Kribbelig

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Ich befeuchte meine trockenen Lippen mit meiner Zunge und berühre dabei kurz Henrys Mund, so dicht ist er vor mir. Dieser kleine Kontakt löst winzige Stromschläge in mir aus und ich atme zittrig ein.
„Küss mich, Henry", flüstere ich heiser.
Kurz flammt in meinem Kopf der Gedanke auf, dass ich noch bis vor wenigen Wochen niemals im Stande dazu gewesen wäre, diese Worte zu irgendjemandem zu sagen. Ich hatte bis vor wenigen Wochen auch überhaupt kein Interesse daran, irgendjemanden zu küssen. Henry hat alles verändert. Henry hat mich verändert. Und jetzt ist es auf einmal unerträglich für mich, ihn nicht zu berühren.

Vorsichtig lege ich meine Hand in seinen Nacken und ziehe seinen Kopf die letzten Millimeter zu mir nach unten. Federleicht streifen seine Lippen über meine. Ich kann seinen Atem schmecken und seufze leise. Zögerlich lasse ich meine Zunge nach vorn gleiten, so wie er es sonst immer tut und hoffe inständig, dass ich alles richtig mache.
Seine Zunge stupst hauchzart an meine und ich kann ein leises Stöhnen nicht unterdrücken, als mich ein wohliger Schauer durchfährt.

Langsam und sinnlich umkreisen sich unsere Zungen, während unsere Lippen zart aneinander saugen. Henry schmeckt ein wenig nach Brownies und Eis, aber größtenteils nach Henry und ich frage mich, ob er dafür wohl auch ein Wort hat. Meine Finger spielen mit den kleinen, weichen Haaren in seinem Nacken, während wir uns zärtlich küssen. Die Kolibris in meinem Bauch liefern sich ein Wettfliegen mit einem Schwarm Schmetterlinge, als Henrys Hand hauchzart über meine Wange und dann über meinen Hals streicht. Sofort überkommt mich eine Gänsehaut an den Stellen, an denen er mich berührt und ich seufze erneut.

Henry zieht sich nur ein winziges Bisschen zurück und flüstert an meinen Lippen: „Was möchtest du, Maxwell?"
Ich atme schwer und sauge seine Unterlippe zaghaft zwischen meine Lippen. Das wollte ich schon die ganze Zeit, doch hatte ich bislang nie den Mut dazu. Henry scheint es zu gefallen, denn nun entkommt ihm ein Seufzen.

Ich weiß keine Antwort auf die Frage, die Henry mir gestellt hat. Meine Gedanken wirbeln durch meinen Kopf und ich kann nur Fragmente von ihnen erhaschen.
Anfassen. Berühren. Nähe. Wärme.
Ich will alles auf einmal, doch ich kann mich nicht entscheiden. Ich will Henry berühren, doch ich will auch, dass er mich berührt. Ich will, dass er mir so nah ist, wie es nur geht.

Henrys Zunge liebkost meine, doch noch immer ist er über mich gestützt und berührt mich kaum. Ich versuche vorsichtig, ihn zu mir herunterzuziehen, doch er scheint meine Andeutung nicht zu verstehen. Hauchzart spüre ich seine Lippen an meinen lächeln und erneut fordert er mich auf: „Sag mir, was du möchtest, Maxwell."

Seine Hand streichelt mich federleicht, doch es ist nicht genug. Ich wimmere leise und flüstere: „Ich.. ich weiß nicht.."
Wieder lächelt er an meinem Mund und lässt seine weichen Fingerspitzen unter den Saum meines senfgelben Pullovers gleiten. Als er die Haut an meiner Hüfte berührt, keuche ich leicht auf.
„Ich denke, du weißt es", haucht er und lässt seine Lippen über meinen Kiefer gleiten.

Ich stöhne wieder. Ich kann nichts dagegen tun, es fühlt sich so gut an.
„Es ist so viel.. ich weiß nicht..", murmele ich unzusammenhängend.
Henry küsst die empfindliche Stelle unter meinem Ohr und ich erschaudere unwillkürlich.
„Willst du mich anfassen?", fragt er heiser und ich beiße mir erregt auf die Unterlippe.
„Ja", flüstere ich zurück und lasse meine Hand von seinem Nacken über seinen Rücken wandern. Ich fühle seine weiche Haut und darunter seine festen Muskeln.

„Soll ich näher kommen?", will Henry nun wissen und neckt mein Ohrläppchen mit seiner feuchten Zunge.
„Oh Gott, ja", entkommt es mir und er kichert, als er sich endlich auf mich legt.
Sein Gewicht und die Wärme, die sein Körper ausstrahlt, fühlen sich so richtig an. Wieder küssen wir uns innig und meine Hände ziehen ihn noch näher an mich.

Henry bewegt sich leicht auf mir und ich spüre etwas Hartes an meinem Oberschenkel. Es dauert einen kleinen Moment bis ich realisiere, was genau ich da fühle und ich keuche überrascht auf. Ich mache das mit ihm. Er ist erregt wegen mir. Allein der Gedanke facht meine eigene Erregung, die ich bislang erfolgreich im Zaum gehalten habe, an und ich schließe genussvoll meine Augen.

