viele Gemeinden rüsten da inzwischen wieder nach“, meint der Feuerwehrmann. In der Nähe der Rathmannsdorfer St.-Pauli-Kirche beispielsweise wurde im Februar ein neues Exemplar installiert. Die Einrichtung neuer Sirenen wird aktuell sogar über ein Bundesprogramm gefördert.

Ergebnisse werden anschließend ausgewertet

Der heutige Warntag, bei dem Sirenen, Apps und Co. auf den Prüfstand kommen, endet übrigens planmäßig um 11.45 Uhr.

Die Ergebnisse werden im Anschluss an den Aktionstag in den einzelnen Regionen des Landes ausgewertet. Darüber hinaus können sich die Bürger auch ganz direkt an der Auswertung beteiligen: Bei einer anonymen Bevölkerungsbefragung haben sie online die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen mit den jeweiligen Signalen während des diesjährigen Warntages zu schildern.