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Wann ist das Tragen eines Gewichthebergürtels sinnvoll?

Gewichthebergürtel sinnvoll

Immer noch herrscht ein weit verbreiteter Irrglaube, dass das Tragen eines Gewichthebergürtels die Rückenmuskulatur schwächt und die Stützfunktion des Rumpfes nicht beansprucht.

Studien hingegen haben gezeigt, dass an diesem Mythos nichts dran ist und der Gürtel lediglich dabei unterstützt die Rumpfmuskulatur effektiver zu nutzen. Er ersetzt in keinem Falle, die für so gut wie alle Übungen notwendige Stabilität der Körpermitte. Studien jedoch bestätigen, dass ein Gürtel in Kombination mit der richtigen Atmung die Kompression der Bandscheiben reduzieren kann und somit den Stress auf die Wirbelsäule vermindert. [1]

Das Tragen eines Gewichthebergürtels erhöht den intraabdominalen Druck und schützt so die Wirbelsäule. Durch den Bauchinnendruck und die Rumpfmuskulatur außen ist die Wirbelsäule allumfassend stabilisiert und das Verletzungsrisiko bei hohen Stresseinwirkungen reduziert.[2]

Man sollte jedoch nie vergessen, dass diese Schutzfunktionen nicht durch den Gürtel alleine kommen. Um die Vorteile eines Gürtels optimal nutzen zu können, muss ausreichend Rumpfstabilität und –muskulatur vorhanden sein.

Ein Gürtel kann in einigen Fällen zu einem erhöhten Körperbewusstsein führen. Das physische Gefühl eines Gürtels veranlasst den Athleten, über seine Rückenposition nachzudenken und darüber, welche Muskeln aktiviert werden müssen, um eine gute Haltung aufrechtzuerhalten.

Eine wichtige Voraussetzung, um die Vorteile eines Gewichthebergürtels überhaupt richtig nutzen zu können, ist eine korrekte Atmung. Hier kommt das sogenannte „Valsalva-Manöver“ ins Spiel.

Beim Valsalva Manöver wird tief eingeatmet, der Atem angehalten und die Bauchmuskeln angespannt. Beim Einatmen füllen sich die Lungen mit Luft, das Zwerchfell kontrahiert und wird nach unten gedrückt, wodurch ein erhöhter Druck in der Bauchhöhle, der sogenannte intra-abdominale Druck, erzeugt wird. Durch die konstante Spannung beim Luft anhalten wird die Lendenwirbelsäule stabilisiert, was das Verletzungsrisiko minimiert und die Kraftübertragung verbessert.

Um nun den Effekt des intra-abdominalen Drucks beim Valsalva Manöver zu verstärken, kann ein Gewichthebergürtel eingesetzt werden.[3] Durch das Anlegen des Gürtels um die Körpermitte wird ein zusätzlicher Widerstand von außen erzeugt, gegen den der Rumpf beim Einatmen gedehnt/gepresst werden kann.

Zunächst einmal ist das Tragen eines Gürtels auch eine Sache persönlicher Präferenz. Manche Athleten tragen einen Gürtel sowohl beim Reißen, als auch beim Stoßen, andere hingegen lediglich beim Stoßen. Dann wiederum gibt es Athleten, die ihn nur im Training bei schweren Kniebeugen und Zügen im Maximalbereich verwenden.

Für das Gewichtheben haben sich Gürtel aus Leder bewährt, da sie in der Regel wesentlich robuster und strapazierfähiger sind. Im vorderen Bereich sind Gewichthebergürtel meist schmaler und hinten für den Lendenwirbelbereich verbreitert als auch ergonomisch geformt. Laut dem Regelwerk der IWF darf ein Gürtel im Wettkampf nicht breiter als 12 cm sein und muss auch über dem Hebertrikot getragen werden.

Bevor man einen Gewichthebergürtel im Wettkampf verwendet, sollte man ihn im Training ausgiebig nutzen und für sich selbst herausfinden, wie eng und an welcher Stelle man ihn tragen möchte. Pauschalempfehlungen gibt es wie bei allem anderen Equipment auch hier nicht.

MEHR GEWICHTHEBERGÜRTEL

Leder oder Neopren? Welches Material ist am besten?

Leder bietet die größte Stabilität und ist noch dazu extrem langlebig. Für das Heben von sehr schweren Gewichten im Maximalkraftbereich ist ein Gewichthebergürtel aus Leder die beste Wahl.

Neopren bietet etwas weniger Stabilität als Leder, dafür aber etwas mehr Flexibilität und Tragekomfort. Somit ist Neopren eine gute Alternative zu Leder und wird gerne im Fitnessbereich eingesetzt.

Welche Verschlussarten gibt es?

Bei Neoprengürteln setzt man auf Schnellverschlusschnallen aus Klett mit dem sogenannten Hook and Loop System. Ein schnelles Anlegen und Öffnen des Gürtels zwischen verschiedenen Übungen ist ganz einfach möglich.

Gerade im Functional Fitness Bereich müssen in einem WOD unterschiedliche Übungen nacheinander und oft auch auf Zeit, ausgeführt werden. Hier ist es durchaus sinnvoll für eine Kraftübung den Gürtel anzulegen und ihn dann für eine anschließende Ausdauerübung schnell öffnen zu können.

Ledergürtel sind wie oben schon beschrieben für den Maximalkraftbereich super geeignet und weisen einen doppelten Dornverschluss auf, der nicht ganz so einfach zu lösen ist. Allerdings steht hier die Stabilität im Vordergrund. Speziell im Gewichtheben bleibt vor und nach einem Versuch genug Zeit, um den Gürtel anzulegen und zu öffnen.

Wie legt man den Gürtel richtig an?

  1. Lege den Gürtel um deinen Bauchbereich. Die Position ist hier individuell verschieden, experimentiere hier solange bis du die optimale Position für dich gefunden hast.
  2. Mach dich für die jeweilige Übung bereit (bsp. Kniebeugen: Nimm die Hantel aus dem Kniebeugenständer)
  3. Atme tief ein, halte die Luft an und dehne deinen Rumpf in den Gürtel
  4. Führe nun eine vollständige Wiederholung aus
  5. Atme wieder aus
  6. Wiederhole Punkt 3-5 bis der Satz zu Ende ist
  7. Löse den Gürtel und bereite dich auf den nächsten Satz/die nächste Übung vor

TIPP: Der Gürtel sollte so eng sein, dass noch Spielraum für einen tiefen Atemzug bleibt. Der Gürtel wird erst durch das eingeatmete Luftvolumen im Bauch komplett ausgefüllt.

Quellen
1) Kingma I, Faber GS, Suwarganda EK, Bruijnen TB, Peters RJ, van Dieën JH.: Effect of a stiff lifting belt on spine compression during lifting. Spine (Phila Pa 1976). 2006 Oct 15;31(22):E833-9

2) Harman EA, Rosenstein RM, Frykman PN, Nigro GA: Effects of a belt on intra-abdominal pressure during weight lifting. Medicine and science in sports and exercise, 1989, 21(2), 186‐190

3) Kei Miyamoto, Nobuki Iinuma, Masato Maeda, Eiji Wada, Katsuji Shimizu: Effects of abdominal belts on intra-abdominal pressure, intramuscular pressure in the erector spinae muscles and myoelectrical activities of trunk muscles. Clinical Biomechanics
Volume 14, Issue 2, February 1999, Pages 79-87

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Good Friday Battle 2024 – Ein Hero Workout in Andenken an das Karfreitagsgefecht

Good Friday Battle

Es ist etwas, das nicht in Vergessenheit geraten soll: Das Karfreitagsgefecht jährt sich am 2. April zum 14. Mal und soll auch in diesem Jahr in Gedenken an die gefallenen und verwundeten Soldaten zelebriert werden. So riefen Fallschirmjäger Manuel und sein Kamerad Philipp 2016 zum Gedenken an ihre gefallenen Kameraden vom Karfreitagsgefecht aus der 3. Kompanie ein erstes deutsches Hero Workout ins Leben (Was ist ein Hero Workout?). Beim Karfreitagsgefecht waren im Dorf Isa Khel in Nordafghanistan am 2. April 2010 bei einem Gefecht zwischen Fallschirmjägern aus Seedorf und islamistischen Terroristen drei Soldaten gefallen und vier weitere verwundet worden. Hauptfeldwebel Nils Bruns, Stabsgefreiter Robert Hartert und Hauptgefreiter Martin Augustyniak.

