Zur Begrüßung der neuen Schüler der fünften Klassen darf jeweils nur eine Begleitperson mit. Schule begründet das mit Brandschutzbestimmungen.

Begrüßungsfeiern an weiterführenden Schulen sind nicht zu vergleichen mit Einschulungsveranstaltungen. Dennoch wollen auch dort möglichst viele Väter, Mütter, Geschwisterkinder teilnehmen. Bei der Begrüßungsfeier für die neuen Schüler der künftigen fünften Klassen in der vergangenen Woche an der Heinrich-Böll-Gesamtschule wurden viele Familien allerdings vor die Wahl gestellt. Die Schule hatte Einladungen verschickt und darin deutlich gemacht, dass „aufgrund von Vorschriften des Bauordnungsamtes“ nur jeweils eine Begleitperson pro Schüler teilnehmen könne. Das sorgte bei Eltern für Unmut.

Post an die Schulleiterin

Zum Beispiel bei Marcus Michel, der bereits nach Erhalt der Einladung telefonisch protestiert hatte. „Vielen Dank für Ihre Einladung zur Begrüßungsfeier des neuen fünften Jahrgangs der Heinrich-Böll-Gesamtschule“, schrieb er zudem an Schulleiterin Christiane Kampelmann-Springer und das Schulverwaltungsamt. „Leider konnten wir als Eltern nicht teilnehmen, da Eltern üblicherweise mehr als eine Person sind. Wegen vorgeschobener Brandschutzgründe durfte nur eine Begleitperson pro Schüler teilnehmen. Dieses Vorgehen finden wir völlig unmöglich.“ Wenn bekannt sei, dass eine Räumlichkeit für die erwartete Gästeanzahl nicht ausreiche müsse eben auf eine andere, geeignete, Räumlichkeit zurückgegriffen werden. „Wir fragen uns, wie Eltern erzieherische Aufgaben wahrnehmen sollen, wenn sie von grundlegenden Informations- und Auftaktveranstaltungen ausgeschlossen sind. Insbesondere denken wir hier auch an getrennt lebende Elternteile und Patchwork-Familien.“ Er sei mit seiner Kritik nicht allein. „Wie sich im Gespräch mit anderen Elternteilen herausstellte, fanden circa 50 Prozent der Anwesenden diese Herangehensweise völlig daneben.“

Kampelmann sagte auf WAZ-Nachfrage, dass das Thema nicht schön aber auch nicht zu ändern sei. „Ich sehe das nicht als Reizthema. Die Bestimmungen gibt es und riskieren, dass etwas passiert, weil zu viele Menschen da sind, kann ich nicht. Zudem wird es das Problem zukünftig nicht geben, wenn die Umbauarbeiten beendet sind. Dann hat die Aula 550 Plätze.“