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Zugunglück in Geseke: Bahnstrecke bleibt noch Wochen gesperrt

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Nach dem Zugunglück in Geseke
Nach dem Zugunglück bei Geseke müssen sich Bahnreisende auf einige Wochen mit Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr einstellen. Die Aufräumarbeiten laufen. © Bernd Thissen/dpa

Nach dem tödlichen Zugunglück in Geseke laufen die Ermittlungen und Aufräumarbeiten. Die Bahnstrecke zwischen Lippstadt und Paderborn ist noch lange gesperrt. Der News-Ticker.

Update vom 13. September, 19 Uhr: Die Ursachen für das Zugunglück in Geseke sind weiterhin ungeklärt. Im Internet kursiert nun ein Kommentar eines Verfassers, der sich selbst als engen Kollegen des Lokführers ausgibt. Er soll den Lokführer unter anderem darauf hingewiesen haben, dass die Lok zu klein sei und zu wenig Leistung habe – es soll am Morgen des Unglücks bereits Probleme mit der Druckluft und ein undichtes Ventil gegeben haben, die Lok sollte eigentlich „im Schuppen abgestellt und nicht mehr ausgegeben werden sollte“.

Auf Nachfrage des Patrioten erklärt die WLE, dass am Tag des Unglücks Probleme mit der Lok gemeldet wurden. „Diese sollten am darauffolgenden Montag an die Werkstatt weitergegeben werden“, heißt es. Dennoch erklärt die WLE, dass zu keiner Zeit die Rede davon gewesen sei, dass die Lok nicht mehr einsatzfähig wäre.

Update vom 13. September, 13.20 Uhr: Nach dem tödlichen Zugunglück bei Geseke müssen sich Bahnreisende auf einige Wochen mit Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr einstellen. Es werde bis mindestens Ende nächster Woche dauern, die Gleise an der Unfallstelle freizuräumen, sagte ein Bahnsprecher. Der an der Unfallstelle verteilte Zement bereitet Probleme. Einiges habe man absaugen können. Nach dem Regen härte die Masse aber teilweise aus und müsse abgebaggert werden. Unklar sei, wie tief der Zement eingedrungen sei. Auch die Oberleitung und die Gleise sind beschädigt. Erst nach dem Aufräumen können die Reparaturarbeiten beginnen. Deren Dauer: noch nicht absehbar. Mindestens 200 Meter Gleise müssen ausgetauscht werden. Mehrere Schienen-Kräne nahmen am Mittwoch ihre Arbeit auf.

Zugunglück in Geseke: Bahnstrecke bleibt noch lange gesperrt

Die Strecke zwischen Lippstadt und Paderborn ist seit der Zugentgleisung am Sonntag komplett gesperrt. Die auf dem Abschnitt ausfallenden Regionalzüge werden durch Busse ersetzt. Die IC-Züge aus Gera in Thüringen Richtung Köln werden umgeleitet und brauchen daher bis auf Weiteres 40 Minuten länger.

Update vom 12. September, 17.20 Uhr: Zwei Tage nach dem schweren Zugunglück bietet das Video eines Anwohners, welches den Zug wenige Momente vor der Entgleisung zeigt, Stoff für Spekulationen. Der Lokführer soll kurz vor dem Unglück Kontakt zum Fahrdienstleister aufgenommen haben, wie soester-anzeiger.de schreibt. Diesem habe er erklärt, dass der Zug sich nicht mehr bremsen lasse. Andere Lokführer gehen davon aus, dass der Verstorbene versucht haben könnte, manuell eine Vollbremsung einzuleiten.