So etablierten Manuel und Philipp schließlich das Good Friday Battle, um an ihre gefallenen Kameraden zu gedenken und eine neue Gedenkkultur in Deutschland zu erschaffen. „Ich habe mich für das erste deutsche Hero Workout von der „MURPH-Challenge“ inspirieren lassen. Ich fand den Gedanken gut, dass dieses Workout in Gedenken an den gefallenen Soldaten mittlerweile jedes Jahr beinahe auf der ganzen Welt absolviert wird. Da auch wir in Deutschland leider gefallene Kameraden haben, sollte von nun an auch ihnen gedacht werden“, sagt Initiator Manuel. Im Jahr 2016, am sechsten Jahrestag des Karfreitagsgefechts, veröffentlichten die beiden schließlich das Good Friday Battle, das sich an das Datum des Gefechts anlehnt und sowohl in einer Bodyweight- als auch in einer RX/CrossFit-Version absolviert werden kann.

GOOD FRIDAY BATTLE

2, 3, 4, 5, … Burpees (ascending ladder)

4 Hand Release Push Ups

10 Lunges (each leg)

RX-Variante

20 min AMRAP

2 Rope Climbs

4 Strict Deficit Handstand Push Ups
(male 3,5in/9cm – female 2in/5 cm)

10 Pistols (each leg)

Im ursprünglichen Workout stehen 2 Rope Climbs, 4 Strict Deficit Handstand Push Ups und 10 Pistols pro Bein für den 2. April 2010. „Rope Climbs bzw. die Fähigkeit sich an einem Zeil hochzuziehen und Hindernisse zu überwinden, gehören für mich für einen Soldaten einfach dazu. Bei den Strict Deficit Handstand Push Ups ist man mit dem Kopf noch tiefer als gewöhnlich und das steht dafür, dass es Situationen im Leben gibt, in denen man einfach tief in der Scheiße steckt und man einen unbändigen Willen braucht, um sich da wieder raus zu kämpfen. Die Pistols erklären sich von Beruf wegen von selbst.“

Am zehnten Jahrestag des Karfreitagsgefechts stellte Manuel beim Kommandeur des Regiments 31 den Antrag, dass er das Good Friday Battle gern mit dem Standort durchführen wollen würde. Daraufhin entstand die Bodyweight Variante des Workouts, das ortsungebunden und ohne Equipment funktioniert, jedoch für eine zusätzliche Herausforderung mit einem Rucksack auf dem Rücken oder einer Gewichtsweste absolviert werden kann. „Wir wollten damit einmal den Gefallenen und Verwundeten des Karfreitagsgefechts gedenken, aber auch allen anderen in der Bundeswehr und das Good Friday Battle so ein stückweit öffnen. Daraufhin habe ich diese Variante entwickelt, die man überall und mit jedem Fitnesslevel machen kann, ohne dass der Gedanke des Good Friday Battle verloren geht.“

Große Resonanz bereits im ersten Jahr

Bereits im ersten Jahr stießen Manuel und Philipp mit ihrem Projekt auf eine große und positive Resonanz, sodass sie sich dazu entschlossen, das Good Friday Battle im darauffolgenden Jahr weiter wachsen zu lassen. So absolvierten die beiden das Workout im Jahr 2017 zusammen mit verschiedenen CrossFit Boxen wie CrossFit Sturmflut aus Rostock oder CrossFit St. Pauli aus Hamburg. Und auch im dritten Jahr, 2018, stellten sich nicht nur aktive Kameraden, ehemalige Soldaten sowie Angehörige der sportlichen Herausforderung, sondern auch Sportler aus ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus, um den Gefallenen zu gedenken. Selbst Games-Athleten wie Lukas Esslinger, Kristin Holte und James Hobart ließen es sich nicht nehmen, das Projekt mit ihrer Teilnahme zu unterstützen.

CrossFit Games-Athlet Lukas Esslinger absolvierte das Hero Workout mit einer Dumbbell als Zusatzgewicht.

Das Good Friday Battle hat mittlerweile einen festen Platz in den CrossFit Boxen Deutschlands eingenommen und dient sowohl einem physischen Belastungstest als auch dem Gedenken an die gefallenen Soldaten. So ließen sich Manuel und Philipp auch von der Corona-Pandemie nicht beirren und absolvierten das Workout online zusammen mit 200 weiteren Athleten und Athletinnen.

Und auch in diesem Jahr kann und soll das Good Friday Battle wieder absolviert werden. Über die genauen Standorte der diesjährigen Events wird noch informiert werden. Dann kann das Workout auch in diesem Jahr 31 Tage lang absolviert und dabei an die Gefallenen und Verwundeten, aber auch andere verstorbene Kameraden oder Angehörige gedacht werden.

Erlös von T-Shirts und Patches kommt Veteranenkultur zu Gute

Wie schon in den vergangenen Jahren können auch dieses Mal Good Friday Battle-T-Shirts und -Patches erworben werden, dessen gesamter Erlös an den Verein Veteranenkultur e. V. geht, der bereits im Juni 2019 einen Gedenkplatz für Martin Augustyniak in Bielefeld errichtet hat. In diesem Jahr wird es nur einen festgelegten Pre-Order Zeitraum geben, in dem sich Interessierte Shirts und Patches bestellen können. Dieser Zeitraum startet mit dem heutigen 4. Februar und wird bis zum 29. Februar andauern.

Bei BlackOut the Limit können in diesem Jahr T-Shirts und Patches erworben werden.

Und auch der Weightlifting Shop unterstützt das Projekt in diesem Jahr erneut. Im Shop gibt es im Zuge dieser Aktion mit dem Code „GoodFridayBattle“ zehn Prozent Rabatt, weitere zehn Prozent werden an das Good Friday Battle gespendet. „Ich glaube, wer diesen Rabattcode benutzt, ist daran interessiert, mehr über das Good Friday Battle zu erfahren und bringt unserem Projekt Aufmerksamkeit entgegen.“

Getreu dem Leispruch des Zuges „Stamus una, Cadimus una“ (Wir stehen zusammen, wir fallen zusammen) geht das Good Friday Battle auch in diesem Jahr in die nächste Runde.

GoodFridayBattle DE
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Warum Du für Kniebeugen Gewichtheberschuhe tragen solltest?

Gewichtheberschuhe

Beim Kniebeugen oder allgemein im Krafttraining ist die Auswahl der richtigen Schuhe von essentieller Bedeutung. Hierbei spielen drei grundlegende Bereiche eine Rolle:

1. Das Gleichgewicht

2. Die Körperhaltung

3. Die Kraft- und Trainingswirkung

Im Nachfolgenden soll näher beleuchtet werden, warum gerade Gewichtheberschuhe ein „must have“ für jeden Sportler sind, der ambitioniert mit der Langhantel trainiert und Übungen aus dem Gewichtheben nutzt.

Warum ist das Gleichgewicht im Training mit der Langhantel wichtig und welchen Beitrag leisten Gewichtheberschuhe?

