Konzeption

Vorwort des Trägers

„Führe euer Kind immer nur eine Stufe nach oben.

Dann gebt ihm Zeit zurückzuschauen und sich zu freuen.

Lasst es spüren, dass auch ihr euch freut und es wird mit Freude die nächste Stufe nehmen.“ 

Franz Fischereder (1930 - 2022)

Liebe Eltern, liebe Leserinnen und Leser,

mit der vorliegenden Konzeption der Kita „Panama" möchten wir Ihnen als Eltern, sowie allen an Pädagogik interessierten Menschen, einen Einblick in die Arbeit unserer Kindertageseinrichtung geben.

Die pädagogischen Ziele, die Förderung, die Erziehung und die Bildung der Kinder mit dem Anspruch, integrativ, ganzheitlich und an den Kindern orientiert zu agieren, ist uns eine Herzensangelegenheit.

Unsere pädagogischen Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen tragen mit hoher Verantwortung dazu bei, die Kinder, durch verlässliche Beziehungen und ein anregungsreiches Umfeld in ihrem Streben nach Weiterentwicklung zu unterstützen.
Wir, Träger und Team, wissen, dass pädagogisches Arbeiten nicht nach „Gebrauchsanweisung" funktioniert. Und dies soll die vorliegende Konzeption auch nicht sein, sondern es geht vielmehr darum sich immer wieder auf die vorherrschenden Gegebenheiten einzustellen. Es ist ein Leitfaden für die pädagogischen Ziele der Kita und stellt ein Handlungsfundament für die Arbeit dar, welches konkrete Gegebenheiten wie Bedürfnisse der Kinder, Raumangebot soziales Umfeld und auch die Eltern mit einbezieht.
Eine Konzeption als Handlungsfundament bedeutet eine Vereinheitlichung von Arbeitsweisen, wo es nötig ist, lässt aber auch Handlungsspielraum für die einzelnen pädagogischen Fachkräfte zu wo es möglich ist. Individuelle Entscheidungsmöglichkeiten auf Grundlage dieses Fundaments sind sehr wichtig, denn nur so ist und bleibt ein Konzept lebendig.
Für Sie als Eltern soll die vorliegende Konzeption eine Hilfe sein unsere Kindertageseinrichtung in ihrer ganzen Buntheit, Vielfalt und Lebendigkeit, aber auch in ihrer Individualität verstehen und schätzen zu lernen.
Sie wird kein für alle Zeiten in Beton gemauertes Schriftstück sein, sondern das Zwischenergebnis eines Diskussionsprozesses, der immer weiterläuft. Sie verschafft uns und Ihnen Klarheit über Qualitätsstandards und ist gleichzeitig Ausgangspunkt für neue Entwicklungen.
Wir wünschen uns, dass die Konzeption Sie umfassend über unsere Arbeit informiert, denn es ist uns auch eine Herzensangelegenheit, dass Sie für Ihr Kind die bestmögliche Betreuung, Unterstützung und Förderung erhalten und es mit einem guten Gefühl täglich in unsere Einrichtung bringen.

Herzliche Grüße.

 

Herzlich Willkommen in der Kita Panama.

Mein Name ist Susan Goldbach, ich leite seit Dezember 2007 die Kindertagesstätte Panama.

Unser Haus liegt inmitten von Ein- und Zweifamilienhäusern. Feld, Wald, eine Sportanlage, sowie der Badesee befinden sich in unmittelbarer Nähe. Diese Umgebung lädt uns zu vielen Ausflügen ein.

Die Kindertagesstätte Panama ist eine Einrichtung der Gemeinde Mainhausen. Wir können bis zu 75 Kinder im Alter von 3- 6 Jahren betreuen.

Wir sind ein Team, das sich den Forderungen des Alltags mit Ideen und Engagement stellt. Unserer Verantwortung gegenüber Kindern, Eltern, dem Träger und der Gesellschaft sind wir uns stets bewusst.

Unser Ziel ist es, alle Kinder in ihren Kompetenzen zu fördern und sie für ihr weiteres Leben zu stärken. Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit mit Stärken, aber auch Schwächen.

Es ist uns wichtig, die Individualität eines jeden zu achten, jeden ernst zu nehmen und jedem Einzelnen Wertschätzung entgegen zu bringen.

Die offene Arbeit ist ebenso Bestandteil unseres Konzeptes, wie die Projektarbeit. Unsere unterschiedlichen Projekte finden während der gesamten Woche im Vor- und Nachmittagsbereich statt. Für Kinder, Eltern aber auch Erzieherinnen werden diese transparent anhand einer Projektwand dargestellt.

In der Hoffnung, sie neugierig gemacht zu haben, würden wir uns freuen, Ihnen bei einem Besichtigungstermin unsere pädagogische Arbeit erklären zu können und laden Sie gerne zu einem Besuch ein.

Herzliche Grüße,

Susan Goldbach

„Kinder machen nicht das, was wir sagen, 

sondern das, was wir tun.“

 Jesper Juul

                                                                                                                        PA_Konz

 

1. Unsere Haltung zu Kind und Familie

Jedes Kind ist von Geburt an mit ihm eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten ausgestattet. Es bringt Neugier und Experimentierfreude mit und ist eine eigenständige Persönlichkeit, deren Gefühle und Bedürfnisse wir achten.
Wir begegnen den Kindern und Familien jeder Religion, Kultur und Gesellschaft, sowie Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf respektvoll und offen. Wir wollen Kindern Raum, Zeit und Anregung geben, sich zu entwickeln, selbst Erfahrungen machen zu können, die Welt zu entdecken und für das Leben zu lernen.
An der Gestaltung des Kindergartenalltags sind die Kinder aktiv beteiligt. Sie lernen in Bewegung, ganzheitlich mit allen Sinnen, sie lernen in ihrem Alltag, durch Erleben und Tun, durch selbständiges Experimentieren und in der sozialen Interaktion. Bei uns werden sie zu selbstbewussten und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten begleitet.
Grundlage für eine ungestörte Entfaltung der im Kind angelegten Fähigkeiten sind dabei vor allem sichere Bindungen. Damit ein Kind sich auf den Weg machen kann die Welt zu entdecken, braucht es Halt, Sicherheit und Grenzen, an denen es sich orientieren kann. Die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern und die Beteiligung der Eltern, bilden die Grundlage für die pädagogische Arbeit mit den Kindern in unserer Einrichtung.
Wir sind ein multiprofessionelles Team und verstehen uns als Ansprechpartner, Bezugs- und Vertrauensperson, sowohl für die Kinder als auch für deren Eltern. Jede*r pädagogische Mitarbeiter*in bringt eigene Fähigkeiten, Fertigkeiten, Talente in ihre Arbeit ein und trägt so zur Vielfalt bei. Wir beobachten und begleiten Bildungsprozesse um Entwicklungsstände, Fähig- und Fertigkeiten jedes einzelnen Kindes zu erfassen. Dem entsprechend setzen wir Impulse und fördern die Kinder gezielt in ihrer Entwicklung. Wir verstehen uns als Ko-Konstrukteure, die in sozialer Interaktion mit den Kindern stehen.

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2. Die Einrichtung

Die Kita Panama wurde zu Beginn der 1990er Jahren eröffnet und im Laufe der Jahre konzeptionell verändert und baulich erweitert. Das einstöckige Gebäude im Bungalow-Stil liegt zentral im Ortsteil Mainflingen in einem verkehrsberuhigten Wohngebiet. In Fußnähe befindet sich eine Grundschule mit angegliederter Nachmittagsbetreuung durch einen Förderverein. Das sich die Kindertagesstätte als eine Einheit sieht, sollte sich auch im Haus widerspiegeln. Die passende Anregung hierzu fand sich in den Bilderbüchern von Janosch, in denen der Bär, der Tiger und die Tigerente das Geschehen bestimmen. Diese Figuren zeichnen sich durch ihre Zusammengehörigkeit und Freundschaft aus und benennen unsere Gruppen im Haus, sowie seit 2019 in der angegliederten Krippe. Hier finden sich daher die Hasen und Frösche. 

2.1. Unser Haus

Die Tagesstätte verfügt über mehrere für Kinder offen zugängliche Funktionsräume (Bauhaus, Spielehaus, Werkstatt, Medienstube, Bistro), sowie einen Turnraum, einen flexibel gestaltbaren Raum für individuelle Förder- oder Spielangebote.

Darüber hinaus gehören ein Büro, ein Personalraum (für Elterngespräche, Besprechungen und Vorbereitungszeit), sowie Material- und Abstellkammern zur Ausstattung.

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2.1.1. Die Funktionsräume

Im Turnraum befinden sich Sprossenwände, Langbänke, große und kleine Matten und ein freistehendes Klettergerüst. Fahrzeuge, Bälle und vielfältige weitere Materialien zur Bewegungsförderung finden sich im angeschlossenen Materialraum und können je nach Bedürfnis zur Verfügung gestellt werden.

Das Bauhaus verfügt über viele verschiedene Holz- und Legosteine, sowie verschiedenste Konstruktionsmaterialien. In den Raum eingezogen ist eine 2. Ebene, die zusätzlich Platz, aber auch Rückzugsmöglichkeiten bietet.

Auf das Bauhaus folgt das Spielehaus. Hier stehen den Kindern eine große Vielfalt an Gesellschafts- und Regelspielen, sowie Puzzle zur freien Verfügung. In einer ruhigen Ecke finden die Kinder hier unsere Lerntabletts (angelehnt an die Pädagogik Maria Montessoris). Die zweite Ebene bietet auch hier noch einmal extra Platz.
Des Weiteren finden sich in zwei kleinen angegliederten Räumen ein Bällebad und eine geräumige Puppenwohnung.

In der Werkstatt stehen den Kindern viele verschiedene Materialien zur Verfügung, um die Kreativität auszuleben. Dem Malen und Basteln können sich die Kinder hier ebenso widmen, wie dem Rollenspiel. Auf der 2. Ebene befindet sich die Verkleidungsecke.

Der kleine Flur zwischen Werkstatt und Bistro kann je nach Hausthema und Wünschen der Kinder gestaltet werden (Möglichkeit zum Verkleiden, Konstruieren mit Kartons, Spielen mit Autos, …).

Das Bistro bietet die Möglichkeit an Tischen mit bis zu 28 Kindern gleichzeitig zu speisen. Regale sind in Reichweite der Kinder bestückt mit Besteck, Tellern und Tassen.