Ein mit Zement beladener Güterzug ist in Geseke im Kreis Soest entgleist. Der Lokführer stirbt. Seine Bergung dauert Stunden.
Ein mit Zement beladener Güterzug ist in Geseke im Kreis Soest entgleist. Die Bahnstrecke wird noch lange gesperrt sein. © dpa

Zugunglück in Geseke: Lokführer war wohl nicht in der Lok - Video zeigt Qualm vor Unfall

Update vom 12. September, 9.45 Uhr: Die Polizei geht derzeit der Frage nach, wieso der Lokführer während der Fahrt nicht vorne in der Lok gewesen ist. Ein zufällig aufgenommenes Handyvideo eines Anwohners zeigt, wie der Mann kurz vor der Unfallstelle zwischen zwei Waggons sitzt. Außerdem sei der Zug relativ schnell unterwegs gewesen. Ein Polizeisprecher aus Soest sagt, dass er möglicherweise dort nicht mehr weggekommen sein könnte. Möglicherweise habe es am Güterzug einen technischen Defekt gegeben. Die Polizei untersucht weiterhin die Lokomotive und ermittelt in alle Richtungen. Die Bergungsarbeiten sind laut Polizei aufwendig.

Update vom 11. September, 17.20 Uhr: Wertvoll für die Ursachenforschung dürfte ein Video sein, das ein Anwohner offenbar zufällig aufgenommen hatte. Es zeigt den Zug kurz vor der Entgleisung, rund 200 Meter vor der späteren Unfallstelle. „Auf dem Video ist Qualm zu sehen, der aus der Lok dringt“, erklärte Polizeisprecher Marco Baffa-Scinelli auf Anfrage der Redaktion. Ein Brand, der bereits vor dem Unglück in der Lok ausgebrochen war, kann nach aktuellem Stand nicht ausgeschlossen werden. Aus dem Zug soll eine Art „Blackbox“ ausgewertet werden, auf der verschiedene Daten gespeichert werden.

Zugunglück in Geseke: Video zeigt Qualm, der aus der Lok dringt

Update vom 11. September, 16 Uhr: Am Tag nach dem schweren Zugunglück im Bereich einer Weiche bei Geseke im Kreis Soest befreiten Einsatzkräfte den unter einem Waggon eingeklemmten Toten aus Warstein. Dafür wurde die Ladung des mit Zement gefüllten Kesselwagens abgepumpt, um den Waggon für die Bergung der Leiche zu heben. Seit dem Unglück am Sonntag waren mehrere Kräne wegen des hohen Gewichts der Waggons daran gescheitert. Gemeinsam mit Fachleuten der Deutschen Bahn sollen der Unfallhergang rekonstruiert.

Zugunglück in Geseke: Toter Lokführer geborgen, Strecke bleibt gesperrt

Nach Auswertungen eines zufällig gedrehten Videos gehen die Ermittler davon aus, dass der Lokführer sich bei dem Unfall nicht auf dem Führerstand, sondern zwischen zwei Waggons aufgehalten habe. Wie ein Polizeisprecher erläuterte, sei es bei Güterzügen durchaus üblich, dass die Zugführer die Lok von der Mitte des Zuges fernsteuerten, um eine bessere Übersicht zu haben. Dies sei etwa bei Rangierarbeiten, Rückwärtsfahrten oder bei unbeschrankten Bahnübergängen der Fall.

Eine Prognose, wie lange die Sperrung dauere, könne nicht gemacht werden, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Montag. Schon jetzt sei klar, dass die Schäden an der Infrastruktur massiv seien.

Zugunglück in Geseke: Bahnstrecke gesperrt

Der entgleiste Zug beeinträchtigt den Zugverkehr zwischen Geseke und Salzkotten. Zur Zeit sind keine Zugfahrten im betroffenen Streckenabschnitt möglich.

Ein Schienenersatzverkehr zwischen Lippstadt und Paderborn Hbf ist im Pendelverkehr eingerichtet.