Beim Heben einer schweren Last muss während der Bewegung die Zusatzlast und der eigene Körper über die Füße ausbalanciert werden. Dies allein stellt für das neuromuskuläre System bereits eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Jegliche externe Störung des Gleichgewichts erschwert die Hebung unnötig. Es eignen sich daher Schuhe mit einem weichen und nachgebenden Obermaterial oder Sohle (bspw. Sneaker oder Laufschuhe) nur bedingt für das Krafttraining. Ein weicher Schuh führt unter Umständen zu unvorhersehbaren Gleichgewichtsstörungen, die Folgen haben können:

Gleichgewichtsstörungen in der Bewegung müssen über Gegenbewegungen ausgeglichen werden. Diese Ausgleichsbewegungen sind in der Regel nicht vorhersehbar bzw. „trainiert“, weshalb dadurch ungewohnte Belastungen entstehen. Bei sehr hohen Lasten können ungewohnte Belastungen unmittelbar oder mittelbar zu akuten oder chronischen/tardiven Verletzungen führen.

Das Gleichgewicht spielt nicht nur hinsichtlich der Verletzungsprävention eine Rolle, sondern ist maßgeblich an der Realisierung einer hohen sportlichen Leistung beteiligt. Die sportliche Leistung, bspw. das 1RM bei einem Kniebeugentest, ist abhängig von personalen und apersonalen Leistungsfaktoren, also antrainierten Fähigkeiten/Fertigkeiten des Sportlers selbst und zusätzlichen externen Einflussfaktoren. Der Schuh ist ein externer Faktor, der die sportliche Leistung beeinflusst.

Beispielsweise kann ein ungeeigneter Schuh dazu führen, dass die antrainierten Leistungsfaktoren aufgrund von Gleichgewichtsstörungen nur bedingt abrufbar sind, da der Körper damit beschäftig ist unnötig Kraft zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts aufzubringen. Diese Kraft fehlt dann zur Bewältigung der Last. Trotz eines guten Leistungszustands kann ein falscher Schuh die sportliche Leistung limitieren.

Klassische Gewichtheberschuhe bestehen deshalb aus einem festen Obermaterial (meist Leder), haben eine stabile, ebene Sohle ohne viel Profil und Straps um den Fuß optimal in den Schuhen zu fixieren. Dieser Aufbau gewährleistet eine optimale Regulation des Gleichgewichts während des Hebens.

Warum ist die Körperhaltung im Training mit der Langhantel wichtig und welchen Beitrag leisten Gewichtheberschuhe?

Eine optimale Körperhaltung ermöglicht zum einen, dass die auf den Körper einwirkenden Belastungen funktionell verteilt werden und zum anderen, dass die sportliche Technik im Gewichtheben perfekt ausgeführt werden kann. Ein ungeeigneter Schuh (weiches Obermaterial, flexible und flache Sohle ohne Fersenerhöhung) wirkt sich erheblich auf die Körperhaltung aus:

Hohe Belastungen im Langhanteltraining wirken bei Fehlhaltungen schädigend (akut oder chronisch/tardiv) auf den Körper. Deshalb muss die Belastung möglichst funktionell auf den aktiven und passiven Bewegungsapparat verteilt werden. Hierzu gehört neben der korrekten Rückenhaltung vor allem die richtige Stellung der unteren Extremitäten. Eine achsengerechte Stellung der Beine beginnt am Fuß/Sprunggelenk.

Ein zu weicher Schuh (Obermaterial und/oder Sohle) stützt den Fuß im Langhanteltraining nur ungenügend. Bestehende Fehlhaltungen im Fuß/Sprunggelenk wie bspw. die Überpronation (der Fuß knickt im Sprunggelenk bei Belastung nach innen) werden unter Zusatzlast verstärkt. Im Ergebnis entsteht nicht nur im Fuß/Sprunggelenk eine unfunktionelle Belastung, sondern auch im Knie und in der Hüfte. Kniebeschwerden im Hanteltraining können deshalb die Folge eines ungeeigneten Schuhs sein.

MEHR GEWICHTHEBERSCHUHE

Weiterhin ist besonders im Gewichtheben die Körperhaltung in der Tiefhocke von großer Bedeutung. Grundsätzlich gilt: Eine aufrechte Oberkörperhaltung in der Tiefhocke ist für das Reißen und Umsetzen günstiger, da die Hantel besser über dem Kopf (Reißen) bzw. auf den Schultern (Umsetzen) fixiert und kontrolliert werden kann.

Für eine aufrechte Oberkörperhaltung ist es notwendig die Knie über die Fußspitzen zu bringen. Flache Schuhe (Fersenteil) erschweren das Vorbringen der Knie besonders dann, wenn zusätzlich eine eingeschränkte Beweglichkeit im Knöchel vorliegt. Ein falscher Schuh beeinflusst somit die sportliche Technik im Gewichtheben negativ.

Das feste Obermaterial und die stabile Sohle des Gewichtheberschuhs unterstützen die Fuß- und Beinstellung wodurch die hohen Belastungen in den unteren Extremitäten funktionell verteilt werden können. Gleichzeitig ermöglicht der erhöhte Fersenteil eine optimale Körperhaltung in der Tiefhocke für das Reißen/Umsetzen und auch für die Kniebeugen vorne.

Wie können Gewichtheberschuhe die Kraft- und Trainingswirkung für einzelne Muskelgruppen verändern?

Kniebeugen Schuhe

Unter dem Aspekt der Steigerung einer sportlichen Leistung – bspw. Erhöhung des 1RM der Kniebeuge – wird ein Krafttraining mit seinen verschiedenen Belastungsgrößen (Intensität, Umfang) sowie den unterschiedlichen Trainingsübungen dazu genutzt, relevante Muskelgruppen in den unteren Extremitäten zu kräftigen. Im konkreten Fall der Kniebeugen zielt eine Kräftigung auf die Muskeln ab, die eine Streckung im Knöchel, im Knie und in der Hüfte erzeugen.
Allerdings steuern nicht nur die Belastungsgestaltung und die Übungsauswahl die Trainingswirkung auf diese Muskeln, sondern auch die entsprechenden Gewichtheberschuhe.

Wie bereits erwähnt ermöglicht ein erhöhtes Fersenteil eine aufrechte Oberkörperhaltung bei einer Hebung. Konkret für die Kniebeugen hat dies zur Folge, dass die Muskeln für die Kniestreckung (Quadrizeps) stärker in der Hebung trainiert werden. Ein sehr flacher Fersenteil führt stattdessen dazu, dass eine größere Oberkörpervorlage eingenommen wird, wodurch in der Hebung stärker die Muskeln für die Hüftstreckung (Adductor Magnus, Gluteus Maximus, Hamstrings) trainiert werden. Der Schuh kann also für eine Übung die Trainingswirkung auf einzelne Muskelgruppen verändern.

Im Umkehrschluss bedeuten diese Zusammenhänge hypothetisch, dass die Höhe des Fersenteils auch die sportliche Leistung im Gewichtheben optimieren kann. Ein Sportler mit verhältnismäßig stärkeren Muskeln für die Kniestreckung wird tendenziell mit einem höheren Fersenteil in Gewichtheberschuhen eine bessere Leistung erzielen können, da er so eine größere Kraftwirkung bei der Hebung aufbringen kann.

Ein Sportler mit kräftigeren Muskeln für die Hüftstreckung wird dagegen mit flacheren Gewichtheberschuhen eine höhere Kraftwirkung erzielen können. In wieweit die Höhe der Fersen eines Gewichtheberschuhs einen Einfluss auf die Performance des Athleten hat, ist bislang nicht wissenschaftlich untersucht.

Zudem gilt es zu beachten, dass die Höhe des Fersenteils in Gewichtheberschuhen vom Hersteller vorgegeben wird. So verwenden verschiedene Hersteller unterschiedlich hohe Fersenteile. Selbst innerhalb eines Herstellers variiert die Höhe der Ferse von Modell zu Modell. Im Einzelfall sollten verschiedene Modelle und Fersenerhöhungen ausprobiert und genutzt werden, um die Trainingswirkung und/oder die sportliche Leistung zu steuern und zu optimieren. Alternativ kann bei zu flachen Gewichtheberschuhen mit einer Einlage nachgeholfen werden.

