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Ungepflegter Friesen-Sportplatz zwischen Ballsport und Hausbau

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Nach Ansicht der Stadt Hamm ist auf der Friesen-Kampfbahn weiterhin eine sportliche Nutzung möglich. Aktuell werden die Pläne zur Umwandlung des Areals in Bauland nicht mehr intensiv verfolgt.
Nach Ansicht der Stadt Hamm ist auf der Friesen-Kampfbahn weiterhin eine sportliche Nutzung möglich. Aktuell werden die Pläne zur Umwandlung des Areals in Bauland nicht mehr intensiv verfolgt. © Szkudlarek

Berge - „Auf der Friesenkampfbahn ist auch weiterhin eine sportliche Nutzung vorgesehen.“ So lautet die knappe Antwort der Stadtverwaltung auf eine entsprechende Anfrage der CDU-Bezirksfraktion.

Dieser war das ungepflegte Erscheinungsbild des Sportplatzes und der benachbarten Ex-Tennis-Anlage des TSV Berge negativ aufgefallen und annahm deshalb an, die Sportanlage an der Straße „Ostdorf“ würde nicht mehr genutzt.

Die Antwort der Stadt beinhaltet allerdings auch, dass es derzeit keine konkreten Planungen gibt, das Grundstück der Friesenkampfbahn zu Bauland werden zu lassen. Dies hatte die Verwaltung einst angestrebt, als die Vereine SSG und Post-SuS Hamm zum SSV Hamm fusionierten und sich das Vereinsgeschehen auf die Sportanlage an der Grünstraße konzentrieren sollte. Dafür bezuschusste die Stadt den Verein mit 200.000 Euro für das neue Vereinsheim. Eine Refinanzierung sollte durch den Verkauf der Baugrundstücke erfolgen.

Diese Pläne sind zwar nicht im Papierkorb gelandet, „werden aktuell aber nicht mehr intensiv verfolgt“, gibt Heinz-Martin Muhle vom Stadtplanungsamt zu. Bei den Planungen seien Hindernisse aufgetaucht, die eine Umsetzung letztlich zu teuer hätten werden lassen.

Lärmschutz wäre zu teuer

Problem eins war die nahe verlaufene Bahnstrecke Hamm-Soest. Für ein neues Wohngebiet im Bereich der beiden Sportanlagen (Fußball und Tennis) hätte eine Lärmschutzeinrichtung gebaut werden müssen – zu teuer mit Blick auf das recht kleine Neubaugebiet. „Daraufhin haben wir die Möglichkeit in Betracht gezogen, die benachbarte landwirtschaftliche Fläche mit einzubeziehen, um die Zahl der Grundstücke zu erhöhen“, erklärt Muhle. Allerdings stellte sich dann heraus, dass die Kanalisation unter dem Hellweg nicht leistungsstark genug wäre. Eine Entwässerung müsste aufwendig bis zur Werler Straße unterhalb der Bahnstrecke stattfinden. „Auch das wäre nicht wirtschaftlich“, so Muhle. Da zudem auch noch ein kleines Waldstück betroffen gewesen wäre, waren die Hindernisse für eine Umsetzung des Neubaugebietes letztlich zu groß.

„Vielleicht ergibt sich im Zuge der geplanten Arbeiten an der Bahn mit der Verlegung des Bahnübergangs am Hellweg eine neue Situation“, so Muhle. Daher habe er die Pläne noch in der Schublade liegen. Aktuell aber sei nicht geplant, die Friesenkampfbahn als Sportplatz aufzugeben.

Abhängig von der Entwicklung des Fußballplatzes war bislang auch die weitere Nutzung des ehemaligen Tennisgeländes, das im Eigentum des Hammer SC ist. Der Sportverein hatte gehofft, sich den Planungen für ein Baugebiet anschließen zu können, eine andere Verwendung habe er derzeit nicht für das Gelände, so HSC-Geschäftsführer Kai Hegemann. Denkbar sei, dass der HSC das Gelände, auf dem auch noch das ehemalige Tennisheim steht, zurückbaut und anschließend bepflanzt, so Hegemann. Ein Hausmeister schaue regelmäßig vorbei und sorgte für die Pflege und Sicherung der Anlage.

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