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100-Euro-Scheine brennen
Laut Agenda Austria sind die Löhne ab 2023 die Haupttreiber der Inflation.
Laut Agenda Austria sind die Löhne ab 2023 die Haupttreiber der Inflation.
iStock.com/photoschmidt

Inflationstreiber: Experten warnen vor hohen Lohnabschlüssen

26.06.2023 um 15:08, Patrick Deutsch
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Eine Analyse zeigt: Löhne dominieren die Inflation, Unternehmensgewinne verlieren an Bedeutung. Experten mahnen zur Vorsicht bei Lohnverhandlungen.

Angesichts der stark gestiegenen Inflation ist ein heftiger Streit entbrannt: Wer trägt die Hauptverantwortung für die derzeit hohen Teuerungsraten - die Löhne oder die Unternehmensgewinne? Eine Analyse der Agenda Austria geht dieser Frage nun auf den Grund und fördert dabei interessante Erkenntnisse zutage.

Umgekehrtes Verhältnis

Während im Vorjahr die Unternehmensgewinne eine wesentliche Rolle bei der Inflation spielten, hat sich das Verhältnis heuer umgekehrt. Laut einer Analyse der Agenda Austria sind es heuer vor allem die Löhne, die die Preise treiben. "Insgesamt erklären die Löhne von 2020 bis einschließlich 2024 fast die Hälfte der Inflation", fasst Ökonom Marcell Göttert die Ergebnisse zusammen. Die Unternehmensgewinne hätten dagegen einen Anteil von knapp 30 Prozent. Der Think Tank geht davon aus, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren noch verstärken wird.

Grafik über den Anteil an der Inflation
Ab 2023 entfällt der größte Teil der Inflation auf die Löhne.

Vorsicht bei Lohnrunden

Diese Prognose zeigt, dass die Löhne weiterhin einen entscheidenden Einfluss auf die Preisentwicklung haben werden. Bei den bevorstehenden Lohnverhandlungen sei daher Vorsicht geboten: "Selbst moderate Lohnabschlüsse werden dazu beitragen, die Inflationsrate in den kommenden Jahren hoch zu halten", warnt Göttert.

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