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Hook Grip aka Daumenklemme

Hook Grip aka Daumenklemme

Der Hook Grip – Die stärkste Griffform im Gewichtheben

Die Griffkraft ist im Gewichtheben ein entscheidender Faktor für den Erfolg oder Misserfolg eines Versuchs. Deshalb verwendet man im Training auch Zughilfen, da sie den Griff schonen und die Unterarme entlasten. Im Wettkampf muss jedoch genügend Griffkraft vorhanden sein, um die maximale Last zur Hochstrecke zu bringen. Darum verwenden Gewichtheber den sogenannten Hook Grip, auch Daumenklemme genannt. Dabei handelt es sich um eine spezielle Variante des Griffs der Hantel, die verhindern soll, dass die Hand sich öffnet und die Hantel „herausrollt“.

Der deutsche Begriff Daumenklemme beschreibt diese Griffvariante am besten, denn der Daumen wird zwischen dem Zeige- und Mittelfinger und der Hantel eingeklemmt. Die Hand umschließt die Hantel, welche mittig in der Handinnenfläche unterhalb des Handballens liegt. Dabei fixieren der Zeige- und Mittelfinger den vorderen Teil des Daumens.

Wann sollte man den Hook Grip verwenden?

Anfangs ist der Hook Grip sehr ungewohnt und auch schmerzhaft, aber er ist für das Gewichtheben die stabilste und stärkste Griffform und sollte bei den Wettkampfübungen Reißen und Stoßen immer angewendet werden. Man gewöhnt sich mit der Zeit an das seltsame Gefühl und auch der Daumen wird schmerzresistenter und flexibler.
Beim Reißen und Umsetzen löst sich der Daumen aus dem Hook Grip meist im Laufe der Umgruppierphase, das geschieht bei den meisten Gewichthebern automatisch und unbewusst. Vor dem Ausstoß sollte die Daumenklemme jedoch unbedingt gelöst werden, damit die Hantel tief in der Hand liegen und das Handgelenk abgeknickt werden kann.

Welches Tape eignet sich beim Hook Grip?

Der Hook Grip strapaziert den Daumen sehr, da die Riffelung der Hantel zu Reibung und damit Schwielen- und Blasenbildung führt. Um die Haut zu schützen, kann Tape verwendet werden.

Die Flexibilität des Daumengelenks muss unbedingt erhalten bleiben, daher eignet sich festes Tape weniger. Man sollte auf elastisches, aber strapazierfähiges Tape zurückgreifen, das eine hohe Klebefähigkeit besitzt und trotz Schweiß und Magnesia eine Trainingseinheit sicher hält. Es eignet sich Kinesiotape oder auch speziell für den Hook Grip entwickeltes Tape, denn es lässt dem Daumengelenk genügend Bewegungsfreiheit. Auch ist dieses Tape oftmals angeraut und unterstützt den Griff an die Hantel zusätzlich.

MEHR HOOKGRIP TAPE

Allerdings sollte man darauf achten, das Tape nicht zu eng zu wickeln um die Blutzufuhr nicht zu stören, denn schon während der Ausführung einer Übung im Hook Grip wird die Durchblutung unterbrochen und der Daumen fängt gelegentlich an zu kribbeln. Mit einem dauerhaft tauben Daumen ist es jedoch sehr unangenehm zu trainieren und die Griffkraft lässt eher nach. Auch sollte das Tape faltenfrei sein, um nicht doch Schwielen und Blasen entstehen zu lassen. Je nach persönlicher Präferenz kann der komplette Daumen getaped werden oder auch nur das untere und obere Daumenglied unter Freilassung des Gelenks. Das muss man jeder für sich selbst ausprobieren.

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Gewichtheben verlernt man nicht – Training nach einer Pause

BLOG trainingspause

Gewollte oder ungewollte Trainingspausen sind kein Weltuntergang.

Gewichtheben ist eine sehr trainingsintensive Sportart, die einen langen Atem und Durchhaltevermögen erfordert.

Wir wissen alle, dass nur Beständigkeit und regelmäßiges Training zu den Leistungen führt, die wir uns wünschen. Für die meisten von uns ist Gewichtheben eine Freizeitaktivität, die wir neben dem Studium, einem Vollzeitjob, der Familie und vielleicht sogar noch anderen Hobbys ausüben.

Da kann es durchaus passieren, dass mal eine Dienstreise, viel Arbeit, ein Urlaub oder generell gesagt das Leben den Trainingsplan durchkreuzt und man einfach eine Pause machen muss oder möchte.

Danach ist der Wille zum Training zurückzukehren und wieder einem Trainingsplan zu folgen meistens umso stärker. Da man nach einer Pause jedoch nicht direkt wieder da weitermachen kann, wo man aufgehört hat, sollte jedem einleuchten.

Im Nachfolgenden gibt es ein paar Tipps und Hinweise, wie man den Trainingseinstieg nach einer Pause meistert und was man vom Körper erwarten kann.

1 Woche Trainingspause

Viele Athleten kommen nach einer Woche Pause zurück ins Training und haben das Gefühl, dass sich alles viel schwerer anfühlt und sie an Kraft verloren haben. In den meisten Fällen ist das eine reine Kopfsache, innerhalb von einer Woche ist ein Kraftabbau so minimal, dass er vernachlässigbar ist. Lediglich die Spannung im Körper und die Koordination bei den technischen Übungen gehen etwas verloren.

Bei manchen Athleten kann eine Woche Pause jedoch auch Wunder bewirken und sie fühlen sich beim Wiedereinstieg ins Training frischer und erholter. Das kann daran liegen, dass die Belastung vor der Pause enorm hoch war und der Körper sowieso etwas Zeit zur Erholung und Regeneration gebraucht hätte.

Natürlich sollte man nach einer Woche Pause nicht direkt am ersten Tag wieder mit Maximallasten beginnen, sondern sich vorsichtig herantasten und die Belastung sollte in den ersten paar Tagen 90% nicht übersteigen. Der Fokus sollte darauf liegen, die Spannung im Körper wieder aufzubauen und einen angenehmen Muskeltonus zu erreichen.

Empfehlenswert ist klassisches Krafttraining und der unter Gewichthebern bekannte Spruch „Kniebeuge und Züge gehen immer!“ ist auch hier anwendbar.

ZUGHILFEN KAUFEN

2-4 Wochen Trainingspause

Sollte die Trainingspause zwei Wochen überschreiten, so muss der Athlet damit rechnen, dass er auch an Muskelmasse, Kraft und auch Kraftausdauer abgebaut hat. Die ersten Versuche mit der Langhantel fühlen sich nach einer längeren Pause dann oft ungewohnt und unkoordiniert an. Man verliert etwas das Gefühl für die Bewegungsabläufe und ist in der Regel auch schwächer und langsamer.

Bei mehr als zwei Wochen Trainingspause kann man durchaus auch von einem beginnenden Substanzverlust sprechen. In den ersten zwei Wochen sollte der Fokus auf der Wiederherstellung des Muskeltonus liegen und die Bewegungsqualität und Geschwindigkeit haben Priorität. Die Intensität sollte nicht allzu hoch sein, Volumentraining bietet sich für den Wiedereinstieg daher eher an.

Oftmals beginnt nach einer längeren Pause ein neuer Trainingszyklus, der in der Regel zunächst eine Grundlagenphase vorsieht. Diese bietet genügend Zeit und Volumen, um an der Koordination der Bewegungsabläufe der technischen Übungen zu arbeiten und sich an ein höheres Trainingsvolumen zu gewöhnen. Die Kraft kommt recht schnell wieder und man sollte bei einem strukturierten Trainingsplan schon nach 4-12 Wochen wieder auf dem vorherigen Leistungsniveau sein.