Entgleister Zug in Geseke: Lokführer tödlich verunglückt, Bahnstrecke bleibt gesperrt

[Ursprungstext] Geseke - In Geseke (NRW), im Kreis Soest, kam es am Sonntagnachmittag (10. September) gegen 15.30 Uhr zu einem Zugunglück. Auf der Bahnstrecke zwischen Soest und Paderborn ist ein Güterzug entgleist. Der Unfall ereignete sich auf Höhe der Haholdstraße, in der Nähe des Bahnhofes in Geseke. Der Zug war laut Aussage der Feuerwehr des Kreis Soest mit Zement beladen. Sowohl die Lok als auch mehrere Waggons des Zuges sind aus den Gleisen gesprungen. Warum es zu dem Unfall gekommen ist, ist momentan Gegenstand der Ermittlungen.

Am Samstagnachmittag ist ein Zug in Geseke, Kreis Soest, entgleist. Eine Person wurde hierbei tödlich verletzt.
Am Samstagnachmittag ist ein Zug in Geseke, Kreis Soest, entgleist. Eine Person wurde hierbei tödlich verletzt. © Max Lametz

Entgleister Zug in Geseke: Bahnstrecke gesperrt, eine Person tödlich verunglückt

Der 30-jährige Lokführer aus Warstein ist bei dem Zugunglück ums Leben gekommen. Das bestätigt die Polizei Soest am späten Sonntagabend. Um 20.00 Uhr versuchte die Feuerwehr Dortmund den Kesselwagen des Zuges anzuheben, unter dem das Opfer lag. Im Laufe der Bergung musste eine Spezialfirma angefordert werden – es stellte sich heraus, das aufgrund der Endlage der Wagons ein erheblich technischer Aufwand nötig wurde, um diesen anzuheben. Augenzeugen des Zugunglücks wurden betreut.

Wegen des Zugunglücks in Geseke sind Feuerwehr und Rettungsdienst mit einem Großaufgebot vor Ort.
Wegen des Zugunglücks in Geseke waren Feuerwehr und Rettungsdienst mit einem Großaufgebot vor Ort. © news4 Video Line Tv-Agentur Wüllner

Aus allen Nachbarkreisen waren Einsatzkräfte vor Ort – insgesamt sollen zwischen 130 und 150 Einsatzkräfte bei der Bergung im Kreis Soest geholfen haben. Mehrere Kräne, darunter auch ein Kran der Feuerwehr Dortmund halfen beim Einsatz. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst sowie die Polizei und Hilfsorganisationen waren mit einem Großaufgebot vor Ort.

Mehrere Kräne, darunter auch ein Kran der Feuerwehr Dortmund helfen beim Einsatz.
Mehrere Kräne, darunter auch ein Kran der Feuerwehr Dortmund helfen beim Einsatz.  © Max Lametz

Zugunglück in Geseke: Streckensperrung zwischen Salzkotten und Geseke

Die Schieneninfrastruktur sei bei der Entgleisung massiv beschädigt worden sein. Die Bahnstrecke zwischen Salzkotten und Geseke sowie der Bahnhof in Geseke bleiben zunächst gesperrt. Eine Prognose, wie lange die Strecke noch gesperrt sein wird, kann die Deutsche Bahn derzeit nicht geben – da die Ermittlungen vor Ort noch laufen.

Wegen des entgleisten Zuges müssen daher viele Fern- und Güterzüge über Herford umgeleitet werden. Die Halte in Soest, Lippstadt und Paderborn entfallen. „Auch der Regionalverkehr der Linien RE 11 (National Express) und RB 89 (Eurobahn) sind betroffen“, heißt es laut Aussage der Deutschen Bahn. Auf dieser Website bekommen Bahnreisende Infos zum Ersatzverkehr.

Auch in Wuppertal ist kürzlich ein Güterwaggon entgleist. Die Bahnstrecke wurde mittlerweile vollständig repariert. Auf der Bahnstrecke zwischen Hamm und Dortmund ist vor Kurzem ein Baufahrzeug entgleist. Züge konnten nicht weiterfahren oder wurden umgeleitet.

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