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Ehem. Polizei-Kaserne: Land hat Farbe nur für die Hälfte

Einen neuen Anmstrich bekommt die ehemalige Polizei-Kaserne an der Uhlandstraße nur im vorderenm Teil, der auch noch von der Polizei genutzt wird. Foto: Lothar Kaiser

Was wird aus der alten Polizeikaserne an der Uhlandstraße?“, fragte der Waterbölles am 21. Juli 2008 und zeigte die beiden Fotos unten rechts. Sie hätten auch gestern entstanden sein können. Denn getan hat sich seitdem so gut wie nichts: An der Fassade des Gebäudeteils an der Uhlandstraße, in dem bis 2002 das städtische Sozialamt und bis 2004 der Personalrat der Stadtverwaltung Remscheid untergebracht war, blättern noch immer der Putz ab und die Farbe an den hölzernen Fensterrahmen ist inzwischen weitgehend abgesprungen. „,Lediglich das Hauptgebäude der einstigen Polizeikaserne, das heute noch die Hauptwache der Polizeiinspektion Remscheid beherbergt, ist äußerlich noch in einem guten Zustand“, schrieb der Waterbölles damals. Jetzt soll er optisch noch besser werden. Das Land NRW, genauer: die Niederlassung Düsseldorf des „Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW“, die u. a. auch für die Immobilien des Landes in Remscheid zuständig ist, investiert dort in hellgrüne und hellgelbe Farbe. Aber nur dort. Der übrige, seit Jahren leerstehende Teil des Gebäudekomplexes an der Martin-Luther-Straße soll keinen  neuen Fassadenanstrich erhalten.

Dieswe alte B ruchsteinmauer wäre durchaus verzichtbar. Doch weil der ganze Komplex unter Dednkmalschutz steht, muss sie jetzt mit Steuergeldern ausgebessert werden. Foto: Lothar Kaiser

Nach den Gründen hätte der Waterbölles gestern telefonisch gerne Hans-Gerd Böhme befragt, den Leiter der Düsseldorfer Niederlassung. Doch der sei „derzeit nicht erreichbar“, sagte die Mitarbeiterin im Vorzimmer. Die Bitte um Rückruf wurde entgegengenommen ("Okay!"). Ob sie auch weitergeleitet wurde?? Nachdem ein Rückruf ausblieb, wandte sich der Waterbölles heute Morgen an die Pressereferentin der Behörde, Christa Bohl. Sie habe schon einige Presseanfragen zu dem Thema vorliegen, sagte sie, und wolle sich heute sachkundig machen.

Die Frage, die der Waterbölles im Juli 2008 stellte, hatte im Februar dieses Jahres die SPD in der Bezirksvertretung Alt-Remscheid aufgegriffen: "Der Verfall der ehemaligen Polizeikaserne wird immer offensichtlicher". Doch die erwartete Stellungnahme der Verwaltung blieb damals aus. Und auch in der Mai-Sitzung der BV blieb die Frage von 2008 weiter unbeantwortet. Das Land habe inzwischen zwar zugesagt, Geld in einen Anstrich der bröckeligen Fassade zu bewilligen, das aber auch nur für den von der Polizei genutzten Teil des Gebäudekomplexes am Qimperplatz. Die leerstehenden Gebäude an der Martin-Luther-Straße sollen so trist bleiben wie schon seit Jahren, hieß es damals.

Nun wird aus der Ankündigung Wirklichkeit. Bezirksbürgermeister Otto Mähler sieht das mit Bedauern. Er hätte sich helles Grün und Gelb lieber für die komplette Fassade der alten Polizeikaserne gewünscht. Dass dafür im „Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW“ das Geld fehlt, muss Mähler so hinnehmen. Dass aber im Innenhof eine etwa einen Meter hohe Bruchsteinmauer (Foto links), an der der Zahn der Zeit genagt hat, nun ausbessert werden soll, weil sie offenbar unter Denkmalschutz steht, das verwundert ihn denn doch. „Die Mauer hat eigentlich gar keine rechte Funktion. Sie könnte abgerissen und durch ein paar Pylone ersetzt werden!“

Foto: Lothar Kaiser

Im Januar 2007 waren Gerüchte aufgekommen, die Polizei wolle sich in Remscheid kleiner setzen und liebäugele mit einem Umzug zum zentral gelegenen Hauptbahnhof. Der Waterbölles schrieb damals: „Tatsache ist: Im Wuppertaler Polizeipräsidium würde man die Polizeiinspektion Remscheid gerne in einem moderneren Gebäude sehen. Das aber scheint bislang noch nicht gefunden worden zu sein. Oder ist der Plan aus finanziellen Gründen / auf Anweisung des Innenministeriums NRW fallen gelassen worden? Jedenfalls ist von einem Umzug seitdem keine Rede mehr.“ Nun heißt es aktuell, es gebe „strategische Überlegungen zur weiteren Verwendung“. Betreffen sie das gesamte Ensemble, oder nur den leerstehenden Teil?

Nachtrag 15.30 Uhr: Das Ausbessern der Mauer sei eine Kleinigkeit, sagte Christa Bohl soebenam Telefon. Die Anstreicherarbeiten schlagen dagegen mit 30.000 Euro zu Buche. Bohl auf die Frage nach dem „unbehandelten“ Gebäudeteil: „Für Schönheit haben wir kein Geld. Im Übrigen ist die Gebäudesubstanz nicht gefährdet: im Winter wird geheizt!“
Die Pressesprecherin bestätigte, dass das Land für die leerstehenden wie auch für die von der Polizei genutzten Gebäudeteile nach einem Käufer oder einem Mieter sucht. „Leider bislang vergeblich!“ Sollte sich ein Käufer finden, der dann gegenüber der Polizei als Vermieter auftrete, wäre das dem Land durchaus recht. Aber wenn er die Gebäude komplett nutzen wolle,  spräche auch dagegen nichts. „Dann wird für die Polizei ein neuer Standort gefunden werden müssen!“!

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