Trainingspause über 6 Monate und länger

Es kann durchaus passieren, dass man auch einfach mal ein halbes Jahr oder länger Pause machen muss oder möchte.  Der Wiedereinstieg ins Gewichtheben ist nach einer so langen Pause natürlich schwieriger als nach wenigen Wochen. Wenn man in dieser Zeit überhaupt keinen Sport gemacht hat, dann ist ein Abbau von Muskelmasse und Kraft selbstverständlich. Vor allem die Rumpfmuskulatur wird recht schnell abgebaut, wenn sie nicht ausreichend stimuliert wird.

In den ersten 6-12 Wochen nach einer langen Trainingspause sollte vor allem ein langsamer Aufbau von genereller Fitness und Kraft im Mittelpunkt stehen. Der Körper muss sich an die Belastung erst wieder gewöhnen. Wer mit zu hohen Gewichten und einer zu hohen Trainingsintensität beginnt, der riskiert Rücken- und Gelenkprobleme. Die Spannung im Körper muss durch einfaches Krafttraining zunächst erhöht  und die Rumpfstabilität durch Übungen für den unteren Rücken und Bauch verbessert werden.

Der Fokus liegt bei einem Wiedereinstieg nach langer Pause vor allen auf regelmäßigem Training mit niedriger Intensität. Oftmals ist ein Athlet zunächst frustriert und möchte viel zu schnell wieder an Lasten, die er vor der Pause bewältigt hat, doch langfristig führt das nicht zum Ziel. Nur Beständigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Ein strukturierter Trainingsplan, der einen zwar fordert, aber nicht überfordert und vor allem auch Spaß macht, ist ein hilfreicher Ansatz zu mehr Beständigkeit und Progression im Training.

Es ist empfehlenswert das Krafttraining vielseitig zu gestalten und die Zusammenarbeit der großen Muskelgruppen zu fördern. Zirkeltraining, Körpergewichtsübungen, unilaterale Übungen, Kettlebells und Kurzhanteln und normale Langhantelathletik sind als Vorbereitung und Ausgleich zu den technischen Übungen des Gewichthebens sinnvoll.

Zunächst sollte der Anteil an den klassischen Wettkampfübungen 30% nicht überschreiten und 70% dem generellen Kraft- und Athletiktraining gewidmet werden. Auch Ausdauertraining und Grundlagen-Fitness sollten nach einer langen Trainingspause nicht vernachlässigt werden. Geduld, Beständigkeit, nicht zu hohe Erwartungen und vor allem auf den eigenen Körper hören, sind die wesentlichen Faktoren, um ein erfolgreiches Comeback im Gewichtheben zu starten.

Fazit

Das Leben dreht sich eben nicht nur um Gewichtheben, daher sind gewollte oder auch ungewollte Pausen kein Weltuntergang. Ein Wiedereinstieg ins Gewichtheben ist gewiss nicht einfach und das Gefühl, man hätte alles verlernt wird einen zunächst verunsichern. Doch schlussendlich ist es meist doch eine Frage des Kopfes. Gebt dem Körper und auch dem Kopf Zeit und ihr werdet nach Pausen erfolgreich zurückkommen.

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Das MURPH Workout – 4 Tipps wie auch Du es meisterst!

Murph Workout

Wer oder was ist das Murph Workout?

Das „Murph Workout“ zählt im CrossFit zu den sogenannten Hero Workouts1 und ist aufgrund seiner Hintergrundgeschichte auch gleichzeitig eines der bekanntesten. Es wird jedes Jahr am Memorial Day2 in vielen amerikanischen CrossFit Boxen, aber auch in Boxen auf der ganzen Welt im Zuge von Spendensammlungen für militärische Wohltätigkeitsorganisationen absolviert.

Das Workout wurde erstmals in 2005 unter dem Namen „Body Armor“ veröffentlicht und galt als Lieblingsworkout des in Afghanistan gefallenen US Navy Seals LT. Michael P. Murphy. Um seinen Einsatz im Krieg zu Ehren und ihm den nötigen Respekt zu zollen, wurde das Workout später in „Murph“ umbenannt.

In den Jahren 2015 und 2016 war das Murph Workout auch Teil der CrossFit Games. Die Bestzeiten wurden 2015 von Björgvin Karl Gudmundsson bei den Männern mit unglaublichen 38:36 min und bei den Frauen von Samantha Briggs mit 39:10 min eingestellt.

1 Hero Workouts sind nach Gefallenen amerikanischen Soldaten benannt und haben in irgendeiner Form mit dem jeweiligen Soldaten zu tun. Insgesamt gibt es 68 Hero Workouts, die im Vergleich zu anderen WODs deutlich anstrengender und anspruchsvoller sind.

2 Der Memorial Day ist ein Feiertag in den USA, der jedes Jahr am letzten Montag im Mai zu Ehren der im Krieg für das Vaterland Gefallenen abgehalten wird.

Das Murph Workout umfasst eine Meile Laufen (1,6 km), 100 Pull-Ups (Klimmzüge), 200 Push-Ups (Liegestütze), 300 Air Squats (Kniebeugen) und eine weitere Meile Laufen (1,6 km).

Dabei können die einzelnen Teilübungen entweder nacheinander ausgeführt oder auf einzelne Runden aufgeteilt werden.
Typischerweise wird das Murph Workout mit einer 14 lb (6 kg) Gewichtsweste bei Frauen und einer 20 lb (9 kg) Gewichtsweste bei den Männern AUF ZEIT absolviert.

Skalierungsmöglichkeiten für das Murph Workout

Eigentlich sollen die oben aufgelisteten Übungen alle nacheinander durchgeführt werden. Allerdings werden das wohl die Wenigsten einfach so schaffen. Deswegen gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Workout etwas „einfacher“ bzw. anders zu gestalten, um auch ambitionierte Hobbysportler an der Erfahrung „Murph Workout“ teilhaben zu lassen.

a) Ein Teil der Übungen auf Runden aufteilen

Hierbei teilt man die Murph Workout-Übungen (Klimmzüge, Liegestütze, Kniebeugen) auf Runden mit weniger Wiederholungszahlen auf. So bleibt das Gesamtvolumen gleich, das Volumen pro Satz wird aber verringert und zeitlich entzerrt.

Schafft man also maximal 10 Liegestütze und 5 Klimmzüge am Stück (unerschöpft), teilt man die Übungen einfach in 20 Runden auf. Es werden dann 5 Klimmzüge gefolgt von 10 Liegestütze und 15 Kniebeugen absolviert und das Ganze dann eben 20 mal wiederholt. Der 1,6 km Lauf am Anfang und Ende des WODs bleibt bestehen.

HANDSCHUTZ KAUFEN

b) Gesamtes Workout auf Runden aufteilen

Weiterhin ist es auch denkbar das gesamte Murph Workout, also auch den Lauf zu Beginn und am Ende auf Runden aufzuteilen. Es werden dann beispielsweise 160 m gelaufen, gefolgt von 5 Klimmzügen, 10 Liegestützen, 15 Kniebeugen und einem weiteren 160 m Lauf. Das Ganze 20 mal.

c) Übungsausführung vereinfachen

Weiterhin ist es denkbar die Übungen bei gleichbleibender Wiederholungszahl an das jeweilige Progressionslevel des Athleten anzupassen. Bei den Klimmzügen kann auf Widerstandsbänder zur Unterstützung zurückgegriffen werden, Liegestütze können beispielsweise auf einer Box oder auf den Knien durchgeführt werden.

WIDERSTANDSBÄNDER KAUFEN

d) Gesamtvolumen verringern

Falls weitere Vereinfachungen notwendig sind, kann auch die Länge des Laufs und die Anzahl der Wiederholungen verringert/halbiert werden. Statt 1,6 km werden dann eben zu Beginn und am Ende des WODs 0,8 km gelaufen, statt 100 Klimmzügen werden 50 gemacht, aus 200 Liegestütze werden 100 und aus den 300 Kniebeugen werden 150.

