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Miesmacherei zum Public Viewing: Handelshof widerspricht Kritik

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Kritik am kostenfreien Public Viewing weist Handelshof-Geschäftsleiter Jürgen Bringsken zurück.
Kritik am kostenfreien Public Viewing weist Handelshof-Geschäftsleiter Jürgen Bringsken zurück. © Rother

Bockum-Hövel - „Nix los, die Leinwand ist zu klein, das Bier ist zu teuer, und es gibt ja gar kein Rahmenprogramm mehr.“ So lauten kurz zusammengefasst aktuell viele Kommentare zum Public Viewing am Handelshof in Bockum-Hövel.

Vor allem auf Facebook lassen die Fußballfans ihren Frust ab. Jürgen Bringsken, Geschäftsleiter des Bockum-Höveler Handelshofes widerspricht dieser Miesmacherei. Die Leinwand sei nicht kleiner als bei der Fußballweltmeisterschaft, sondern sogar größer. Damals habe sie aber auf einer Bühne gestanden und daher vielleicht einen größeren Eindruck vermittelt. Das Rahmenprogramm, das so viele vermissen, ist nach seiner Aussage vor zwei Jahren nur sehr schwach angenommen worden. „Die meisten Leute kamen erst kurz vor dem Spiel und verließen das Public Viewing danach schnell wieder“, berichtet er seine Beobachtungen. Auch den Bierpreis hält er für angemessen. „Als wir vor zwei Jahren Veranstalter waren, haben wir für 0,3 Liter zwei Euro verlangt. Aber wir mussten mit dem Public Viewing auch keinen Gewinn machen, sondern nur unsere Kosten decken. Der Veranstalter verlangt jetzt vier Euro für 0,4 Liter. Das ist angemessen, zumal es ja keinen Eintritt kostet“, so Bringsken.

Besucherzahl sei überall deutlich geringer als bei der WM

Der Handelshof sei in diesem Jahr nicht mehr Veranstalter, sondern stelle die Fläche lediglich kostenlos zur Verfügung. „Beim ersten Mal, bei der Weltmeisterschaft, haben wir das als Marketing-Aktion für unser Unternehmen gesehen. Das war ein tolles Event. Das konnten wir nicht mehr toppen. Aber Public Viewing zu organisieren, ist nicht unsere Kernkompetenz. Wir sind Großhändler. Daher führen wir das Public Viewing diesmal nicht mehr durch. Solche Veranstaltungen binden auch sehr viel Arbeitskraft“, begründet Bringsken diese Entscheidung.

Handelshof sei nicht mehr Veranstalter des Public Viewing

Ähnlich argumentiert auch Dennis Kessmeyer, der das Public Viewing am Handelshof für den Getränke-Großhändler Krietemeyer organisiert. Mit 20 Quadratmetern sei die Leinwand in diesem Jahr genau 5,8 Quadratmeter größer als 2014. Aber diesmal sei sie in einem Gestell eingehängt und stehe nicht auf einer Bühne. Dadurch entstehe vielleicht der Eindruck, sie sei kleiner. Er gibt weiter zu bedenken, dass der Eintritt ja frei sei. Das gebe es nur noch ganz selten beim Public Viewing. Dabei kann er gute Vergleiche ziehen, denn er organisiert in vier Städten ähnliche Events. Neben Hamm sind es auch Hagen, Dortmund und Düsseldorf.

Leinwand sei größer als bei der WM

„Und wir legen Wert auf eine sichere Veranstaltung. Das kostet Geld. Da ist ein Bierpreis von vier Euro für 0,4 Liter angemessen“, sagt er. Auch er findet es schade, dass die Besucherzahlen in diesem Jahr bei Weitem nicht an das Weltmeisterjahr herankommen. Zum einen führt er das auf das bislang sehr schlechte Wetter zurück. „Wir hatten noch keinen Sommer. Das wird beim Achtelfinale aber besser“, ist er zuversichtlich. Zum anderen ist der späte Anpfiff zum Teil erst um 21 Uhr schuld daran. Schließlich beobachtet er in allen Städten nicht mehr die große Fußball-Euphorie wie 2014. Die Zuschauerzahlen seien überall sehr viel geringer. „Nicht einmal in Frankreich herrscht euphorische Fußballstimmung. Ich bin gerade in Lille, und überall sind noch Hotelzimmer und Plätze im Restaurant zu bekommen“, berichtet Kessmeyer. Und wenn die deutsche Mannschaft im Achtelfinale rausfliegt, gibt es auch kein Public Viewing mehr. „Wir zeigen nur die Spiele mit deutscher Beteiligung“, sagt Kessmeyer.

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