2.1.2. Das Außengelände

Das Außengelände ist um das gesamte Haus angelegt. Für die Kinder zur Nutzung stehen ein kleines Spielhaus, ein großer Sandkasten – bei Bedarf mit Matschanlage, ein Turm mit verschiedenen Klettermöglichkeiten und einer Rutschstange, eine Schaukel mit 2 Sitzen, eine Nestschaukel sowie eine Kletterpyramide zur Verfügung. Mit verschiedenen Fahrzeugen, wie Dreirad, Roller, Rikscha, ... können die Kinder auf befestigten Pfaden rund ums Haus fahren. Verschiedene Bäume und Pflanzen laden zum Beobachten der Natur ein. Eine größere Wiesenfreifläche lädt zu Ball- oder Fangspielen ein. Darüber hinaus stehen den Kindern Bänke und andere Sitzgelegenheiten zum Ausruhen zur Verfügung.

Durch einen Zaun getrennt befindet sich der Außenspielbereich der Krippe. Für die baldigen Kindergartenkinder ermöglicht sich so ein erster Eindruck von den Großen. Die ehemaligen Krippenkinder dagegen plauschen auch gerne mal mit ihren ehemaligen Erzieher*innen und kleinen Freunden.

2.2. Organisation in unserer Einrichtung

Wir arbeiten in unserem Haus nach dem Konzept der „Offenen Arbeit“ in Funktionsräumen.[1] Dennoch ist jedes Kind einer Stammgruppe (Tiger, Bären, Tigerenten) mit festen Bezugserzieher*innen zugehörig.

Als fester Treff- und Anlaufpunkt steht jeder Gruppe ein Funktionsraum zur Verfügung. Dazu dienen Bauhaus, Spielehaus sowie Werkstatt. Um den Interessen aller Kinder gerecht zu werden und um immer wieder neue Lernanreize und Möglichkeiten zu bieten wechseln die Gruppen alle sechs Wochen mit ihren Bezugserzieher*innen den Raum.

2.2.1. Tagesablauf

07:00 -11:00 Uhr

freies Frühstück (gesund, kauaktiv, selbst mitgebracht)

07:00 - 08:00 Uhr

Frühaufstehertreff

08:00 - 09:30 Uhr

Stammgruppen-Zeit mit Morgenkreis

09:30 - 12:30 Uhr

freies Spiel, Projekte und Angebote

11:45 - ca. 13:30 Uhr

Mittagessen

12:30 – ca. 13:30 Uhr

Ruhezeit

anschließend

freies Spiel, Angebote

ca. 15.15 Uhr

Nachmittagssnack (Obst und Gemüse)

anschließend

freies Spiel

2.2.2. Bring- und Abholzeiten

Kindergarten     07.00 Uhr - 09.00 Uhr Bringen

                        12:00 Uhr - 12.30 Uhr Abholen

Tagesstätte       07.00 Uhr - 09.00 Uhr Bringen

                        13.45 Uhr - 17.00 Uhr Abholen                     

2.2.3. Öffnungs- und Schließzeiten 

Montag bis Donnerstag von 07.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Freitag von 07.00 Uhr bis 15.00 Uhr

Die Schließtage sind verteilt auf

~ bis zu 3 Wochen im Sommer (3- 5. Woche der hessischen Sommerferien)

~ die Schließzeit um Weihnachten und Neujahr (die Kita öffnet am 1. Werktag nach Silvester)

~ sowie auf Teamfortbildungstage.

Insgesamt kann unsere Einrichtung bis zu 22 Tage im Jahr schließen. 

2.2.4. Verhalten im Krankheitsfall

In der Kindertagesstätte Panama gilt das Infektionsschutzgesetz (IfSG). Das Gesetz besagt, dass Kinder, die an einer unter § 34 IfSG genannten Krankheit leiden, die Einrichtung erst wieder besuchen dürfen, wenn keine Infektionsgefahr mehr besteht; dies bedeutet mindestens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome. Auch wenn unser Team grundsätzlich Verständnis für die Schwierigkeiten berufstätiger Eltern hat, müssen wir dennoch an die Gesundheit aller uns anvertrauten Kinder, sowie des Personals denken und dafür sorgen, dass sich keine kranken Kinder lt. IfSG in der Einrichtung aufhalten. Sollte ein Kind an einer unter §34 IfSG genannte Krankheit leiden, müssen Eltern das Personal informieren. Die Kindertagesstätte ist verpflichtet, per Aushang zu veröffentlichen, dass diese Krankheitserreger aufgetreten sind. Die Aushänge sind anonymisiert und weisen nur daraufhin, dass sich ein oder mehrere Kinder mit diesen Erregern infiziert haben. Ebenso darf das pädagogische Personal grundsätzlich keine Medikamente verabreichen. Eine Medikamentengabe ist nur möglich, wenn eine schriftliche ärztliche Verordnung vorliegt und das Personal über die Erkrankung, mögliche Folgen und Notfallmaßnahmen aufgeklärt ist. Die Sorgeberechtigten müssen dann eine Einverständniserklärung gegenüber der Einrichtung erteilen. Die Kita bzw. der Träger muss einer Medikamentengabe schriftlich zustimmen.

3. Grundlagen unserer pädagogischen Ausrichtung

Reformpädagogen, wie u.a. J.J. Rousseau, M. Montessori und J. Piaget regten im letzten Jahrhundert ein Umdenken in der Pädagogik an. Vor allem Elementarpädagogen entschieden sich auf diesen Ideen basierend zu einer Neustrukturierung ihrer Arbeit. Seit den 1970ern entwickelte sich das Konzept der „Offenen Arbeit“. An diesem orientieren auch wir in der Kita Panama unsere Pädagogik.

3.1. Das Prinzip der offenen Arbeit

Ein Grundsatz unserer offenen Arbeit lautet: „Das Kind ist Gestalter und Akteur seiner Entwicklung“.

So wird es den Kindern bei uns ermöglicht, sich nach dem angeleiteten Morgenkreis selbst zu organisieren. Sie können eigene Vorstellungen realisieren und umsetzen: „Was möchte ich heute tun? Mit wem möchte ich spielen? Was ist heute bei mir los? Wie geht es mir? Was fühle ich?“.  Die Kinder werden auf diese Weise dazu angehalten, sich selbst in verschiedenen Bereichen auszuprobieren und kommen so auf dem Weg durch alle Räume auch mit den Kindern aus anderen Gruppen in Kontakt. Die Kinder entscheiden also, in welchen Raum sie wann gehen möchten und zu wem sie wie Kontakt aufnehmen. Eine Tafel im Flur regelt die Anzahl der Kinder. Sie hängen ihr Schild an einen Haken des angestrebten Funktionsbereiches. Sind alle besetzt kann kein Kind mehr dazu stoßen.

Durch die verschiedenen Bildungsangebote in den Funktionsräumen bieten wir den Kindern die Möglichkeit eigene Interessen zu verfolgen und Talente auszubauen. Indem es eigene Entscheidungen trifft, stärkt jedes Kind selbst die von Geburt an vorhandene innere Motivation, eine aktive Neugier, und entwickelt auf diesem Wege Freude daran, sich neue Wissensbereiche anzueignen, und hat Spaß am Lernen.

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Die Erzieher*innen sind bei diesen Lernprozessen als Begleiter zu verstehen. Sie schaffen Handlungsräume, in dem sie für die Kinder Ansprechpartner sind sowie Impulse und Denkanstöße geben und diese gemeinsam weiterentwickeln.

So entsteht in der offenen Arbeit eine Lerngemeinschaft zwischen Kindern und Erzieher*innen. Jeder profitiert vom anderen. Man macht sich gemeinsam auf den Weg zu neuen Wissensufern und somit zu neuen Bildungsperspektiven und Bildungsinnovationen.

Auch wenn sich die offene Arbeit dadurch auszeichnet, dass den Kindern viele Freiheiten gelassen werden, existiert dennoch ein strukturierter Tagesablauf, an den sich alle Kinder halten müssen. Im Rahmen dieser Struktur sind die Kinder jedoch in ihrer Entscheidung für die jeweiligen Aktivitäten komplett frei und können sich ganz an ihren eigenen Interessen und Bedürfnissen orientieren. So bleibt keiner bei seinem Wissensstand stehen. Lernimpulse, neue Lernansätze, springen zwischen Erzieher*innen und Kindern hin und her. Sich gemeinsam auf den Bildungsweg machen, die Neugierde der Kinder, ihren unersättlichen Wissensdurst zu fördern und ihn nicht ersticken, ist unser Ziel.

Die Möglichkeit, sich frei zu entscheiden und das Lernen selbst zu gestalten, fordert aber auch eine stimmige Basis. Daher arbeiten wir mit Stammgruppen und festen Bezugserzieher*innen. Dies ist uns in unserer Einrichtung sehr wichtig, da der Aufbau und die Gestaltung von vertrauensvollen, feinfühligen Beziehungen für die Entwicklung von Kindern und deren Lernerfolgen im Alltag wichtig sind. Sie haben eine wesentliche Bedeutung für das Gelingen von pädagogischen Angeboten, sind kurz gesagt ein Schlüssel zu Lernerfolgen. Die Kindergruppen sind alters- und geschlechtergemischt. Die Kinder erhalten die Möglichkeit voneinander zu lernen und sich zu ergänzen. Jüngere Kinder finden in den älteren Vorbilder und erhalten Entwicklungsanreize, während die älteren Kinder lernen sich hilfsbereit, empathisch und rücksichtsvoll zu verhalten. So erleben sich die Kinder im Laufe der Zeit in unterschiedlichen Rollen (Sozialkompetenz); sie wachsen von den jüngsten schließlich zu den ältesten Kindern heran, frei nach dem Motto „klein rein und groß rauskommen“.

3.2. Partizipation in der Kindertageseinrichtung

Den in den voran gegangenen Punkten benannten Wissensdurst und die Neugierde durch Bildungsangebote zu wahren und zu fördern, gelingt uns vor allem durch die stetige Partizipation im Kindergartenalltag. Daher ist Ausgangspunkt unserer Überlegung für die Kita folgende Definition: Partizipation heißt Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden. In dieser Definition wird Partizipation als Beteiligung der Kinder an Entscheidungen, sich selbst, aber auch die Gemeinschaft betreffend, verstanden.