Übersicht aller Skalierungsoptionen

OPTION A OPTION B OPTION C OPTION D
1,6 km Laufen 20 Runden à
160 m Laufen
5 Klimmzüge
10 Liegestütze
15 Kniebeugen
1,6 km Laufen 0,8 km Laufen
20 Runden à
5 Klimmzüge
10 Liegestütze
15 Kniebeugen
100 Klimmzüge
mit Widerstandsband
50 Klimmzüge
200 Liegestütze
auf Box/Knien
100 Liegestütze
300 Kniebeugen 150 Kniebeugen
1,6 km Laufen 1,6 km Laufen 0,8 km Laufen
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Die Geschichte des LT. Michael P. Murphy

LT. Michael P. Murphy (*May 7, 1976) war der verantwortliche Offizier eines vierköpfigen SEAL-Teams zur Unterstützung der Operation Red Wings, die den Auftrag hatte, einen wichtigen Kommandeur einer Anti-Koalitions-Miliz in der Nähe von Asadabad, Afghanistan, zu finden. Kurz nachdem sie am 28.06.2005 in das Zielgebiet vorgedrungen waren, wurden die SEALs von drei Ziegenhirten entdeckt, die zunächst festgenommen und dann freigelassen wurden. Es wird vermutet, dass die Ziegenhirten die Anwesenheit der SEALs sofort an Taliban-Kämpfer meldeten.

An der Steilwand des Berges entbrannte ein heftiges Feuergefecht zwischen den SEALs und einer viel größeren feindlichen Streitmacht. Trotz der Intensität des Feuergefechts und der schweren Schussverletzungen, die er selbst erlitt, wird Murphy zugeschrieben, dass er sein eigenes Leben riskierte, um das Leben seiner Teamkameraden zu retten. Murphy wollte Kontakt mit dem Hauptquartier aufnehmen, erkannte aber, dass dies in dem extremen Gelände, in dem sie kämpften, unmöglich sein würde, und begab sich ohne zu zögern und unter völliger Missachtung seines eigenen Lebens ins Freie, wo er eine bessere Position einnehmen konnte, um einen Hilferuf für seine Männer zu senden.

Indem er sich von den schützenden Bergfelsen entfernte, setzte er sich wissentlich dem verstärkten feindlichen Beschuss aus. Diese absichtliche und heldenhafte Handlung beraubte ihn seiner Deckung und machte ihn zu einem Ziel für den Feind. Während er weiter beschossen wurde, nahm Murphy Kontakt mit der SOF Quick Reaction Force auf der Bagram Air Base auf und bat um Unterstützung. Er gab in aller Ruhe den Standort seiner Einheit und die Größe der feindlichen Truppe an und bat um sofortige Unterstützung für sein Team.

An einer Stelle wurde er in den Rücken geschossen, was dazu führte, dass er den Sender fallen ließ. Murphy hob ihn wieder auf, beendete den Anruf und feuerte weiter auf den Feind, der immer näher kam. Schwer verwundet, kehrte LT. Murphy kehrte mit seinen Männern in seine Deckungsposition zurück und setzte den Kampf fort.

LT. Murphy kämpfte weiter und ermöglichte einem Mitglied seines Teams (Marcus Luttrell) die Flucht, bevor er getötet wurde. Für sein selbstloses Handeln wurde LT. Michael Murphy am 27. Oktober 2007 posthum die Medal of Honor verlieren.

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Der stabile Ausstoß

Ausstoßen Gewichtheben Split Jerk

Das Ausstoßen lässt sich, wie das Reißen oder Umsetzen, in mehrere Phasen unterteilen. 

  1. Startposition nach Umsatz 
  2. Auftaktbewegung nach unten 
  3. Umkehrpunkt mit Auftaktbewegung nach oben 
  4. Überstreckung 
  5. Ausfallschritt

Wie auch bei allen anderen Übungen, empfiehlt es sich, alle Phasen so sauber wie möglich abzuarbeiten. Beim Ausstoßen ist vor allem das Arbeiten im Schwerpunkt wichtig. Nur wer die Hantel stets im Schwerpunkt bewegt, wird sie durchgehend optimal beschleunigen und im Ausfallschritt sicher unter ihr stehen können. 

Im Folgenden werde ich die einzelnen Phasen erklären und die dazugehörigen Schwerpunkte erläutern.

Ausstoßen
Die einzelnen Phasen beim Ausstoßen

1. Startposition nach Umsatz

Die Hantel ruht zunächst auf dem Schlüsselbein. Die Füße stehen hüftbreit und leicht nach außen rotiert. Dadurch wird sichergestellt, dass eine optimale Kraftübertragung stattfindet. Der Oberkörper positioniert sich so, dass die Hantel in Verlängerung zum Boden keinesfalls hinter dem Mittelfuß liegt.

Unmittelbar vor dem Einleiten des Auftaktes wird, durch tiefes Einatmen, Spannung im Oberkörper aufgebaut. Ich empfehle, zeitgleich die Hantel durch Anheben der Ellenbogen auf dem Schlüsselbein zu fixieren. Die Hantel kann so bei der Abwärtsbewegung nicht nach vorn rutschen, bzw. den Oberkörper kippen lassen. (Durch Kippen des Oberkörpers kann die Spannung nicht gehalten werden und der Auftakt findet vor dem Schwerpunkt statt, sodass die Hantel unweigerlich nach vorne weggehen wird)

2. Auftaktbewegung nach unten

Bei der Bewegung nach unten ist es wichtig, diese nicht unkontrolliert, im Sinne von „fallen lassen“, einzuleiten. Denn dadurch trifft man die Hantel im Umkehrpunkt in einer Konterbewegung und macht eine Beschleunigung in die Gegenrichtung fast unmöglich.

Vielmehr sollte die Hantel geradlinig nach unten geführt werden. Der Auftaktweg unterscheidet sich von Athlet zu Athlet. Bei mir beträgt der Auftaktweg nach unten ca. 23 cm und endet somit genau in der Position aus der ich auch auf eine Box hochspringen würde. 

3. Umkehrpunkt mit Auftaktbewegung nach oben

Der Umkehrpunkt bildet quasi den Punkt der Kraftumkehr. Aus einer Bremskraft wird eine Beschleunigungskraft. Auch hier wird deutlich – wer die Hantel im Auftaktweg nach unten fallen lässt, muss viel Kraft aufwenden, um die Hantel zu bremsen. Diese Kraft fehlt dann für die Beschleunigung.

Sinnbildlich ist die Abwärtsbewegung und der Umkehrpunkt mit dem Spannen und dem Loslassen eines Bogens zu vergleichen. Die Auftaktbewegung nach oben sollte ebenfalls geradlinig und vor allem explosiv ausgeführt werden. Immerhin muss über diesen Weg Geschwindigkeit auf die Hantel gebracht werden.

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4. Überstreckung

Über die Phasen eins bis drei hinweg stehen die Füße ununterbrochen mit voller Belastung auf dem Mittelfuß. Unmittelbar nach Beenden der Auftaktbewegung nach oben setzt die Überstreckung ein. Die Füße verlagern die Belastung von dem Mittelfuß auf die nun gestreckten Zehenspitzen, um der Hantel zusätzlich Höhe zu geben. Außerdem schieben die Arme die Hantel aktiv weiter. Es ist also keinesfalls, einfach nur ein “unter die Hantel springen”. Umso mehr Höhe man der Hantel aktiv geben kann, umso mehr Zeit hat man später die Füße zu setzen. 

5. Der Ausfallschritt

Sinn des Ausfallausstoßes ist es, sicher und stabil unter der Hantel zu stehen. Im Vergleich dazu kann der Standstoß bei einer technisch schlechten Ausführung kaum noch korrigiert werden, da die Füße parallel und nicht versetzt aufgestellt werden. 

Der Ausfallschritt sollte nicht zu lang und nicht zu eng gestaltet werden, damit die Stabilität nicht leidet. Hier gilt die Faustregel – eine Fußlänge ab Ausgangspunkt nach vorn für den vorderen Fuß und zwei Fußlängen nach hinten für den hinteren Fuß. Dabei muss beachtet werden, dass der Kniewinkel des vorderen Beines nicht spitz, sondern offen ist. So kann man im Falle, dass die Hantel vorn steht, mit dem vorderen Bein gegensteuern. Das hintere Bein muss ebenfalls im Kniegelenk angewinkelt sein. Der Oberkörper bleibt demnach aufrecht und der hintere Fuß kann, falls die Hantel von oben drückt, kontrolliert nachgeben ohne die Oberkörperposition zu verändern.

Die Hantel positioniert sich derweil hinter dem Kopf und bleibt dort sicher bis zum Beenden des Lifts fixiert. 

Für das Erlernen des korrekten Ausstoßens empfehle ich das Trainieren von Trockenübungen, bzw. das Training mit der leeren Hantelstange. Weiterhin sollte man sich für die Auftaktbewegung einen Rhythmus aneignen. Denn so lässt es sich am entspanntesten Ausstoßen.

Tipps und Tricks von Max, wie du Probleme beim Ausstoßen fixen kannst:

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Warum Schwungdrücken deinen Ausstoß verbessern könnte?

Schwungdrücken Push Press

Es gibt zwei einfache Punkte, die das Schwungdrücken (Push Press) in der Ausführung vom klassischen Ausstoß (Split Jerk) zu unterscheiden:

  1. Die Hantel wird geführt, in die Überkopfposition umgruppiert.
  2. Die Füße werden nicht in den Ausfall gesetzt.

Diese zwei Punkte machen aus meiner Sicht das Schwungdrücken zur technisch anspruchsvolleren Übung. Denn sollte ich im Ausstoß unsauber arbeiten, kann ich im Ausfall noch viel korrigieren. Steht die Hantel im Ausfall vor dem Körper, kann ich durch einen Schritt korrigieren und die Hantel zurück in den Schwerpunkt kämpfen. Wenn ich im Auftakt zu wenig Geschwindigkeit und Höhe auf die Hantel bringe, kann ich das durch einen tiefen Ausfall ausgleichen.

Allerdings wird es mit steigender Last umso schwerer, Fehler zu korrigieren. Das erfordert einen enormen Krafteinsatz, der sich unter Umständen negativ auf die Gelenke und die Muskulatur auswirken und auf Dauer zu Verletzungen führen kann. Sollte mir beim Push Press einer dieser Fehler passieren, wird die Hantel kehrtmachen und vor den Füßen landen.

MEHR HANDGELENKBANDAGEN

Mit Schwungdrücken zu einer verbesserten Technik im Ausstoß

Aus diesem Grund mache ich mir den technischen Anspruch des Schwungdrückens für das Ausstoßen zunutze. Besonders das Geführte überkopf bringen ist Gold wert! Oftmals ertappe ich mich beim Ausstoßen dabei, dass ich die Hantel unkontrolliert einfach Hinterkopf scheppere und ich in den Schultergelenken spürbar Probleme habe, die Hantel zu kontrollieren. Die Hantel fliegt und gibt mit jedem Versuch einen ordentlichen Schlag auf die Schulter. Das nervt und macht den Ausfall alles andere als sicher. Dann erinnere ich mich an das Schwungdrücken zurück und versuche die Hantel im Ausstoß so lang wie möglich kontrolliert zu führen und immer in dieselbe Überkopfposition zu bringen.

Des Weiteren ist es essenziell wichtig (wie in nahezu jeder Übung) die Hantel stets nah am Schwerpunkt zu beschleunigen, von Auftakt (Abwärtsbewegung) über Anstoß (Aufwärtsbewegung) muss die Hantel im Schwerpunkt beschleunigt werden, um optimal Kraft übertragen zu können. Gelingt mir das im Schwungdrücken nicht, erreicht die Hantel nicht die notwendige Höhe und landet prompt wieder vor den Füßen. Auf das Ausstoßen übertragen, kann ich so verhindern, dass ich im Auftakt kippe und die Hantel von Anfang an nach vorne wandert.

Auch die explosive Überstreckung wird im Ausfall häufig vernachlässigt, indem die Füße einfach nur gelöst werden. Vergleicht man das mit dem Schwungdrücken, ist das, als würde ich ohne Zehenstreckung über strecken. Da fehlen locker 15-20 cm an Höhe, die ich der Hantel mitgebe. Auch wenn es im Ausstoß durch eine explosive Überstreckung über die Fußzehen nur 5 cm mehr Höhe sein können, so kann es im Maximalbereich über gültig oder ungültig entscheiden.

Deswegen empfehle ich euch, Push Press in euren Trainingsplan aufzunehmen, auf die oben genannten Dinge zu achten, um damit euren Ausstoß zu trainieren und zu verbessern.

Sieh dir an wie Max Lang Fitness Athletin Katharina mit Hilfe von Push Press im Split Jerk coacht:

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KNIESCHMERZEN bei Kniebeugen- Was hilft wirklich?

Knieschmerzen bei Kniebeugen

Hinweis: Dieser Blogbeitrag bezieht sich nicht auf wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern vielmehr auf meine persönlichen Erfahrungen.

Knieschmerzen bei Kniebeugen oder allgemein Schmerzen, egal an welcher Stelle des Körpers, sind einer der größten eliminierenden Faktoren im Leben eines Sportlers.

Sie sollten auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Vielmehr empfiehlt es sich, auf die Signale des Körpers zu hören, denn der Körper streikt nicht nur weil ihm langweilig ist.
In letzter Zeit erreichen mich immer häufiger Nachrichten mit dem Schwerpunkt Knieschmerzen bei Kniebeugen, was kann man dagegen machen?

Zu Beginn des Jahres war es bei mir das linke Knie, das einfach keine Ruhe geben wollte. Ich habe es einfach verpasst, rechtzeitig Pause zu machen. Bei mir fing es klein an. Ein kleiner Punkt, den ich hin und wieder spürte. Vermutlich hervorgerufen durch eine Überbelastung oder einer einfachen Fehlbelastung. Irgendwann fiel mir dieser Schmerz vermehrt nach dem Training auf.

Später wurden die Schmerzen intensiver und ich musste schon das Training geringfügig anpassen. Im Trainingslager zur EM Vorbereitung in Georgien konnte ich schon gar nicht mehr ohne Schmerztabletten heben. Auch wenn ich für kurze Momente schmerzfrei trainieren konnte, spürte ich, dass mein Körper bei manchen Belastungen bereits deutliche Zeichen sendete. Ausweichbewegungen bedeuten gleichzeitig, dass der Körper nicht ausgeglichen belastet wird, sondern eine Körperseite oder ein Körperteil mehr. Genau diese Mehrbelastung kann unter Umständen schon die nächsten Probleme hervorrufen.

Hat man sich einmal in dieser Situation festgefahren, gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Die Dosis an Schmerzmittel erhöhen.
  2. Dem Problem auf die Spur gehen und die Ursache beheben.

ICH EMPFEHLE AUF JEDEN FALL OPTION 2! Es geht hier immerhin um euren Körper!

In meinem Fall war es die Sehne, die den Belastungen des Trainings nicht standhalten konnte. Auch wenn es laut MRT nur eine Reizung war. Ich wollte kein Risiko eingehen.

Kleine Bemerkung am Rande: Sehnen und Bänder halten alles zusammen und sind deswegen mindestens genauso wichtig wie die Muskeln selbst!

Für mich stand daher fest, raus aus dem Training und ab in den Kraftraum, die Sehnen und Bänder stark machen. Dort viel mir auf, dass ich selbst bei leichten Übungen wie dem isometrisches Halten der Lasten an der Beinstrecker-Maschine Probleme hatte, die Bewegungen wirklich zu kontrollieren. Ich war nach kurzer Zeit schon erschöpft, dabei hatte ich nicht wirklich Lasten aufgelegt.

