Kapitel 2 : Eine unwillkürliche Begegnung

456 23 8
                                    


Nach der Unterhaltung zwischen Níniel und Melkor führte ein Diener Níniel zu ihrem neuen Schlafgemach. Es war ein prächtiges Zimmer, luxuriös eingerichtet und direkt gegenüber von Melkors eigenen Gemächern gelegen. Mit samtbespannten Teppichen und feinsten Stoffen verziert, strahlte es eine gewisse düstere Eleganz aus. Das Bett, von unschätzbarem Wert, wirkte wie ein Thron inmitten des Raumes.

Als Níniel den Kleiderschrank öffnete, wurden ihre Augen von den wundervollen Gewändern gefangen genommen. Doch eines stach besonders heraus – ein Kleid, das zwar eng anlag, aber dennoch eine faszinierende Schönheit ausstrahlte, als ob es von Elbenhand gefertigt worden wäre.

Nachdem sie den Raum bewundert hatte, übermannte Níniel die Erschöpfung. Ihre Gedanken kreisten um die Frage, warum ausgerechnet Morgoth an ihr Gefallen gefunden hatte. Eine leichte Unruhe begleitete sie, als sie sich entkleidete und zur Ruhe begab.

Am nächsten Morgen betrat Melkor Níniels Zimmer, um sie zu wecken. Die Decke war inzwischen vom Bett gerutscht, und Níniel lag nur in Unterwäsche bedeckt da. Melkor betrachtete sie mit einem unergründlichen Ausdruck, der eine Mischung aus Bewunderung und Dunkelheit zu sein schien. Im selben Moment erwachte sie mit müden Augen und bemerkte Melkor. Sie schrie vor Schreck so laut, dass Melkor aus dem Zimmer eilte.

Níniel zog schnell ein Kleid an und verließ das Zimmer, um einen verlegenen Melkor an der Wand lehnend vorzufinden. "Guten Morgen", flüsterte sie, ihre Stimme von einer leichten Verlegenheit geprägt. "Morgen", antwortete er, sein Blick verlegen zu Boden gerichtet. Nach einer Schweigeminute sprach Níniel erneut: "Erzähle mir bitte, wie viel hast du gerade gesehen?" "Alles was zu sehen war", antwortete er ehrlich, aber mit einem Hauch von Reue.

"Oh, mein!", stöhnte sie und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Melkor konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. "Was ist daran zu belachen?", fragte Níniel, während sie langsam wieder Fassung gewann. "Du bist wirklich bezaubernd.", erklärte Melkor mit einem milden Lächeln. Nun wurde auch Níniel rot vor Verlegenheit, aber auch vor einer unbestimmten Freude.

"Halte ein, bitte", sagte sie und schlug ihm leicht auf die Brust, doch sein Lächeln war warm und beruhigend. Plötzlich griff er nach ihren Händen und hielt sie fest, ein Zeichen seine Macht zu zeigen. "Ab heute wirst du dein Leben mit mir teilen müssen", erklärte er ihr bestimmt. Sie sah ihm in die Augen und nickte, ein Hauch von Vertrauen zwischen ihnen.

Dann strich er ihr über den Kopf. "Ich werde dir nichts tun, so lange du mir gehorchst, Elb", flüsterte er ihr ins Ohr, und seine Worte waren wie ein Versprechen für die Zukunft. Dann griff er ihre Hand und zog sie hinter sich her. "Sag mir, wohin führt uns dein Weg?", erkundigte sich Níniel, ihre Stimme voller Neugierde und Aufregung. "Das wird sich sogleich offenbaren..." lächelte Melkor geheimnisvoll, und in seinen Augen lag ein Funke von Hoffnung.

Morgoth X Reader ( Lonely King )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt