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Omega-3 – Das Märchen von den guten Fettsäuren

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Omgea-3 kommt ursprünglich in Fischtran, Walnüssen und Brokkoli vor. Lebensmittelhersteller mischen es gerne Fischstäbchen, Joghurts und Babynahrung bei. Omgea-3 kommt ursprünglich in Fischtran, Walnüssen und Brokkoli vor. Lebensmittelhersteller mischen es gerne Fischstäbchen, Joghurts und Babynahrung bei.
Omgea-3 kommt ursprünglich in Fischtran, Walnüssen und Brokkoli vor. Lebensmittelhersteller mischen es gerne Fischstäbchen, Joghurts und Babynahrung bei.
Quelle: Hersteller
Omega-3 gilt als natürliches Wundermittel, das für Geist und Körper gut sein soll. Doch Ernährungsforscher glauben den Versprechungen schon lange nicht mehr.

Ein gesundes Herz, ein starker Geist, obendrein noch lebenslanger Schutz vor Krebs, Depressionen, Nervenkrankheiten - und das alles ohne Nebenwirkungen. Eine kleine, helle Kapsel soll das schaffen.

Omega-3 kommt ursprünglich in Fischtran vor, in Walnüssen und auch in Brokkoli. Die Fettsäuren sind eine kleine, spezielle Gruppe innerhalb der ungesättigten Fette.

Der menschliche Körper kann sie nicht herstellen - und in kleinen Mengen sind sie für uns lebenswichtig. Vor 30 Jahren entdeckten Mediziner die Substanz - und kurz danach auch Joghurtindustrie, Eierlieferanten, Tiefkühlhersteller und Pillendreher auf der ganzen Welt.

Seitdem werden die Zauberfette mehr oder minder penetrant all jenem beigemischt, was ohnehin schon Fett enthält: Von Fischstäbchen über Speiseöl bis hin zu Babygläschen und eben jenen Kapseln, die es in verschiedenen Dosierungen in den Gesundheitsregalen der Supermärkte gibt.

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Ernährungsforscher glauben den wunderbaren Versprechen der Hersteller schon lange nicht mehr. So ergaben Studien zwar eine heilsame Wirkung bei Herzpatienten. Kardiologen verschreiben ihren Kranken die Fettsäuren in hoch dosierten Präparaten. Aber ob Omega-3 auch Tumoren schrumpft, das Gemüt aufhellt, Aggressionen lindert, Alzheimer verhindert und das Gedächtnis verbessert, ist mehr als umstritten. In weltweiten Großstudien wurden diese Effekte nicht belegt.

Im Gegenteil: In großen Dosen können die Fettsäuren offenbar sogar schaden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fordert inzwischen Grenzwerte für die Omega-3-Dosis in Lebensmitteln und warnt dringend davor, zu viel zu sich zu nehmen. Eine Überdosis schwäche die Immunabwehr, sorge für Blutungen und erhöhe bei Herzinfarktpatienten das Risiko für einen plötzlichen Herztod.

Wenn Kinder zu früh zu viel Omega-3 bekämen, sei zu befürchten, dass sie später einmal dick werden und einen hohen Blutdruck bekommen, heißt es. Und Verbraucherschützer aus Düsseldorf sehen den kultivierten Geschmack der Deutschen ohnehin viel zu verfettet.

Wer dazu noch Omega-3 im Brotkorb bevorzuge, der treibe die Sache eindeutig zu weit, warnen sie. Für eine gesunde Ernährung empfehlen sie weniger Fett und dafür mehr Gemüse, Obst und Vollkornbrot - und als Fettzugabe nicht mehr als die gute alte Butter oder Margarine oben drauf.

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