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Glockenturm krachend zerlegt: Abriss für Mehrgenerationenhaus

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Das letzte Stündchen hat geschlagen: Der Glockenturm des Bodelschwingh-Gemeindehauses der Evangelischen Kirchengemeinde Mark-Westtünnen wurde mit dem Bagger abgerissen. Am Alten Uentroper Weg soll an selber Stelle bald ein Mehrgenerationenhaus entstehen.
Das letzte Stündchen hat geschlagen: Der Glockenturm des Bodelschwingh-Gemeindehauses der Evangelischen Kirchengemeinde Mark-Westtünnen wurde mit dem Bagger abgerissen. Am Alten Uentroper Weg soll an selber Stelle bald ein Mehrgenerationenhaus entstehen. © Reiner Mroß

Zum vorerst letzten Mal haben am Dienstagmorgen um 8 Uhr die Glocken am Bodelschwinghhaus im Hammer Osten geläutet. Kurz danach lagen sie am Boden.

Hamm-Osten –Schon wenige Stunden später war der Glockenturm des Gemeindehauses der Evangelischen Kirchengemeinde Mark-Westtünnen Geschichte. Damit ist nun auch klar, dass der Bau des Mehrgenerationenhauses auf dem Areal des Glockenturms zwischen Bodelschwinghhaus und Amalie-Sieveking-Altenzentrum in Kürze beginnt.

Kaum war der letzten Glockenschlag verklungen, rückte auch der erste Bagger an. Der „knabberte“ zunächst mit einem XXL-Greifarm am Turm, sodass er Stück für Stück kleiner wurde. Am Nachmittag dann kippte der Bagger den Rest des Stahlbetonbaus einfach um. Einer, der sich das muntere Treiben vor Ort anschaute, war Klaus-Martin Pothmann. „Einige Gemeindemitglieder hängen emotional an den Glocken“, sagte der Pfarrer und erklärte den weiteren zeitlichen Ablauf. Denn auch wenn der Glockenturm nun nicht mehr existiert, sind die Glocken gesichert worden und werden nun zunächst eingelagert.

Neues Gerüst für die Glocken

„Ursprünglich hatten wir die Idee, den ganzen Turm einfach umzustellen“, sagt Pothmann. Das habe man aber verwerfen müssen, denn man war zunächst davon ausgegangen, dass der Turm aus Fertigbauteilen bestand. „Das ist aber nicht der Fall“, erklärt er.

Stattdessen soll ein neues Gerüst für die Glocken entstehen – aus Holz und nicht mehr, wie bisher, aus Stahlbeton. Denn: Das Glockenläuten habe immer einen harten Ton ergeben, manch einer soll von einem „Scheppern“ gesprochen haben. Das Material für das neue Gerüst gibt es auch schon. Entstehen soll es aus dem Holz jener Bäume, die vor einem Jahr für das Bauvorhaben mit dem Mehrgenerationenhaus gewichen sind. „Ob wir dann eine oder alle drei Glocken nehmen können, wird sich noch zeigen“, so Klaus-Martin Pothmann. Das hänge vom Finanziellen ab, wobei sich die Gemeinde dahingehend noch engagieren werde.

Neuer Ort für den Glockenturm

Wie genau der neue Glockenturm aussieht, ist daher aktuell noch nicht fix – ebenso wie die Frage nach dem Ort. „Von der Fläche her haben wir mehrere Optionen“, sagt Pothmann, der zunächst aber den Bau des Mehrgenerationenhauses abwarten möchte. Denn erst dann könne man das passende Flecken für die Glocken auch von der Akustik her bestimmen. Festgelegt werden soll der neue Ort „in einer gemeinsamen Aktion mit den Gemeindemitgliedern sowie den Bewohnern des Altenheims und des Mehrgenerationenhauses“, so der Pfarrer.

Wenn dann in Kürze der Bau des Mehrgenerationenhauses auf dem Areal der Evangelischen Kirchengemeinde Mark-Westtünnen entsteht, wird unterdessen ein Ausweichparkplatz aus Schotter für die Besucher der Amalie-Sieveking-Hauses entstehen. Für die Gemeindemitglieder und damit Nutzer des Bodelschwighhauses sind Parkplätze an der Condorstraße vorgesehen. Dort gibt es auch für die Mitarbeiter des Altenheims Stellflächen.

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