Bochum. Bis zum 19. Januar müssen viele Menschen ihren Führerschein wechseln, sonst droht ein Bußgeld. Doch einige Bochumer stehen ohne Termin da.

Bis zum 19. Januar haben Bochumer der Jahrgänge 1965 bis 1970 Zeit, ihren Führerschein zu wechseln. Versäumen sie es, könnte ihnen bei Kontrollen ein Verwarnungsgeld in Höhe von zehn Euro drohen. Termine zum Wechsel gibt es online und telefonisch.

So weit, so gut. Doch was, wenn Bochumer trotz aller Bemühungen keinen Termin vor dem 20. Januar erhalten? Von diesem Problem berichtet Rolf Stamer. Er selbst sei zwar schon vor zehn Jahren mit dem Führerscheinwechsel dran gewesen, dieses Jahr treffe es aber seine Frau, die namentlich nicht genannt werden möchte.

Zwei Monate ohne gültigen Führerschein überbrücken

Stamers Frau habe bereits im Oktober versucht, einen zeitnahen Termin zu finden. Telefonisch sei ihr gesagt worden, es gebe aktuell keine freien Termine. Online waren zunächst ebenfalls keine freien Zeitfenster verfügbar. Als Stamers Frau endlich doch eins ergatterte, liegt es im März.

„Was machen diejenigen, denen es so ergeht?“, fragt Stamer und fügt scherzend hinzu: „Bahn fahren?“ Seine Frau werde selbstverständlich nicht auf die Bahn umsteigen. Sie möchte weiterhin Auto fahren, was übrigens nicht strafbar ist – es handelt sich lediglich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit zehn Euro geahndet wird.

Stamer hofft auf Kulanz

Diplom-Ingenieur Stamer hofft, dass das Ordnungsamt im Fall der Fälle Kulanz zeigt. Er selbst habe ähnliche Schwierigkeiten schon bei seinem eigenen Führerscheinwechsel vor zehn Jahren erlebt. Er habe jedoch schneller einen Termin gefunden, weil er sich schon ein halbes Jahr vor Fristende um einen Termin gekümmert hat.

„Es wäre ärgerlich, wenn man Strafe zahlen muss, weil man sich kein halbes Jahr, sondern nur ein Vierteljahr vorher um einen Termin bemüht hat“, so Stamer. „Es ist schade, wenn nicht die Kapazitäten geschaffen werden, die es braucht“, schließt er.

Stadt Bochum stockt Termine kontinuierlich auf

Peter van Dyk, Pressesprecher der Stadt Bochum, bestätigt, dass die Terminfindung aktuell schwierig ist. „Aufgrund der extrem hohen Nachfrage zum Ende der aktuellen Umtauschjahrgänge ist das mögliche Online-Terminkontingent bis zum 19.01.2024 tatsächlich nahezu ausgeschöpft“, schreibt er.

Bochum-Newsletter: Jetzt kostenlos anmelden!

Nachrichten, Service, Reportagen: Jeden Tag wissen, was in unserer Stadt los ist.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Die Stadt Bochum sei jedoch bemüht, neue Termine zur Verfügung zu stellen. Sobald sich beim Kfz-Büro freie Personalkapazitäten ergeben, würden die Termine online aufgestockt. So komme es stetig zu neuen Terminen. Dass bereits seit mehreren Monaten keine Termine verfügbar waren, kann laut van Dyk nur eine Momentaufnahme sein.

Bundesländer können in Ausnahmefällen von Verwarnungsgeld absehen

Was das Verwarnungsgeld anbelangt, weist der Pressesprecher darauf hin, dass die Bundesländer in Ausnahmefällen von diesem absehen könnten. Auch bekommen laut van Dyk alle Bochumer während ihres Termins im Kfz-Büro eine Bescheinigung. Diese überbrücke zumindest die Zeit, die vom Termin im Büro bis zum Erhalt des Führerscheins verstreicht.

Van Dyk zeigt neben der digitalen und telefonischen Buchung von Terminen auch die Option einer Mail-Anfrage auf. Unter fuehrerscheine@bochum.de sei die Führerscheinstelle erreichbar. Diese könne sich nach Anfrage auch besonderen Sachverhalten widmen und zeitnahe Termine ermöglichen.