Verantwortlich dafür, dass Kinder Demokratie erfahren können, sind zunächst die pädagogischen Fachkräfte, indem sie mögliche Demokratieerfahrungsräume für Kinder schaffen. Dies gelingt uns zum einen durch die fest verankerten Kinderkonferenzen, zum anderen durch die Beteiligung an alltäglichen Entscheidungsprozessen. Diesen räumen wir im Rahmen der offenen Arbeit im gesamten Tagesablauf, im Morgenkreis, bei den Hausthemen, aber auch im Freispiel einen hohen Stellenwert ein.

Damit unsere Kinder auch Selbst- und Mitentscheidungsrecht erfahren, ist unsere Kinderkonferenz ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Hier finden wir gemeinsam heraus, was für uns gut und notwendig ist. Im Vorfeld ist es entscheidend, dass pädagogische Fachkräfte Ideen und Anregungen, die im Kindertagesstättenalltag entstehen, aufgreifen und anhand von ersichtlichen Materialien an die Kinder vermitteln.

Findet eine Kinderkonferenz statt, so ist zuerst auf die gemeinsam erarbeitenden Regeln hinzuweisen. Eine Regel, die gemeinsam erarbeitet, besprochen und symbolisiert wird und von den Kindern als eigene Regel aufgestellt wird, ist für sie auch umsetzbar. Die eingebrachten Ideen werden nun anschaulich skizziert und zur gemeinsamen Abstimmung freigegeben. Außerdem schafft die Konferenz Raum für Diskussionen, um dann gemeinsame Lösungen zu finden und diese transparent zu gestalten.

Ein Konferenzbuch dient schließlich dazu, die Ergebnisse festzuhalten. Darüber hinaus werden die Ergebnisse für Eltern und Kinder sichtbar ausgehängt. 

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3.3. Starke Kinder

Positive und belastbare Beziehungen zu den ersten Bezugspersonen, meist den Eltern, sind das „a und o“ für die gesunde Entwicklung in den ersten Lebensjahren. Kinder, die sich selbst und ihre eigenen Gefühle kennen und schätzen, können sich auch leichter in andere hineinversetzen, sind sozial kompetenter und können so besser mit sich und anderen umgehen.

Wir im Kindergarten sehen uns in der Verantwortung, den Kindern neben dem Elternhaus, eine weitere tragfähige Beziehung anzubieten, durch die sie Sicherheit und Anerkennung erfahren, ermutigt werden die Welt zu erforschen und sich neuem zuzuwenden. Auf dem Weg zu offenen, kompetenten, selbstbewussten und selbständigen jungen Menschen begleiten wir die uns anvertrauten Kinder.

Auch bei der Klärung von Konflikten lernen die Kinder, ihre eigenen Sichtweisen (Gefühle, Wünsche, Meinungen) zu erkennen, zu äußern und selbstbewusst zu vertreten. Dabei sollen sie auch die Sichtweisen des Gegenübers wahrnehmen und verstehen lernen (Förderung der empathischen Fähigkeiten). Sie lernen Verantwortung für das eigene Handeln und dessen Folgen zu übernehmen, erkennen aber auch, dass das Gegenüber ebenfalls einen Standpunkt vertritt, der beachtet werden muss (Wertschätzung). Die Reifung der sozialen und emotionalen Kompetenzen ist eng verknüpft mit der Entwicklung der sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten. Diese sind mit Voraussetzung, dass ein Kind sich in die Gefühle anderer hineinversetzen kann. Erst mit dem Fortschreiten der sprachlichen Entwicklung wird es möglich, Gefühle zu benennen und sich über diese auszutauschen. Dem Alter und Entwicklungsstand entsprechend begleiten wir die Kinder daher auch bei der Konfliktbewältigung und zeigen gegebenenfalls Vorgehensweisen auf, die ihnen bei der selbständigen Lösung von Konflikten hilfreich sind.

Die Kinder lernen sich an Gesprächsregeln, wie Zuhören und Ausreden lassen, zu halten. Sie gehen aufeinander zu, erfahren Techniken für eine faire Auseinandersetzung und entwickeln Kompromisse, die die eigenen Interessen, mit denen der anderen in Einklang bringen. Je nach Situation lernen die Kinder auch, Entscheidungen auszuhalten, die nicht vollständig den eigenen Interessen entsprechen (Frustrationstoleranz) oder sich eben nicht damit abzufinden, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt. Ziel ist es, die Kinder zu unterstützen eigene Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Ausgehend von einem Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens in andere, reift das Kind zu einem autonomen, selbstbewussten, kontakt- und kooperationsfähigen Menschen. Es lernt belastende Situationen effektiv zu bewältigen. Positiv bewältigte Konflikte machen Kinder stark. So ermöglichen wir den Kindern ihre Basiskompetenzen zu festigen und die, für das Leben als Schulkind und später als Erwachsene, so dringend benötigte Resilienz aufzubauen.

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3.4.Inklusion

Jedes Kind hat, unabhängig von seinen jeweiligen Entwicklungsvoraussetzungen und Bedürfnissen, einen Anspruch darauf, in seiner Entwicklung und seinem Lernen angemessen unterstützt und gefördert zu werden.

Behinderungen können sich sehr unterschiedlich auf die Lernentwicklung von Kindern auswirken und somit auch ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beeinträchtigen.

Kinder mit Behinderung, aber auch Kinder, die von Behinderung bedroht sind, bedürfen einer spezifischen, auf ihre Fähigkeiten, Neigungen und Interessen abgestimmte Förderung.

Wir begegnen allen Kindern wertschätzend, wollen ihnen Teilhabe, Unterstützung und Förderung ermöglichen. Aus diesem Grund gestalten wir unsere Arbeit individuell, anregend und flexibel.

Das Miteinander aller Kinder bietet vielfältige Möglichkeiten, die soziale Kompetenz zu stärken und Isolation so vorzubeugen. Durch gemeinsames Spielen und Lernen von Kindern mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen haben die Chance, untereinander in Kontakt zu treten, voneinander zu lernen, Unterschiede als Bereicherung zu sehen und sich gegenseitig zu respektieren.

Die Kinder sollen:

~ Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten gewinnen

~ Stärken und Schwächen der anderen wahrnehmen und anerkennen

~ allen Aufmerksamkeit und Achtung entgegenbringen

~ unbefangen und offen mit Vielfalt umgehen

In der Kita Panama nehmen wir den individuellen Entwicklungsstand eines jeden einzelnen Kindes in den Fokus. Wir werden den besonderen Bedürfnissen der Kinder gerecht, indem wir ihre individuellen Lernvoraussetzungen, Stärken und Anforderungen berücksichtigen. Wichtig hierbei ist eine enge Einbindung und Kooperation der Eltern, sowie die Hinzuziehung von Experten und Expertinnen, um die Entwicklung optimal zu begleiten und zu fördern.

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3.5. Interkulturelle Vielfalt

Die Lebenswelt unserer Kinder heute ist geprägt von vielen unterschiedlichen Lebensformen, Familienkonstruktionen und -kulturen, Sprachen und sozialen Hintergründen. Die Gruppen in den Einrichtungen für Kinder sind vielfältiger geworden.
Von sozialen und kulturellen Erfahrungen, intellektuellen und sprachlichen Voraussetzungen, über Lern- und Leistungsmotivation bis zur emotionalen Entwicklung gibt es viele Unterschiedlichkeiten.
Kinder nehmen von Anfang an Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten wahr. Sie begegnen ihnen aufgeschlossen, neugierig und mit Interesse.
Kinder in ihrer interkulturellen Kompetenz zu stärken, ist ein wichtiges Bildungsziel und eine Entwicklungsaufgabe.
Sie sollen in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt werden und Wertschätzung erfahren.
Interkulturelle Kompetenz ist Grundlage für ein konstruktives und freundliches Miteinander, bedeutet Interesse und Verständnis, sowie kulturelle Aufgeschlossenheit. Ebenso sind Rücksichtnehme, Hilfsbereitschaft und Toleranz wichtige Eckpfeiler.
In der Kinderkonferenz, beim Singkreis, oder in verschiedenen Projekten, sowie im gesamten Kitaleben können die Kinder in unserer Einrichtung zu diesem Thema verschieden Erfahrungen sammeln. Sie tauschen sich aus, lernen anderen Kulturen kennen und sammeln so neue Erfahrungen.

4. Unser Weg der „offenen Arbeit“ 

In unserer Einrichtung arbeiten wir nach dem Prinzip der „Offenen Arbeit“ mit Stammgruppen. Zu Beginn des Tages treffen sich alle Kinder in einem Raum zum Frühaufstehertreff. Später gehen die Kinder mit ihren festen Bezugserzieher*innen in ihre Stammgruppen. Dort findet im Rahmen der Gruppenzeit ein angeleiteter Morgenkreis statt. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit des freien Spiels in den verschiedenen Funktionsräumen. Diese sind wichtiger Bestandteil unserer Offenen Arbeit. Die Kinder können frei wählen, in welchem Raum sie mit wem und wie lange spielen möchten. Sie gehen ihren Bedürfnissen nach und holen sich das, was sie gerade brauchen.

4.1. Freies Spiel

Dem freien Spiel muss eine große Bedeutung beigemessen werden.

„Nur im freien Spiel entfaltet sich die menschliche Intelligenz“. (Zitat von Elisabeth C. Gründler und Norbert Schäfer).

Wenn Kinder ihren Erlebnisraum und ihre Spielpartner nach ihrem eigenen Interesse selbst wählen dürfen, sind sie zu Anstrengungen und Höchstleistungen bereit.

Unsere offene Arbeit und unsere Funktionsräume bieten vielzählige Voraussetzungen dafür. Es gilt die Umgebung der Kinder so vorzubereiten, dass sich alle optimal und ganzheitlich entwickeln können.

Räume und Materialien sind auf die Altersgruppe der Drei -, bis Sechsjährigen Kinder abgestimmt und schaffen so eine Umgebung, in der die Kinder neue Verhaltensweisen ausprobieren und gewonnene Erkenntnisse in verschiedenen Situationen einsetzen können.

Die Funktionsräume werden vom pädagogischen Personal begleitet. Sie stehen als Spielpartner, Helfer, Vermittler zur Verfügung, wenn sie gebraucht werden. Die Erzieher*innen geben den Kindern Sicherheit und Vertrauen in ihr Können und in ihre Kompetenzen. Sie beobachten unter der Kenntnis des kindlichen Entwicklungsplans. Spiel-, Frei-, und Lernräume sind nicht starr und werden mit und für die Kinder neu entdeckt.