Henry verteilt winzige kleine Küsse an meinem Hals und reibt sich leicht und rhythmisch an mir. Es ist so wunderbar und doch reicht es nicht.
„Willst du, dass ich dich berühre?", höre ich Henrys raue Stimme und ich wimmere wieder.
„Ja", keuche ich. „Bitte."
Seine Hand, die bisher an meiner Hüfte geruht hat, schiebt sich unter meinem Pullover hervor und ich bin verwirrt. Henry rückt ein kleines Stück von mir herunter und sofort bereue ich meine Antwort. War das falsch?

Doch anstatt aufzustehen, legt er seine Hand direkt über die deutliche Beule in meiner dunklen Jeans und ich stöhne überrascht auf. Mein Kopf fällt in meinen Nacken und ich atme schwer. Mein Penis pocht hart und heiß in meiner Boxershorts und bettelt darum, dass Henrys Hand die Stofflagen durchdringt oder zumindest den Druck verstärkt.
„Hmm", macht Henry an meinem Hals. „Magst du das, Maxwell?"
„Ja", antworte ich sofort und ohne, dass ich es beeinflussen kann, stößt meine Hüfte sich seiner Hand entgegen. Der dadurch verstärkte Druck entlockt mir ein weiteres „Oh Gott."

Henrys Hand verschwindet wieder von meinem Schritt und überrascht reiße ich die Augen auf. Oh nein, ich wollte ihn nicht verschrecken. Doch als ich ihn ansehe, sehe ich in seinen Augen kein Entsetzen oder Enttäuschung, sondern nur pures Verlangen. Er greift meine Hand und führt sie direkt zwischen seine Beine, wo ich seine harte Länge durch den Stoff seiner dunkelblauen Boxershorts spüre.
Erregt beiße ich mir auf die Unterlippe und drücke leicht zu, was Henry aufstöhnen lässt.

Seine Hand macht sich an den Knöpfen meiner Jeans zu schaffen und er murmelt etwas von „Du hast zu viel an." Ich bin eindeutig der gleichen Meinung und beginne nun auch, an seiner Boxershorts zu fummeln. Mit nur einer Hand etwas auszuziehen, erweist sich als äußerst kompliziert und frustrierend und ich strecke konzentriert meine Zunge durch meine Lippen, meine derzeitige Erregung vollkommen vergessen.

„Fuck, Maxwell", keucht Henry, weil ich bei meinen Versuchen offenbar starken Druck auf seine Erektion ausübe. Augenblicklich unterbreche ich meine Bemühungen und stammele: „Oh Gott, Henry. Es tut mir leid. Ich-"
Seine Lippen unterbrechen meine Entschuldigung und er steht kurz auf.
„Das muss dir nicht leid tun, aber du machst mich so kribbelig."
Nur Henry schafft es, so eine Situation mit einem ungewöhnlichen Wort zu kommentieren. Sofort erklärt er weiter: „Aufgeregt, erregt, ich habe einfach keine Geduld."

Mein Blick bleibt sehnsuchtsvoll an seinem schönen Oberkörper hängen. Ich könnte seine honiggoldene Haut ewig betrachten, aber noch viel lieber würde ich sie am liebsten ewig berühren.
Henry grinst mich schief an und zieht sich schwungvoll seine dunkelblaue Boxershorts herunter, so dass ich freie Sicht auf sein emporstehendes Prachtexemplar habe.

„Maxwell", keucht Henry und umfasst sich selbst. „Wenn du weiter so mit deiner Zunge über deine göttlichen Lippen fährst, komme ich, bevor du mich überhaupt richtig angefasst hast."
Ich schlucke schwer und starre ihn überrascht an. Er mag es, wenn ich mir über die Lippen lecke? Ich errege ihn? Irgendwie ist mir diese Vorstellung noch fremd. Doch ihn so vor mir stehen zu sehen, mit seinem harten Penis in seiner Hand, bin ich selbst über alle Maße erregt.

Henry hebt herausfordernd eine Augenbraue und murmelt: „Wie wär's, wenn du dich auch ausziehst? Dann kann ich dich besser anfassen."
Zögerlich stehe ich auf und nestele mit zittrigen Fingern an meinem Pullover herum, bis ich ihn mir umständlich ausgezogen habe. Mir wird gerade schmerzlich bewusst, dass ich bei Weitem nicht so selbstbewusst bin wie Henry, was meinen Körper und mein Äußeres betrifft.
Langsam und nervös öffne ich die Knöpfe meiner Jeans und merke schon den aufkommenden Schwindel in meinem Kopf, weil ich so schnell und flach atme.

Auf einmal steht Henry ganz dicht vor mir und legt seine Hände auf meine.
„Lass mich das machen", haucht er und löst allmählich die letzten beiden Knöpfe, bevor er den festen Stoff nach unten schiebt.

Ich gebe mir Mühe, ruhig zu atmen, aber es will mir nicht recht gelingen. Auch meine Erektion hat sich mit Wachsen meiner Zweifel wieder verabschiedet.
Die Fußbodenheizung erscheint mir gerade sehr verlockend..

Wortliebe | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt