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Fernsehen Goldene Kamera

Clive Owen – "Berlin hat mich eingelullt"

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„Goldene Kamera“-Preisträger: Hollywood-Star Clive Owen „Goldene Kamera“-Preisträger: Hollywood-Star Clive Owen
„Goldene Kamera“-Preisträger: Hollywood-Star Clive Owen
Quelle: dpa
Er glänzt im großen Action-Reißer genauso wie im Kammerspiel: Deshalb bekommt Hollywood-Star Clive Owen die Goldene Kamera in Berlin. Eine Stadt, zu der ein besonderes Verhältnis hat.

„Nein, das ist keiner, der dauernd über sein Image nachdenkt“, sagt Axel Milberg anerkennend über Clive Owen. Seit den gemeinsamen Dreharbeiten zu Tom Tykwers Thriller „The International“ kennen sich der Schauspieler und „Tatort“-Kommissar und der Hollywood-Star.

Owen spielte in dem Verschwörungs-Blockbuster den Interpol-Fahnder, Milberg in einer Nebenrolle einen deutschen Beamten. Der Dreh damals in Berlin dauerte die ganze Nacht, für eine einzige Szene.

Nicht eine Sekunde ließ Owen den Weltstar heraushängen, arbeitete geduldig, mit der ihm eigenen brillanten Präsenz und signalisierte dem international doch eher unbekannten Kollegen: „Willkommen im Club.“ Und so hielt Axel Milberg bei der Verleihung der Goldenen Kamera, moderiert von Hape Kerkeling, besonders gern die Laudatio auf den 48-jährigen Briten, dessen Karriere auf den weltbedeutenden Brettern der Schulbühne in Coventry begann.

„Sein präzises Spiel, seine unnachahmliche Mimik und seine Detailliebe zu den Figuren machen sowohl aus Actionfilmen als auch aus Kammerspielen ein großartiges Kinovergnügen“, urteilte die Jury der „Hörzu“, die ihn als besten internationalen Schauspieler ehrte. Er ist so groß und souverän, wie man meint, seine Stimme warm, das Lachen echt.

Welt am Sonntag: Mögen Sie Berlin?

Clive Owen: Ich liebe es! Nee, wirklich! Ich war ja schon oft hier. Das erste Mal 1989, damals war ich auf jener Tournee, bei der ich meine Frau Sarah-Jane traf. Wir gaben Romeo und Julia, tatsächlich. Ziemlich romantisch. Wir gastierten in ganz Europa, aber eben auch in Ost- und Westdeutschland, spielten in Ostberlin im Karl-Marx-Theater. Und dann hatte ich vor wenigen Jahren das Glück, hier mit Tom Tykwer „The International“ zu drehen.

Welt am Sonntag: Seither schwärmt Axel Milberg von Ihrer sportlich-kollegialen Art.

Owen: Ach, das freut mich! Es war eine super Zeit bei den Dreharbeiten. Am Ende war ich so weit und wollte mir schon eine Wohnung kaufen. Die Stadt hat mich eingelullt. Diese große Energie. Und es mag merkwürdig klingen, aber es scheint so, als lebten hier eine ganz eigene Sorte Menschen, irgendwie unabhängig und von ausgeprägter kreativer Präsenz.

Welt am Sonntag: Zur Zeit herrscht ja wieder Film- und Fernsehpreis-Hochsaison. Amerika läuft sich für den Oscar warm. Was bedeutet denn da eine Goldene Kamera?

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Owen: Nun, ich empfinde es wirklich als sehr reizend, mir diesen Preis zu geben. Besonders in dieser Stadt, die mir viel bedeutet. Und wenn man die Liste der Preisträger ansieht, dann fühle ich mich geschmeichelt und geehrt, bin bescheiden stolz.

Welt am Sonntag: Ist so eine Preisverleihung gut für das Ego generell? Oder genießen Sie vor allem den Applaus des großen Publikums, den es bei Dreharbeiten nicht gibt?

Owen: Ein bisschen. Aber für mich zählt weniger der Live-Applaus, wenn man die Bühne betritt. Mich berührt mehr der Umstand, dass eine Jury meinen Namen auf eine Liste gesetzt und dann tatsächlich gesagt hat: Den nehmen wir dieses Jahr. Ich hole gern einen Preis ab.

Welt am Sonntag: Und wissen Sie dann auch, wo sie stehen?

Owen: In einem Regal in meinem Büro! Aber ich zähle sie nicht regelmäßig …

Welt am Sonntag: Ihre Kollegin Sigourney Weaver erzählte kürzlich, ihr ginge es beim Oscar inzwischen einfach zu chaotisch zu. Ihnen auch?

Owen: Ich bin ein großer Fan von allem, was Film zelebriert. Kann alles sein, ob Oscar, Film-Festivals, kleine Events. Hauptsache, auch Filme und Filmemacher, die sonst vielleicht kein großes Publikum haben, bekommen die Chance, ins Bewusstsein zu rücken.

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Welt am Sonntag: Auf dem roten Teppich geht es mehr und mehr um Styling und Markenpräsenz. Sie sind Werbeträger für JaegerLeCoultre-Uhren, aber haben auch Männer wie Sie inzwischen einen Stylisten, der Ihnen mehrere Smokings zur Auswahl vorlegt? Oder halten Sie es wie George Clooney, der auf Nachfragen gern antwortet: Das ist der Anzug vom letzten Jahr?

Owen: (Lacht.) Nein. Sicherlich ist es für Männer einfacher, aber für mich erst recht, weil ich mich eh immer für Armani entscheide. Ich mag es klassisch. Und wenn man einen Smoking hat, der gut sitzt, wäre man ja verrückt, ihn nur einmal zu tragen.

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