In unsere Freispielzeit wählen die Kinder die Funktionsräume selbst in denen sie sich aufhalten möchten. An den Tafeln im Flur mit den Schildern der spielenden Kinder  erkennen sie, wo noch Plätze frei sind, wo Freunde spielen und welche Erzieher*innen dort zu finden sind.

Im folgendem möchte wir ihnen eine Übersicht geben, wie Kinder sich in unseren Funktionsräumen, in ihrem Spiel frei entfalten können.

Unser Turnraum ist täglich im Vormittags-, und Nachmittagsbereich zugänglich.   Die jüngeren Kinder werden von uns begleitet, während die älteren Kinder den Turnraum, nach Absolvieren eines „Turnraumführerscheins“, allein aufsuchen dürfen.

Bewegungserfahrungen sind Sinneserfahrungen! Sie sensibilisieren die Wahrnehmung der Kinder und stärken einzelne Wahrnehmungsbereiche (Tasten und Fühlen, Gleichgewichtsregulation, Bewegungsempfindungen durch Muskeln, Sehnen und Gelenke, Sehen und Hören). Bewusstes Wahrnehmen führt zu bewusstem Erleben.

Fahrzeuge, Bälle, Reifen, Schwungtuch, Klettermöglichkeiten, bieten wir für die Bewegungsbedürfnisse der Kinder an.

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Im kleinen Raum nebenan befindet sich die Bücherei. Hier gibt es eine große Auswahl an Literatur und CDs für die Kinder, gemütliche Sitzgelegenheiten, aber auch Ruhemöglichkeiten und einen CD- Player.

Es gilt, bereits in frühester Kindheit mit der Stärkung von Medienkompetenzen zu beginnen. Ein sinnvoller Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Medien ist wichtig. Medien bergen Potentiale, die eine souveräne Lebensführung unterstützen, aber auch behindern können. Den Kindern in der Kita Panama steht im Freispiel, immer eine große Auswahl an Büchern, CDs und ein CD- Player zur Verfügung. Andere Medien können, begleitet durch die Erzieher*innen, eingesetzt werden.

Sprechfreude, Interesse am sprachlichen Dialog, Erweiterung des Wortschatzes, Erwerb verbaler Kompetenzen, konzentriertes Zuhören… sind die Ziele, die wir durch unsere Medienstube verfolgen.  Märchen-, Bilder-, Wimmel-, oder Sachbücher fördern Begriffsbildung, das sprachliche Selbstbewusstsein, Wissenserweiterung, Erwerb der deutschen Sprache, Sensibilisierung für verschiedene Themenbereiche, unterstützen aber auch Entspannung, Entschleunigung und Angstverarbeitung.

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Ebenso findet sich auf unserem Außengelände genügend Platz und Angebote, um Bewegungserfahrungen zu sammeln, Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, körperliche Grenzen, Impulskontrolle, zu üben und zu erweitern.

In der Nestschaukel z. B. erfahren die Kinder soziales Miteinander in ihren Interaktionen. Die Kinder lernen eigenverantwortlich den Umgang damit, kontrollieren sich selbst und verbalisieren ihre Empfindungen. („Höher! Nicht so schnell! Ich möchte hinein oder heraus aus der Schaukel.“).

Körperliche Aktivität leistet einen wesentlichen Beitrag zur Krankheitsvorbeugung und ist für das Wohlbefinden des Kindes unerlässlich. Bewegungserfahrungen sind zudem für die kognitive Entwicklung bedeutsam. Bewegung und Denken sind eng miteinander verbunden. Aufgrund dieser enormen Wichtigkeit der Bewegung versuchen wir täglich in der Freispielzeit unser Außengelände zu nutzen. Mit entsprechender Kleidung auch bei schlechteren Wetterbedingungen. In den Sommermonaten steht uns eine Wasserpumpanlage zur Verfügung. Forschend und experimentierend lernen die Kinder Erkenntnisse aus dem Bereich der Naturwissenschaft. Sie erlernen im gemeinschaftlichen Umgang die Eigenschaften von Wasser kennen. Mit allen Sinnen können sie das Element Wasser erleben. Durch den Kontakt merken sie, wie sich ihr Körperempfinden verändert. Die Anlage lädt zum gemeinsamen Spielen ein und fördert das Gruppenverständnis sowie die Kommunikation untereinander.

Spaziergänge, Spielplatzbesuche und Waldtage sind regelmäßige und zusätzliche herausfordernde Bewegungsangebote, die unsere Einrichtung anbietet. Wir geben den Kindern die Gelegenheit zu lernen den eigenen Körper wahrzunehmen, Verantwortung für das eigenes Wohlbefinden und Gesundheit zu übernehmen. Unser Ziel sind starke und gesunde Kinder, die Teamgeist entwickeln, soziale Bindungen aufbauen und vertiefen, Konfliktsituationen gewachsen sind, miteinander kooperieren, neugierig auf Bewegungsabläufe sind, Aktivitätsbereitschaft zeigen, Regeln verstehen und einhalten,  Bewegungssicherheit erlangen, Fairness üben um nur einiges zu nennen.

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Im Bauhaus machen die Kinder Erfahrungen mit dem Sachverhalt der technischen Umwelt. Formen, Farbe, Mengen, Gewicht, Gesetzmäßigkeiten werden erfasst. Die Kinder erfahren Techniken, wie Ziehen, Rollen, Stapeln, passgenau einfügen…. Sie haben die Möglichkeiten große und kleine Bauwerke fantasievoll und künstlerisch zu gestalten. Eigenverantwortlichkeit, Durchhaltevermögen und die Lust am selbstbestimmten Tun werden gefördert. Strategien wie beispielsweise Ordnen, Sammeln, Umbauen, Verändern führen zu gestalterischen Erkenntnissen und Kompetenzen.

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Dies trifft auch auf das Angebot in unserer Werkstatt zu. Durch kreatives Gestalten werden, sowohl Vorstellungskraft als auch die Denkfähigkeit gestärkt. Aufgrund eines großen Materialangebotes können die Kinder Gestaltungs- und Ausdruckswege entdecken. Formen, Oberflächen, Werkzeug, Schreibmaterialien werden experimentierend untersucht. Erprobend sammeln sie wichtige Erkenntnisse im feinmotorischem Bereich (Stifthaltung, Kraftdosierung, Linienführung, Umgang mit Schere, Kleber…). Die Kinder lernen, indem sie eigene Ideen und ihr Verständnis von der Welt zum Ausdruck bringen.

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Nun ist noch unser Funktionsraum Spielehaus zu erwähnen.  Die Bandbreite und Ziele der angebotenen Spiele dort, ist groß und unterschiedlich.

Zuordnen von einem Teil ins Ganze und den Überblick über ein komplettes Bild zu haben, ist beispielsweise Zielsetzung der verschiedenen Puzzlespiele.

Tisch- und Gesellschaftsspiele erfordern ausdauernde Konzentration, Achtung von Spielmaterial und Spielpartner, Erfassen von Mengen, Verstehen von Anweisungen und Anleitungen, Regulation von Gefühlen und Erkennen von Begriffen. Die Kinder müssen Verlieren aushalten können und nicht als persönliches Versagen erleben. Sie müssen soziale Verantwortung übernehmen, kooperieren und Probleme angehen können und aktiv zum Gruppenerfolg beitragen. Auch unsere Lerntabletts, angelehnt an das Motto „Hilf mir es selbst zu tun.“ (Maria Montessori) stehen den Kindern hier zur Verfügung. Hierbei, wie bei allen weiteren Materialien im Spielehaus, müssen die Kindern sich motivieren, Leistungsanforderungen bestehen und lernen sich nicht ablenken lassen. Darüber hinaus erkennen sie Systeme und erfahren Ordnung und verinnerlichen das Aufräumen.

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Angegliedert an das Spielehaus sind das Bällebad und die Puppenecke. Während das Bällebad zusätzlich zusätzliche Bewegungs- und Körpererfahrungsmöglichkeiten bietet, finden wir in der Puppenecke das Rollenspiel.

Die Kinder spielen ihnen bekannte Alltagssituationen nach (Mutter, Vater, Kind) oder schlüpfen in andere Rollen (Monster, Tier, Prinzessin). Gesehenes und gehörtes aus der Medienwelt wird verarbeitet und dient zur Identifikationsfindung. Das Kind erfährt Integration und kulturelle Einbettung. Es lernt eigene Befindlichkeiten wahrzunehmen, sich mitzuteilen und sich in der Kleingruppe zurechtzufinden. Handlungssicherheit will gewonnen werden, Bedürfnisse müssen kommuniziert werden, Verantwortung für eigene Entscheidungen übernommen werden. Werte, kulturelle Strukturen und zwischenmenschliche Regeln werden in der Puppenecke erfahren und spielerisch erlebt. Das Kind lernt, indem es sich mit anderen austauscht.

Die Schwerpunkte der Bildungs- und Erziehungsprozesse der Kinder in den einzelnen Räumen greifen stets ineinander über. Lernmethodische Kompetenz ist die Grundlage für bewussten Wissens- und Kompetenzerwerb und somit für Lebenslanges, selbst gesteuertes Lernen. Es erweist sich daher als erforderlich, das freie Spiel sensibel zu begleiten. Kinder brauchen für das freie Spiel eine Atmosphäre aus Zeit, Ruhe, Gelassenheit und Muße.

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4.2. Angeleitete Aktivitäten

Neben dem freien Spiel nutzen wir in unserer Einrichtung auch verschiedene gezielte Aktivitäten und Angebote. Diese entwickeln sich beispielsweise aus geäußerten Wünschen von Kindern, beobachtetem Förderbedarf, Ansprüchen des hessischen Bildungs- und Erziehungsplanes, Talenten von Erzieher*innen oder auch zu Feiern im Jahreskreis. Einzelne Methoden stellen wir nun folgend vor.

4.2.1. Projektarbeit

Das Wort „Projekt“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: der Entwurf, das Vorhaben.

In der Kindertagesstätte bezeichnen wir damit ein geplantes, konkretes Lernunternehmen, das unter einer bestimmten Thematik steht, längere Zeit andauert und mit einer kleineren Kindergruppe in einer lernenden Gemeinschaft durchgeführt wird.

