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Zünftiger Probelauf im künftigen Gemeinschaftshaus für Bönens Dörfler

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NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (vorn) mit DGH-Chefin Claudia Gebhard (von links), CDU-Vertreter Torsten Goetz, Klaus Viertmann von den Grünen, Bürgermeister Stephan Rotering und SPD-Fraktionschef Dirk Lampersbach vor dem Rohbau des künftigen Dorftreffs.
NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (vorn) mit DGH-Chefin Claudia Gebhard (von links), CDU-Vertreter Torsten Goetz, Klaus Viertmann von den Grünen, Bürgermeister Stephan Rotering und SPD-Fraktionschef Dirk Lampersbach vor dem Rohbau des künftigen Dorftreffs. © Liesegang

Es hat noch keine Fenster und Türen, von der Einrichtung ganz zu schweigen. Aber für ein Richtfest bietet das Dorfgemeinschaftshaus für Bramey, Lenningsen und Flierich alles, was es braucht:

Bönen - Auf das traditionelle Einschlagen des Nagels verzichteten NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen und Stephan Rotering am Freitagabend. Das Richtfest des neuen Dorfgemeinschaftshauses (DGH) für Bramey, Lenningsen und Flierich wurde auf die von Bönens Bürgermeister gewünschten „anregenden Gespräche“ beschränkt. Dem Rohbau fehlt ja auch der klassische Dachstuhl, in den der Drahtstift versenkt werden könnte.

Wertschätzung durch die Ministerin

„Es ist eine Wertschätzung, die wir hier erfahren, dass eine Ministerin zum Richtfest kommt“, betonte Rotering. Der Bürgermeister lobte die Zusammenarbeit mit dem DGH-Verein und „erinnerte“ den Architekten Karsten Rulle, dass Ende des Jahres alles fertig sein muss. Das verlangt die Förderrichtlinie.

Angebot für 1600 Dörfler

Gorißen sagte, wie wichtig es sei, den Dörfern Treffpunkte zu erhalten. Ortsvorsteherin Claudia Gebhard, zugleich Vorsitzende des über 100 Mitglieder starken Vereins, unterstrich diese Bedeutung für die 1600 Einwohner im Bönener Süden. Sie käme ja ebenfalls aus dem ländlichen Raum, machte sich Gorißen, die aus Kleve stammt, gemein mit den Zuhörern. Die Probleme hier seien sicher ähnlich wie dort, etwa beim Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen für die Versorgung.

Alte Bekannte unter den Gästen

Sie sei noch nicht in Bönen gewesen, so Gorißen, aber überrascht und erfreut, Elke Middendorf hier zu treffen. „Wir haben ja jahrelang im evangelischen Arbeitskreis der CDU zusammengearbeitet.“ Die Bergkamenerin Middendorf ist in Bönen aufgewachsen. „Und ich bin in die Ermelingschule gegangen“, erzählte sie.

Gelegenheit, sich umzuschauen

Die gut 100 Gäste nutzten die Chance, sich zu begucken, wo sie spätestens ab dem kommenden Jahr Veranstaltungen besuchen und Feste feiern werden. Wofür die erste Rate von 120 000 Euro aus dem Topf des Heimatministeriums zur Förderung des ländlichen Raums verbaut wurden, interessierte die Gäste. Eine Vorstellung, wie es später einmal aussehen könnte, regte die Phantasie der Besucher an. Es steht nämlich wirklich erst der Rohbau, also Fundament, Holzständerwerk plus Dach.

Holzdecke ein Blickfang

Das ist eine Besonderheit: Es wurde nicht, wie üblich, eine Balkendecke aufgelegt. Das Flachdach ist aus 28 Zentimeter starkem Vollholz über Nut und Feder ineinander gefügt. „Es muss nicht nachgearbeitet werden“, erklärte Architekt Rulle,. Das sei günstiger als die klassische Ausführung. Und: Das schöne Nadelholz wird in den zwei Sälen und dem Küchen- und Thekenbereich sichtbar bleiben.

Eigenleistung beim Ausbau

Die elektrischen Leitungen und die Kabel der Steuerungstechnik für das smarte Gebäude verlegt der Verein in Eigenarbeit unter der Regie von Detlev Schlieper, Achim Sinner und Karl-Friedrich Rademacher in der Wand. Die Verrohrung der Fußbodenheizung ist ebenfalls Sache des Vereins unter Aufsicht von Fachpersonal und in Zusammenarbeit mit Fachfirmen.

Die Ausschreibung ausstehender Gewerke sei gelaufen, erklärte Fachbereichsleiter Robert Eisler. „Dach und Fenster sind kurz vor der Vergabe.“ Ausschreibungen liefen noch für den Fassadenputz, den Oberboden, Zimmertüren und Malerarbeiten, so Eisler.

Gründach, Wärmepumpe - PV auch noch?

Klar ist, dass eine Luftwärmepumpe in Kombination mit der Fußbodenheizung für das richtige Klima sorgen soll. Es steht aber noch die Überlegung an, wann eine Photovoltaik-Anlage, wahrscheinlich in Kombination mit dem geplanten Gründach, für einen Teil der elektrischen Energie sorgen wird.

Gorißen kam übrigens zum Richtfest, weil der Fördertopf in der neuen Landesregierung ihrem Ministerium zugeschlagen wurde. Die ersten 250000 Euro für das DGH hatte noch Heimatministerin Ina Scharrenbach bewilligt. Die Gesamtkosten betragen 575 000 Euro.

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