Weiter ging es mit den einbeinigen Split-Squats. Selbst ohne Last war es mir kaum möglich, kontrolliert und in einer flüssigen Bewegung in den Squat zu gehen. Mein Knie wackelte nur hin und her. Pistols! Zu diesem Zeitpunkt eine für mich absolut unmöglich auszuführende Übung. Ich konnte nicht einmal zu ¾ in die Hocke bremsen.

Analyse abgeschlossen, Ergebnis: Ich habe leider keine Rose für dich.

Dann ging es los, innerhalb von zwei Wochen konnte ich mit Übungen wie Walking Lunges, isometrischem und konzentrischem Training an der Beinstrecker-Maschine, erhöhten Splitsquats, Splitsquats an der Seilzugmaschine UND täglicher Physiotherapie, den Reizzustand so eindämmen, dass Training an der Hantel wieder möglich war.

Sogar Pistols konnte ich letzten Endes kontrolliert und kraftvoll bis in die tiefste Position und wieder zurück machen. Auch meine Kniebeuge an der Hantel verbesserten sich, da ich die Last über das volle Bewegungsausmaß kontrollieren konnte.

Ich habe mir über diese ganze Geschichte ein wenig intensiver Gedanken gemacht und dabei fiel mir auf, dass mein Warm-Up im Vergleich zum eigentlichen Training an der Hantel immer viel zu kurz kommt. 10 min. Fahrrad, Dehnung und der Rest passiert an der Hantel.

Reflektiert betrachtet mussten meine Sehnen und Bänder in jede Einheit kalt einsteigen. Ich denke, da muss man sich über Schmerzen nicht wundern.

Ich empfehle daher ein ausreichendes Warm-Up! Man spürt ob der Körper bereit ist oder noch nicht!

Aktuell sind Walking Lunges oder Split Squats, sowie zwei drei Aufwärmsätze für den Beinstrecker fester Bestandteil meines Warm-Ups.

Meine Warm-Up Routine auf YouTube

In diesem Sinne, bleibt kernig!

Euer Max

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Tommy’s Tape – Ein hochwertiges und farbenfrohes Tape für die ganze Community

tommys tape header

Eigentlich beginnt die Geschichte von Tommys Tape bereits im Jahr 2015, als der Gründer Tom Lüttge in Herne das erste Mal eine CrossFit Box besucht. Schnell weckte der Sport eine Leidenschaft in ihm und er trainierte nicht nur selbst die komplexen Movements, sondern verfolgte auch die Top-Athleten und Athletinnen bei den CrossFit Games. „Da ist mir aufgefallen, dass sich viele fürs Gewichtheben die Daumen tapen. Das habe ich dann auch ausprobiert.“ Zunächst dienten ihm Kinesio-Tape oder Kreppband als Hilfsmittel, um sich die Finger zu umwickeln – das Wahre war das aber nicht. Und auch teure Alternativen aus dem Internet konnten Lüttge nicht überzeugen.

Als im März 2020 dann die Corona-Pandemie über das Land fegte und Lüttge seinen eigentlichen Beruf als Physiotherapeut nicht mehr so ausüben konnte, wie er es mochte, kam er auf die Idee ein neues Projekt zu starten. „Viele meiner Freunde haben sich solche Projekte während der Pandemie gesucht, um sich selbst zu verwirklichen. Da habe ich mir gedacht, ich produziere jetzt mein eigenes Tape, das meinen Vorstellungen entspricht.“ Besonders wichtig war Lüttge dabei, dass mehr Meter auf der Rolle sind, damit es sich preislich rentiert. Und auch die acht verschiedenen Farben und drei unterschiedlichen Breiten sollten das elastische Tape, das sehr gut hält, aber keine Kleberückstände hinterlässt, hervorheben.

Tommys Tape
Tom Lüttge, Gründer von Tommy’s Tape

Gesagt, getan. Aus der Idee sprang Ende 2020 ein Tape heraus, dass der 31-Jährige zunächst erstmal für sich selbst und Freunde entwickelt hatte. „Ich hatte zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Reichweite und überhaupt nicht vor irgendwann einmal einen Online-Shop zu gründen.“ Nachdem Lüttge sein Tape aber an einige Freunde verteilt hatte und es über die Sozialen Netzwerke auch über diese Grenze hinausgetragen wurde, schoss die Nachfrage in die Höhe. „In Sachen Tape herrschte in der CrossFit-Community ein richtiger Notstand und da habe ich gesagt, ich gründe einen Online-Shop.“ Der Name für sein Produkt stand schnell – die Alliteration Tommy’s Tape steht für seinen alleinigen Gründer und bleibt zudem jedem im Gedächtnis.

„Voll und ganz auf Tommys Tape konzentrieren“

Was eigentlich als kleiner Nebenverdienst gedacht war, forderte von Lüttge schnell seine ganze Energie. „Ich musste mir Gedanken machen, wie es weiter gehen soll. Da habe ich meinen alten Job gekündigt und mich voll und ganz auf Tommy’s Tape konzentriert.“ Die CrossFit-Community teilte das Tape mittels Storys in den Sozialen Netzwerken und sorgte dafür, dass sich Lüttge eine große Reichweite aufbauen konnte, auch wenn zu diesem Zeitpunkt keine Events stattfinden konnten. Im April 2020 ging dann auch der Online-Shop live und dieser lief direkt besser als erwartet. Tagtäglich packt Lüttge seitdem bei sich zuhause die Pakete für seine Kunden selbst und versieht jedes mit einer persönlichen Grußbotschaft.

Pakete packen und zur Post bringen, Emails beantworten und die Sozialen Netzwerke betreuen – das alles bewältigt Lüttge allein. Im vergangenen Jahr nahm der 31-Jährige jedes Event mit, das stattfand, um sein Tape zu präsentieren und die Reichweite sowie sein Netzwerk weiter auszubauen. Immer öfter sah man nun Sportler wie zum Beispiel Weightlifting Shop-Athlet Johannes Kasperl oder Eric Zuchold auf Wettkämpfen mit einem T-Shirt von Tommys Tape und auch Moritz Fiebig sowie Verena Reimers, die bei der Athletenschmiede Kiel hebt, gehören zu den Supportern von Lüttge.

Weightlifting Shop-Athlet Johannes Kasperl ist von Tommy’s Tape mehr als überzeugt.

Aktuell vertreibt der 31-Jährige sein Tape zwar nur in Deutschland, doch auch Kontakte ins Ausland bestehen bereits. So ist Lüttge in engem Austausch mit Paula Zikowksy aus Österreich und auch die Brüder Luka und Lazar Dukic haben nach Serbien ein paar Rollen geschickt bekommen. „Lazar Dukic war im vergangenen Jahr bei den CrossFit Games und mein großer Traum ist es, dass dieses Jahr jemand bei den Games mein Tape trägt. Vielleicht wird das ja einer der Lazar-Brüder oder auch Moritz Fiebig tun.“

Um dieses Ziel zu erreichen und Tommys Tape noch weiter in die Welt hinauszutragen, freut sich Lüttge auf die Partnerschaft mit dem Weightlifting Shop. „Ich erhoffe mir durch die Partnerschaft mit dem Weightlifting Shop eine Internationalisierung. Es wäre toll, wenn Athleten und Athletinnen beispielsweise aus der Schweiz, Italien, Spanien oder Skandinavien im Shop auf mein Tape stoßen und es sich dann kaufen. Ein Traum wäre es natürlich, wenn es jemand, beispielsweise von den Gewichthebern oder Gewichtheberinnen, bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris tragen würde.“

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„Jeder ist Tommy’s Tape“

Für die Zukunft wünscht sich Lüttge nun, dass die CrossFit-Community noch größer wird und man sich gegenseitig unterstützt. Denn genau das war es, was Tommy’s Tape erst so groß gemacht hat. „Mein Ziel ist es, dass Tommy’s Tape noch weiter wächst und es gut bei den Leuten ankommt. Denn Tommy’s Tape ist auch ein Produkt der Community – nicht nur ich bin Tommy’s Tape, wir alles sind es.“