Ein Projekt gliedert sich in drei ineinander übergehende Phasen:
die Projektentwicklung, der Projektverlauf und die Projektreflektion.

Bei der Projektentwicklung stehen die Themen der Kinder im Vordergrund. Idealerweise entsteht ein Projekt aus dem spezifischen Interesse der Kinder und steht im Zusammenhang mit deren Lebenswirklichkeit. So kann ein Projekt zum Beispiel aus der Frage eines Kindes entstehen.

Auch im weiteren Verlauf des Projektes ist es uns wichtig, die Kinder an den Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Ihre Ideen und Wünsche werden aufgegriffen und nach Möglichkeit umgesetzt.

Zum Abschluss des Projektes wird dieses nochmals gemeinsam mit den beteiligten Kindern reflektiert. Sie tragen zusammen, was sie gelernt haben, sie rufen sich Ereignisse ins Gedächtnis zurück und üben Kritik. Dies wird auf einer Portfolioseite festgehalten.

Die Projektarbeit verändert den Lernprozess der Kinder. Kinder machen nicht nur nach, sie sind aktiv beteiligt: Sie planen, lernen, agieren, beobachten, forschen, überlegen, entdecken, probieren aus, helfen sich gegenseitig, (hinter-)fragen, lösen Probleme, begründen, widerlegen, zählen, messen, drücken sich aus etc. Nicht das Ergebnis, sondern der Prozess steht im Vordergrund. Passend zu den Themen gibt es: Bastelarbeiten, Lieder, Fingerspiele, Bücher, Filme, Ausflüge, Rollenspiele und mehr.

Bei der Projektarbeit werden fein- und grobmotorische Fertigkeiten geübt, Ausdauer und Konzentration gestärkt sowie kommunikative, soziale und kognitive Fähigkeiten gefördert. Wir Fachkräfte leiten und unterstützen das Projekt u.a., indem wir die Entwicklung der Kinder beobachten und dokumentieren, Neugier wecken, spezifische Interessen und Ideen wertschätzen, motivierende Anstöße geben, Vorschläge machen und anregendes Material bereitstellen. Erwachsene und Kinder machen sich GEMEINSAM auf den Weg, die Welt zu erforschen (Ko-Konstruktion).

Die Eltern werden über die angebotenen Projekte mittels Aushänge informiert.

Es gibt Projekte, die fest in unserem Jahresablauf verankert sind. Dabei orientieren wir uns am Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan sowie an den Bedürfnissen der Kinder.

Es folgt eine Kurzbeschreibung dieser im Haus etablierten Projekte:

~ Treff der Kleinen

Speziell auf unsere Dreijährigen abgestimmt findet der Treff der Kleinen statt.

Den neuen Kindern soll ein guter Start bereitet werden und die Möglichkeit gegeben werden, sich näher kennenzulernen und gruppenübergreifend gleichaltrige Freunde zu finden.

Zudem lernen die Kinder so die Projektarbeit in unserem Haus kennen und sind für die kommenden Projekte gut vorbereitet.

Das Angebot richtet sich nach dem Alter der Kinder und reicht von der musikalischen Früherziehung, Bilderbuchbetrachtungen, Finger- und Singspiele bis hin zur Bewegungserziehung.

Unsere „Kleinsten“ sammeln hier ihre ersten Projekterfahrungen. Die vordergründigen Ziele sind dabei: Kontakt aufnehmen zu anderen Kindern, Freundschaften knüpfen, Rücksichtnahme üben, Ausdauer und Konzentration ausbauen sowie Regeln kennen- und einhalten lernen.

~ Vorschulprojekt

Vom Jahresbeginn bis zu den Sommerferien gibt es ein spezielles Projekt für die Vorschulkinder, das von zwei Erzieher*innen betreut wird. In der Regel findet einmal wöchentlich ein Treffen statt. Die Themen variieren, da auch hier die Interessen, Wünsche und Ideen der Kinder in der Planung und Gestaltung aktiv mit einbezogen werden.

Ein fester Bestandteil des Projektes sind die Themen „Brandschutzfrüherziehung“ (in Kooperation mit der ortsansässigen Freiwilligen Feuerwehr), „Erste Hilfe“ (in Kooperation mit den Johannitern, DRK, ..), „Verkehrserziehung“ (in Kooperation mit der Jugendverkehrspolizei), sowie „starkes Ich“ und „Umgang mit Zahlen“. Weitere Themen entstehen in Absprache mit den Kindern.

Das Projekt trägt zur Bildung eines Gemeinschaftsgefühls bei, stärkt sprachliche, emotionale, empathische und persönliche Ressourcen und vermittelt Wissen.

~ Haus der Kleinen Forscher

Bei dem Projekt „Haus der kleinen Forscher“ erhalten die Kinder die Chance spielerisch und mit Freude naturwissenschaftliche, technische und mathematische Themen zu entdecken. So werden Experimente und Bastelangebote zu Themen wie: Magnetismus, Wasser, Luft, Naturkunde und Umwelt angeboten.

Regelmäßig treffen wir uns mit einer kleinen Kindergruppe und forschen gemeinsam zu den jeweiligen Themen, wobei diese aus der Lebenswelt der Kinder und deren Interessen stammen.

Die Ziele der gemeinsam gestalteten Bildungsprozesse lauten hierbei vor allem: Kennenlernen von Vorgängen und Zusammenhängen aus dem MINT-Bereich (MINT= Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), Hypothesen aufstellen und prüfen, die systematische Beobachtung und Beschreibung sowie die Entwicklung eines ökologischen Verantwortungsbewusstseins.

4.2.2. regelmäßige Angebote

~ Singkreis

Wöchentlich treffen sich die Kinder aller drei Gruppen zum gemeinsamen Singkreis. Das Liedgut sowie Fingerspiele und kleinere Bewegungsspiele passen wir den Hausthemen, den Projekten, der Jahreszeit und den Festen an. In Form von mitgebrachten CDs und Liederwünschen beteiligen sich die Kinder aktiv an der Gestaltung des Singkreises.

Beim gemeinsamen Singen, Bewegen und Tanzen werden die Kontakt- und Teamfähigkeit gefördert. Das Körperbewusstsein entwickelt sich durch das Zusammenspiel der Stimme mit der Atmung und der Bewegung. Das „aktive Zuhören“ wird trainiert, Texte werden im Gedächtnis behalten. Emotionen werden geweckt, die zur Entspannung und Ausgeglichenheit führen können. Die Kinder erfahren Grundkenntnisse über die Klangeigenschaften der Töne (laut-leiser, dunkel-hell), Rhythmus und Tempo.

~ Waldtag

Mit unserem regelmäßig stattfindenden Waldtag bieten wir den Kindern eine zusätzliche Möglichkeit ihrem Bewegungs- und Forscherdrang gerecht zu werden.

Wir gehen mit einer altersgemischten Kindergruppe (in Absprache mit den Eltern) in den nahegelegenen Wald, der bequem durch Feldwege erreichbar ist.

Der Wald, ohne vorgefertigtes Spielzeug, mit anderen Lichtverhältnissen und Geräuschen, mit geheimnisvollen Stellen und seiner spezifischen Bodenbeschaffenheit, regt die Phantasie und Kreativität der Kinder an. Beim Tasten, Riechen, Hören und Fühlen im Wald sind die Sinne auf besondere Weise angesprochen. Die Kinder lernen Tiere und Pflanzen des Waldes kennen, erleben einzelne Naturvorgänge bewusster und entwickeln ein Verantwortungsgefühl für ihre Umwelt.

~ Bistroaktion

Bei den regelmäßig veranstalteten „Bistroaktionen“ wird gemeinsam ein Frühstück für die gesamte Einrichtung vorbereitet. Dabei kann es sich um ein Frühstücksbuffet, eine Suppe, gegrillte Würstchen, Pizzabrötchen oder auch Selbstgebackenes handeln. Bei der Auswahl der Gerichte werden die Wünsche und Ideen der Kinder berücksichtigt. Sie werden mit Hilfe einer Kinderkonferenz ermittelt. Häufig haben die angebotenen Speisen und deren Gestaltung einen Bezug zum Hausthema oder der Jahreszeit. Die benötigten Zutaten werden im Vorfeld gemeinsam mit einer Kindergruppe eingekauft.

Die Kinder lernen verschiedene Nahrungsmittel, deren Zubereitung sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen, kennen. Beim gemeinsamen Essen der selbst zubereiteten Gerichte, pflegen die Kinder soziale Kontakte und eignen sich Tischmanieren an.

~ Kooperation mit dem Seniorenpflegeheim Aurelius-Hof

In regelmäßigen Abständen laufen wir mit einer wechselnden Kindergruppe in das ortsansässige Seniorenpflegeheim Aurelius-Hof.

Bei diesen Treffen werden gemeinsame Aktivitäten wie Singen, Geschichten hören, Basteln etc. durchgeführt.

Die Kinder kommen mit älteren Menschen in Kontakt und entwickeln ein Verständnis für deren Lebensbedingungen und Einschränkungen im Bereich der Bewegung, des Hörens usw. Dabei werden Werte wie Respekt, Toleranz, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft vermittelt.

4.2.3. Hausthemen

In unserer Einrichtung wird neben der Projektangebote ein großer Teil der pädagogischen Arbeit von unseren Hausthemen bestimmt. Ausgewählt werden diese Themen im 12-Wochen-Rhythmus wiederum durch die Durchführung einer Kinderkonferenz und anschließend werden diese von allen Gruppen auf unterschiedliche Art und Weise und unter Berücksichtigung der Interessen und Ideen der Kinder gemeinsam z.B. in den Morgenkreisen bearbeitet.

Es wird passend zum jeweiligen Thema gemalt, gebastelt, gelesen, gespielt, gesungen, Wissen erarbeitet und ausgetauscht und der Gruppenraum gestaltet. Unterstützend werden verschiedene Medien zur Wissensvermittlung genutzt, wie beispielsweise Bücher, Musik oder das Internet.

Hausthemen können sein: Jahreszeiten, Bauernhof, Farben und Formen, gesunde Ernährung, Wald, Dinosaurier, Freundschaft….

Auch hier werden die Eltern stets mit Hilfe eines Aushangs über das neue Hausthema informiert. Nach Abschluss des Themas wird in Zusammenarbeit mit den Kindern das Gelernte reflektiert und für den Portfolio-Ordner dokumentiert.

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 4.2.4. weitere Angebote

Neben den Hausthemen und Projekten entstehen im Tagesverlauf immer wieder kleinere Angebote, die die Kinder wahrnehmen können. Diese Angebote können spontan entstehen oder vorbereitet sein und gezielt stattfinden. Dabei kann es sich z.B. um eine Bewegungsbaustelle im Turnraum, ein angeleitetes Mal- oder Bastelangebot, ein Theaterstück (Kamishibai) oder eine kurzfristige Backaktion handeln. Die Teilnahme daran ist in der Regel freiwillig. Das Kind kann selbst entscheiden, ob es dabei sein möchte oder nicht.

4.3. Essenssituation

Essen und Trinken bedeutet viel mehr als nur satt zu werden. Essen ist Genuss, macht Spaß und spricht Körper und Seele gleichermaßen an. Wer gemeinsam am Tisch sitzt, der genießt, vergleicht, tauscht sich aus und lernt.

4.3.1. Frühstück

Die Frühstückszeiten sind täglich von 7.00 - ca. 11.00 Uhr. In dieser Zeit lernen die Kinder eigenverantwortlich zu entscheiden, wann sie Essen gehen möchten. Somit kann sich ein individuelles Hungergefühl entwickeln. Jedes Kind bringt sein eigenes Frühstück von zu Hause mit. Hierbei ist es uns wichtig, dass dies eine gesunde, kauaktive Mahlzeit ist. Im Bistro stehen Tassen, Teller, Besteck und Getränke frei zugänglich zur Verfügung. Die Kinder haben die Möglichkeit, ohne ihre Bezugsperson Frühstücken zu gehen.

Durch ihr selbstständiges Tun erleben sie eine Stärkung ihres Selbstbewusstseins.

Kinder, die Unterstützung benötigen, werden von ihrem/r Bezugserzieher*in begleitet. In diesem offenen Rahmen wird das soziale Miteinander gefördert. Die Kinder erlernen Rücksichtnahme, Hilfestellung zu geben, eigene Bedürfnisse zu äußern und übernehmen so die Verantwortung für ihr eigenes Handeln.

Jede Stammgruppe hat einen festen Tag in der Woche, an dem sie um 9.00 Uhr gemeinsam frühstücken. Hierbei ist uns wichtig, die gemeinsame Mahlzeit als Pflege sozialer Beziehung zu sehen.

Nach dem gemeinsamen Frühstück geht die Gruppe in den Waschraum. Mit Unterstützung eines Zahnputzliedes üben wir mit den Kindern den richtigen Umgang der Zahnbürste.

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4.3.2. Mittagessen

Das Mittagessen wird von einem Catering-Service geliefert. Eltern haben z.B. auch die Möglichkeit, sich für vegetarisches Essen zu entscheiden. Dies kann kulturelle, ethische oder gesundheitliche Gründe haben. Wir vermitteln somit das Wissen und Verständnis für die unterschiedlichsten Essgewohnheiten. Auch am Mittag, zwischen 11.45 – ca. 13.30 Uhr, können die Kinder selbst bestimmen, wann sie essen möchten. Das Bistro wird kontinuierlich von Erzieher*innen begleitet, die die Kinder unterstützen. Sie haben aber auch im Blick, wer schon gegessen hat, oder wer erinnert werden muss, sodass kein Kind sein Essen verpasst. Dabei erfahren sie Hilfe durch einen Flurlotsen, welcher darüber hinaus die Situation im Flur im Blick hat und die Kinder beispielsweise auch an das so wichtige Händewaschen erinnert.

Beim Mittagessen bedienen sich die Kinder eigenständig. Sie lernen selbst zu bestimmen, wie viel sie essen, nehmen Hunger- und Sättigungsgefühl wahr und äußern, wenn ihnen etwas nicht schmeckt. Sie lernen Nahrungsmittel kennen, die ihnen möglicherweise noch unbekannt sind, erleben verschiedene Geschmacksrichtungen und entwickeln Vorlieben und Abneigungen.

Die Erzieher*innen stehen regelmäßig im Austausch mit den Kollegen, die nicht am Mittagessen teilnehmen. So haben Eltern die Möglichkeit bei den pädagogischen Fachkräften Fragen zu stellen und Informationen über das Essverhalten ihres Kindes einzuholen.

4.3.3. Nachmittagssnack

Im späteren Nachmittagsbereich bieten wir den Tagesstättenkindern ein Obst- und Gemüsesnack an. Die Ware wird von einem Obst- und Gemüsehändler aus der Umgebung geliefert. Es wird darauf geachtet, dass weitgehend saisonales Obst und Gemüse verwendet wird. Ein Grundverständnis über verschiedene Obst- und Gemüsesorten wird in diesem Rahmen erweitert und gefestigt. Hierbei lernen die Kinder wie eine gesunde Zwischenmahlzeit aussehen kann und erlangen so ein Bewusstsein für eine gesunde Ernährung.

4.4. Ruhezeit

Die Kinder haben die Möglichkeit, sich nach dem Mittagessen z.B. in der Bücherei auszuruhen. Dazu holen sie sich aus der „Regenbogen-Kiste“ Decken und Kissen.     

In Begleitung einer Erzieher*in finden die Kinder Zeit, sich bei Vorleseerzählungen, Hör- oder Entspannungsgeschichten zu entspannen.

Das Kind erfährt durch die Ruhezeit von der Notwendigkeit von Ruhe bzw. Schlaf und entwickelt ein Gespür, was Körper und Geist gut tut und der Gesundheit förderlich ist. Es lernt Möglichkeiten Stress abzubauen und Entspannung zu genießen.

4.5. Körperpflege und Hygieneerziehung

Unser Ziel ist es, den Kindern Grundkenntnisse im Bereich der Körperpflege und der Hygiene zu vermitteln. So erläutern wir ihnen die Wichtigkeit z.B. des Händewaschens vor dem Essen zur Vermeidung von Krankheiten und zur Verbesserung des persönlichen Wohlbefindens. Das Händewaschen wird geübt und selbständig in den Alltag übertragen. Das Kind lernt verantwortungsvoll mit seinem Körper umzugehen. Es begreift die Bedeutung der Hygiene im Umgang miteinander.

Nach dem gemeinsamen Frühstück mit der Gruppe üben die Kinder das Zähneputzen nach „KAI“(Kau-, Außen- und Innenflächen). Dabei erlernen sie die Techniken der richtigen Zahn- und Mundpflege und ritualisieren diese Tätigkeit. Regelmäßig finden in der Einrichtung Maßnahmen der Prophylaxe und Zahnkontrolle statt.                  

Im Haus stehen den Kindern Waschräume mit kindgerechten Toiletten und Waschbecken zur Verfügung. Seifenspender und Zahnbürsten sind vorhanden. Den Kindern stehen Handtuchspender zur Verfügung, an denen sie sich selbst bedienen können.

Dem Alter der Kinder entsprechend ist natürlich auch das Sauberwerden Thema in unserer Einrichtung.

Jedes Kind hat in Bezug auf das Sauberwerden ein individuelles Entwicklungstempo. Wir räumen dem Kind die Zeit ein, die es für das Trockenwerden benötigt.

In unserem Haus ist ein Wickeltisch vorhanden, in dem das Wechseln der Windel in privater Atmosphäre durch eine Bezugsperson, zu der das Kind bereits Vertrauen gefasst hat, möglich ist. Die Sorgeberechtigten sind für die benötigten Windeln und Feuchttücher, welche in einem Fach für jedes Kind untergebracht werden, verantwortlich.

Beginnt das Kind die Signale des Körpers wahrnehmen, unterstützen wir in den Lernprozess des Sauberwerdens in Absprache mit den Eltern, behutsam durch regelmäßige Toilettengänge und positiver Verstärkung. Jedes Kind hat in Bezug auf das Sauberwerden ein individuelles Entwicklungstempo. Wir räumen dem Kind die Zeit ein, die es für das Trockenwerden benötigt.

5. Übergänge/Transition

Transition ist ein Übergang im Bildungssystem oder auch in eine neue Lebensumwelt. Für das Kind können Übergänge neue Chancen bedeuten und sind wichtige Ereignisse in ihrem Leben. Transition ist ein sozialer Prozess, der vom Kind, seiner Familie,  gegebenenfalls der abgebenden und der aufnehmenden Institution, gemeinsam gestaltet wird.

5.1. Übergang von der Familie in die Kita

Der Übergang von der Familie in die Kita ist häufig die erste Trennungserfahrung, die Kinder erleben. Die vielen neuen Eindrücke in einer zunächst völlig fremden Umgebung stellen für das Kind große Herausforderungen dar. Wir möchten in unserer Einrichtung durch eine elternbegleitende Eingewöhnung den Übergang behutsam gestalten und das Kind stärken, so dass es positive Erfahrungen machen und den neuen Lebensabschnitt gut bewältigen kann. Schon vor der Aufnahme in die Kita können die Eltern nach Terminabsprache sich die Einrichtung ansehen. In unserem Haus startet die Eingewöhnungszeit mit Vertragsbeginn. Um einen sicheren Platz in neuer Umgebung für jedes Kind zu schaffen ist die Beteiligung und Gestaltung durch eine Bezugsperson am Eingewöhnungsprozess erforderlich.

Der pädagogische Verlauf der Eingewöhnung:

~ Dauer: ca. 10-Kita-Tage

~ 1.-3.Tag: ca. 1,5h bleibt die Bezugsperson mit ihrem Kind in der Kita.

~ Ab 4.Tag: Es findet die erste Trennung statt; die Dauer der Trennung variiert nach    

   individueller Absprache und passt sich an den Verlauf der Eingewöhnung an. Eine 

   klare Verabschiedung führt zu einem sicheren Verständnis des Kindes, dass es sich

   ohne ihre direkte Bezugsperson im Kindergarten befindet. Es kann sich darauf

   verlassen, die Bezugsperson übergibt das Kind in vertrauensvolle Hände, sie/er

   geht, kommt aber auch wieder. Diese Zuverlässigkeit ist entscheidend für eine

   gelingende Eingewöhnung. Kommt die Bezugsperson nach der verabredeten Zeit, 

   wird das Kind begrüßt und verlässt gemeinsam mit seiner seiner Bezugsperson die

   Kita.

~ Ab 7.Tag: ist die Eingewöhnung positiv verlaufen, kann das Kind am Essen

   teilnehmen (außer der 7. Kindergartentag ist ein Montag, dann wie Freitag).

   Um dem Kind die Situation zu erleichtern, ist es nötig, dass es direkt nach dem        

   Essen abgeholt wird.

~ Ab 11.Tag: das Kind kommt zu uns, wie vertraglich geregelt(außer der 11.Tag ist

   ein Montag, dann wie Freitag)

~ Es ist notwendig, dass die Bezugsperson an diesen Tagen stets zeitnah greifbar ist.

Das Ziel der Eingewöhnung ist der Aufbau von verlässlichen und vertrauensvollen Beziehungen zwischen allen Beteiligten.

Um die Kinder feinfühlig im Alltag begleiten zu können, lernen wir in dieser Zeit ihre individuellen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Charaktere kennen. Die Ängste, Unsicherheiten und Wünsche seitens der Eltern nehmen wir ernst und stehen stets in engem Kontakt mit ihnen und informieren sie über den Verlauf der Eingewöhnung.

Wir verstehen die Bewältigung von Übergängen als Prozess, der von allen Beteiligten gemeinsam und Ko-konstruktiv im Sinne einer Erziehungspartnerschaft bewältigt wird. Ein Übergang ist aus unserer Sicht gelungen, wenn das Kind die vielfältigen Erfahrungsmöglichkeiten nutzt und sich dabei weiterentwickelt.

5.2. Übergang von der Krippe in die Kita

Der Übergang kann für Kind und Eltern eine Stresssituation bedeuten und mit Sorgen einhergehen. Es gilt also auch beim Übergang von Krippe in den Kindergarten zwischen allen Beteiligten Klarheit über die jeweiligen Erwartungen und die Übergangsgestaltung herzustellen.

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Kindertagesstätten- und Krippenbereich haben unterschiedliche Strukturen.

Durch verschiedene Gesprächsmöglichkeiten wollen wir Eltern und Kinder auf den kommenden neuen Lebensabschnitt vorbereiten (Hausbesichtigung, Krippen-Abschlussgespräch, Kita-Aufnahmegespräch, Tür-und-Angelgespräche).

In diesen Gesprächen werden die neuen Rahmenbedingungen erläutert, u.a. anderer Personal-Kind-Schlüssel, weniger Zeit für das einzelne Kind steht zur Verfügung, stärkere Gruppengröße mit bis zu 25 Kindern, andere Abläufe im Kindertagesstättenalltag. So werden die veränderten Rahmenbedingungen für Eltern transparent und so können auch sie sich auf ihre neue Rolle vorbereiten: vom Selbstbild als Eltern eines Krippenkindes zum Selbstbild als Eltern eines Kindergartenkindes.

Für einen gelingenden Übergang findet ein regelmäßiger Austausch unter den Fachkräften der Krippe und Kita statt. Ein fester Bestandteil sind gegenseitige Besuche von Kindern und Erzieher*innen in ihren Gruppen. Auch können die zukünftigen Kita- Kinder bereits den „Treff der Kleinen“ besuchen und so schon das neue, ungewohnte Umfeld kennenlernen. Um den Abschied und Neuanfang zu erleichtern, erhält das Kind einen Brief von seiner zukünftigen Gruppe und eine Tasche mit Liedermappe zum Umzug. In den ersten Wochen steht der Portfolio-Ordner aus der Krippenzeit als weiteres Hilfsmittel zur Verfügung, um Redeanlässe zu bieten und so das Kennenlernen zu erleichtern. Der Übergang wird durch eine Bilddokumentation im Krippenflur veranschaulicht und begleitet.

5.3. Übergang von der Kita in die Schule

Den Übergang vom Kindergartenkind zum Schulkind erlebt das Kind als wichtige Änderung seines Status. Es fühlt sich deutlich „größer“ und sieht der größeren Selbständigkeit mit Freude und Stolz entgegen. Sie wollen Neues lernen wie lesen, schreiben und rechnen.

Eltern und Erzieher*innen haben gemeinsam die Aufgaben zu erfüllen, jedes Kind in der Annahme der Herausforderungen und ihrer positiven Bewältigung zu unterstützen.

Bis zum Übergang in die Schule und auch in Vorbereitung auf den Schuleintritt erwerben die Kinder in der Kita u.a. folgende Kompetenzen:

~ in Belastungssituationen Hilfe zu suchen (oder Stressbewältigung)

~ Bedürfnisse und Interessen, Meinung und Kritik zu äußern und zu ertragen

~ Teamfähigkeit

~ Empathie

~ Lernbereitschaft

Von der Kita verabschieden sich auch die Eltern und es liegt in ihrer Verantwortung sich aktiv bei der Gestaltung des Überganges in die Schule mit einzubringen.

Wir Erzieher*innen bereiten die Kinder langfristig auf den Übergang vor und suchen die Kommunikation und den Austausch mit der Schule. Dabei geht es um die Verständigung der „Schulfähigkeit“ und den individuellen Förderbedarf der Kinder.

Wir stehen im regelmäßigen Kontakt mit der Grundschule und den anderen Einrichtungen der Gemeinde Mainhausen und gestalten stets unterschiedliche Aktivitäten gemeinsam mit den Vorschulkindern. Seitens der Schule wird ein „Schnuppertag“ angeboten. Dabei lernen die Vorschulkinder die Räumlichkeiten und Gegebenheiten kennen. Ein fester Bestandteil ist, dass die Kinder bei der Einschulungsfeier „ihrer Großen“ ein Lied vortragen.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist ein Plakat, das von den „Vorschülern“ gestaltet und in der Schule ausgehangen wird. Sind diese dann selbst „Schulkinder“ entdecken sie ihr Plakat und damit etwas bekanntes wieder und erleichtern sich dadurch selbst den Start in der ungewohnten Umgebung. 

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6. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern

Erziehung und Pflege der Kinder sind die natürlichen Rechte der Eltern und die ihnen obliegende Pflicht. In ihrer Familie erwerben Kinder Kompetenzen und Einstellungen, die für ihr gesamtes weiteres Leben bedeutsam sind. Daher ist es wichtig, dass Eltern, die vorrangig Bezugsperson und „Spezialisten“ für ihr Kind sind, bei den in der Familie stattfindenden Lernprozessen von der Kindertageseinrichtung unterstützt werden.

Es gilt eine Erziehungspartnerschaft anzustreben, bei der sich beide Seiten, Eltern und Erzieher*innen, austauschen und kooperieren, so dass Kinder ideale Entwicklungsbedingungen vorfinden. Diese Erziehungspartnerschaft soll zu einer Bildungspartnerschaft ausgebaut werden, da auch die Bildung des Kindes zur gemeinsamen Aufgabe werden soll. Eine gute Kooperation setzt gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung voraus. Als Pädagogen unterstützen wir die Eltern  natürlich auch bei einem erhöhten Förderbedarf, beraten, vermitteln Kontakt zu den entsprechenden Stellen und begleiten sie auf ihrem herausfordernden Weg.

Verschiedene Bausteine unserer Zusammenarbeit werden nun folgend vorgestellt:

6.1. Rundgang und Vermittlung der Konzeption/ Vorstellung der Einrichtung

Eltern, die sich für die Kindertagesstätte Panama interessieren, erhalten bei einer geführten Besichtigung einen Einblick in das Leben in der Einrichtung und lernen die Konzeption kennen.

Dies ist sehr wichtig für die Entscheidung, ob das offene Konzept der Kindertagesstätte die richtige Wahl für Kind und Eltern ist.

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6.2. Unsere Gesprächskultur

Regelmäßig führen Erzieher*innen mit den Eltern gut vorbereitete und vertrauliche Gespräche. 

Inhalte dieser sind:

~ Informationen über z.B. pädagogische Ansätze, den Tagesablauf oder

    Bildungsangebote

~ der beiderseitige Austausch über die Entwicklung und das Verhalten des Kindes

~ die Gestaltung von Übergängen

Grundlage aller Gespräche bilden Beobachtungen und Dokumentationen. Grundsätzlich werden bei uns alle Gespräche sorgfältig nachbereitet und protokolliert und dienen somit wieder als Grundlage für nachfolgende Gespräche.

Eltern erhalten stets eine Abschrift.

6.2.1. Das Aufnahmegespräch

Das Aufnahmegespräch führt die Leitung gemeinsam mit den Erzieher*innen der Gruppe, in die das Kind aufgenommen wird.

Die Leitung bespricht mit den Eltern die Unterlagen zum Vertrag zwischen dem Träger und ihnen und gibt zusätzliche Informationen zu Abläufen in der Einrichtung weiter.

Die Erzieher*innen besprechen mit ihnen die Eingewöhnungszeit[2] und bereiten diese gemeinsam vor. Außerdem erhalten sie von den Eltern relevante Informationen zu dem Kind und der Familie.

6.2.2. Das Reflexionsgespräch zur Eingewöhnung

Nach ca. 4-5 Monaten findet das erste Gespräch statt.

Hier geht es zunächst darum, wie sich das Kind mit seiner Familie eingelebt hat und sich alle Beteiligten fühlen, aber auch darum, ob evtl. schon Spiel- Partnerschaften geschlossen wurden. Gemeinsam besprechen Erzieher*innen und Eltern, welche Erziehungs- und Bildungsziele in der kommenden Zeit für das Kind verfolgt werden und wie diese, sowohl in der Kindertagesstätte, als auch zuhause umgesetzt werden können.

6.2.3. Das jährliche Entwicklungsgespräch

Im jährlich stattfindenden Entwicklungsgespräch stehen die Erzieher*innen mit den Eltern im gegenseitigen Austausch über den aktuellen Entwicklungsstand des Kindes.

In einer Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung besprechen beide Seiten, welche Angebote das Kind ansprechen und in seiner Entwicklung und Bildung voranbringen können und stimmen diese miteinander ab.

6.2.4. Tür- und Angelgespräche

Auch gibt es stets die Möglichkeit der sogenannten Tür- und Angelgespräche, um wichtige Informationen in Bezug auf das Kind auf schnelle Art und Weise auszutauschen. Sollte der Bedarf an Gesprächszeit größer sein, kann selbstverständlich auch kurzfristig ein Gespräch eingeplant und vereinbart werden.

6.2.5. Das Abschlussgespräch

Rechtzeitig vor dem Übergang in die Schule, oder bei einem Umzug in eine andere Einrichtung, erfolgt noch ein Abschlussgespräch, bei dem die Schulfähigkeit des Kindes im Mittelpunkt steht.

6.3. Elternbeirat

Die Erziehungsberechtigten der Kinder der Kita Panama bilden die Elternversammlung. Elternbeiräte sind die aus dieser für die Dauer eines Jahres gewählten Vertreter der Elternschaft. Die Amtszeit der ehrenamtlichen Tätigkeit der Mitglieder beginnt mit ihrer Wahl. Der Elternbeirat vertritt die Interessen der Erziehungsberechtigten gegenüber dem Personal und dem Träger der Einrichtung.

Die Eltern der Kita Panama sind eingeladen, sich im Elternbeirat zu engagieren.

Aufsichts- und Weisungsbefugnis gegenüber dem Träger und dem Personal der Kita stehen dem Elternbeirat nicht zu.

6.4. (Mit-)Gestaltung von Festen

Feste der Kita Panama stärken die Gemeinschaft und bieten die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich beiderseits besser kennenzulernen, sowie sich auszutauschen und seine Fähigkeiten und Stärken einzubringen.  Im Laufe des Jahres können in unserer Kita verschiedene Feste gefeiert werden. Je nach Gestaltung des Festes findet es mir breiter Öffentlichkeit, mit den Familien oder nur mit den Kindern der Einrichtung statt.

Der Rahmen einer Veranstaltung kann je nach Fest oder von Jahr zu Jahr variieren. Die Feste werden insbesondere vom Elternbeirat, den Erzieher*innen und mit Hilfe der Kindertagesstätten-Eltern organisiert.

Bei Festen mit Teilnahme der Erziehungsberechtigten obliegt diesen stets die Aufsichtspflicht über die Kinder.

6.5. Projekte und Angebote

Eltern sind in der Kita Panama jederzeit herzlich eingeladen, gemeinsam mit den Kindern Projekte zu erarbeiten und durchzuführen. Auch kleine Angebote, wie z.B. Vorlesen, oder gemeinsam mit den Kindern backen, werden gerne angenommen.

Das pädagogische Personal steht Eltern hierbei immer begleitend zur Seite.

7. Qualitätssicherung

Die Anforderungen an eine Bildungseinrichtung unterliegen einem fortwährenden Wandel. Gesellschaftliche und politische Veränderungen und ihre Folgen erfordern von einer „lernenden“, ko-konstruktiven Einrichtung, wie der unsrigen, stetige Überprüfung, Dokumentation und Modifizierung unseres Angebotes. Nur so kann ein  hohes Bildungsniveau erhalten bleiben.

7.1. Beobachten und Dokumentieren

Eine wesentliche Grundlage für die pädagogische Arbeit in unserer

Kindertagesstätte ist das gezielte Beobachten und Dokumentieren der Bildungs- und Entwicklungsprozesse von Kindern. So werden der Entwicklungsbedarf, sowie Fähigkeiten und Interessen des Kindes erkannt und festgehalten.
Die Beobachtungen und Dokumentationen sind eine wichtige Grundlage für die regelmäßigen Entwicklungsgespräche mit Eltern, sowie für die Zusammenarbeit mit Therapeuten. Diese Beobachtungen werden von dem Fachpersonal verschriftlicht, reflektiert und ausgewertet.
Bei der Dokumentation ist es uns wichtig, unterschiedliche Methoden zu nutzen, um ein umfassendes und tragfähiges Bild von der Entwicklung und dem Lernen des Kindes zu gewinnen. Diese finden anhand von verschriftlichten Beobachtungen verschiedener Situationen statt.
Ebenso haben wir die Möglichkeit Videoaufnahmen und Fotografien zu verwenden. Auch der Portfolio-Ordner jeden Kindes ist ein wichtiger Bestandteil des Dokumentierens. Dieser beinhaltet die Ergebnisse der kindlichen Aktivitäten, z.B. Fotos und Zeichnungen, Aufzeichnungen von Gesprächen mit dem Kind, sowie Lerngeschichten.
Wir unterliegen der Schweigepflicht und behandeln alle Beobachtungen und Dokumentationen vertraulich. 

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7.2. Kindersprachscreening (KISS)

Erfolgreiches Lernen ist stark mit Sprache vernetzt. Mit der Sprachentwicklung wird der Grundstein für die Zukunft der Kinder gelegt. Störungen in der kindlichen Sprachentwicklung sollten möglichst früh erkannt und durch gezielte Hilfe rechtzeitig behandelt werden.
Das hessische Kindersprachscreening (KISS) ist ein standardisiertes Verfahren zur Überprüfung und Beobachtung des Sprachstandes für Kinder zwischen 4 und 4,5 Jahren und wurde in die hessischen Kindergärten eingeführt.[3]

Auch unsere Einrichtung bietet die Möglichkeit, den individuellen Sprachstand der Kinder zu erfassen. Die Teilnahme ist freiwillig und wird nur mit Zustimmung der Eltern durchgeführt.
Um KISS durchführen zu können, wurde Personal der Kindertagesstätte durch zertifizierte Sprachexperten/innen geschult.
Die Durchführung des Screenings erfolgt in ruhiger Atmosphäre. Anhand eines Bildes, zu dem die Kinder erzählen, werden z.B. der Wortschatz, die Aussprache, die Grammatik, die Nebensatzbildung u.a. abgefragt und in einem Bogen festgehalten. Dieser Bogen wird an das zuständige Gesundheitsamt und von dort zum hessischen Kindervorsorgezentrum (HKVZ), Abteilung Kindersprachscreening, geschickt, wo er ausgewertet wird.
Die Eltern werden nach der Auswertung über die Ergebnisse durch das Gesundheitsamt informiert. Die personenbezogenen Daten und die Daten der Kinder werden vom HKVZ gespeichert und nur für Zwecke des KISS verwendet.[4]

7.3. Teamgespräch

In unserer Einrichtung finden regelmäßig Teamgespräche statt, an denen alle Mitarbeiter/innen teilnehmen.
In dieser Zeit haben wir die Möglichkeit uns auszutauschen und gemeinsam die laufende Arbeit zu reflektieren. Das Teamgespräch bietet uns darüber hinaus Zeit für:

~ die Planung und Erarbeitung neuer Projekte/Angebote

~ die kollegiale Beratung

~ Reflexion der pädagogischen Arbeit

~ Supervisionen mit dem Fachbegleiter der Gemeinde

~ das Einbringen von Ergebnissen aus Fortbildungen und Schulungen

~ die Planung von anstehenden Festen

~ und vieles mehr

7.4. Vorbereitungszeit

Allen Mitarbeiter*innen steht Vorbereitungszeit zu. Ein Teil wird für Elterngespräche genutzt, die während dieser Zeit vorbereitet, durchgeführt und reflektiert, aber auch protokolliert werden. Außerdem werden während dieser Zeit Projekte geplant, erarbeitet und dokumentiert. Kinderakten werden aktualisiert und Beobachtungen dokumentiert. Auch der Austausch im Gruppenteam kann stattfinden.

7.5. Fortbildung

In der frühkindlichen Entwicklung und der pädagogischen Praxis gibt es stets neue Entwicklungen und Erkenntnisse, die in die Einrichtungen Einzug halten.
Um stets auf dem aktuellen Stand zu sein, besuchen die Mitarbeiter*innen Fortbildungen und Fachvorträge. Dabei treten sie in Diskussion mit anderen Beteiligten, frischen ihr Wissen auf und erfahren neue Ansätze.
Diese werden von dem jeweiligen Mitarbeiter*innen in das Team getragen und es werden gemeinsam Entscheidungen getroffen, wie sie bestmöglich umzusetzen sind.

8. Kooperationspartner

Wir vernetzen uns und kooperieren mit anderen Institutionen.
In regelmäßigen „Netzwerktreffen" setzen wir uns mit den Mitarbeitern der anderen Einrichtungen für Kinder des Ortsteils Mainflingen, der katholischen Kindertagesstätte, der Grundschule, der Schülerburg und der „Villa Kunterbunt"- zusammen, um Ideen und Informationen auszutauschen. Ebenso unternehmen wir mit diesen Einrichtungen gemeinsame Aktivitäten wie z.B. Singen und Musizieren bei der Einschulungsfeier, Bastelaktionen der zukünftigen Schulkinder, Besuch der FFW,...
In unsere pädagogische Arbeit binden wir auch regelmäßig das hiesige Seniorenheim mit ein.[5]
Wir stehen in Zusammenarbeit mit der Frühförderstelle Offenbach, dem Jugendamt Kreis Offenbach und der Erziehungsberatungsstelle Seligenstadt. Bei Bedarf kommen Therapeuten in unser Haus und stehen uns und den Kindern hilfreich zur Seite.
Jährlich nehmen die zukünftigen Schulkinder unserer Einrichtung an der „Rettungskette" teil. Hierfür kooperieren wir mit der DLRG, der Verkehrswacht, einem Sanitätsdienst und der FFW Mainflingen. U.a. erlernen und üben die Kinder Gefahrenerkennung und Bewältigung, sowie die Hilfeleistung gemeinsam mit geschulten Fachkräften.
Ebenso vernetzt sind wir mit der Jugendzahnpflege aus dem Kreis Offenbach, welche uns einmal im Jahr besucht, um die Zahngesundheitsprophylaxe bei den Kindern durchzuführen.
Je nach Bedarf finden Projekte mit ortsansässigen Vereinen, Betrieben, Tagesmüttern, Förstern oder der Gemeindeverwaltung statt.
Ein Teil des pädagogischen Personals ist durch Sprachexperten/ innen geschult und führt bei den 4- 4,5 jährigen Kindern ein standardisiertes Kindersprachscreening durch. Ein regelmäßiger Fachaustausch, sowie ein jährliches Treffen findet statt. [6]
Wie bereits aufgeführt, kooperieren wir mit dem „Haus der kleinen Forscher". Auch  hier findet ein regelmäßiger Austausch statt mit neuen Materialien, Projektideen und Fortbildungsmöglichkeiten.[7]

 


[1]Mehr zum Prinzip der „offenen Arbeit“ siehe Punkt 3.1.

[2]Siehe hierzu auch Punkt 5.1. und 5.2.

[3]Vergleiche KISS 2.0 Schulungshandbuch S.197

[4] Vergleiche KISS 2.0 Schulungshandbuch S. 177

[5]Siehe auch Punkt 4.2.2.

[6] Siehe auch Punkt 6.2.

[7] Siehe auch Punkt 4.2.2.