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Gesundheit Sexuelle Entwicklung

Alarmierend frühe Geschlechtsreife bei Mädchen

Frühe sexuelle Entwicklung kann für junge Mädchen psychisch belastend sein. Frühe sexuelle Entwicklung kann für junge Mädchen psychisch belastend sein.
Frühe sexuelle Entwicklung kann für junge Mädchen psychisch belastend sein.
Quelle: pa
Mädchen treten schon mit neun Jahren in die Pubertät ein – viel früher als noch 1991. Forscher warnen vor psychischer Überforderung.

In Nordeuropa treten die Mädchen noch bevor sie das zehnte Lebensjahr erreichen, in die Pubertät ein. Das zumindest berichten nun Wissenschaftler an der Uniklinik Kopenhagen. Im Jahr 2006 habe Brustentwicklung bei Mädchen im Schnitt ein Jahr früher begonnen als noch 1991.

Das sei ein deutliches Zeichen dafür, dass unsere Kinder etwas beeinflusst - entweder Fastfood, Umweltchemikalien oder Mangel an körperlicher Aktivität, warnt Studienleiter Anders Juul in der britischen Tageszeitung "Times".

Die Studienergebnisse bezeichnen die Forscher als alarmierend, da die Mädchen in diesem Alter mit der frühen sexuellen Entwicklung überfordert seien. Zudem gebe es auch gesundheitliche Bedenken, weil eine frühe Östrogen-Produktion das Risiko erhöhe, später an Brustkrebs oder am Herz zu erkranken.

Ob der Trend zur früheren Geschlechtsreife jedoch weiter anhält, ist umstritten. Als gesichert gelte jedoch, dass das Alter der ersten Regelblutung in Nordeuropa von 1850 bis 1960 um drei Jahre gesunken sei, so Anette E. Buyken vom Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund.

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"Bisher geht man davon aus, dass dieser Wandel bloß eineinhalb bis zwei Monate pro Jahrzehnt beträgt", so Buyken. Allgemein spiegeln sich in dieser Entwicklung die verbesserten Lebensbedingungen wider. "Der Körper reagiert darauf und versucht durch frühe Reife sein Potenzial besser auszunutzen."

Über die genauen Ursachen herrscht jedoch noch Uneinigkeit. Eine in der Fachzeitschrift "Public Health Nutrition" veröffentlichte Studie liefert aber ebenfalls Hinweise darauf, dass die Ernährung eine entscheidende Rolle für das Erlangen der Geschlechtsreife spielt. Demnach erreichen Mädchen, die insbesondere viel Fleisch essen, früher die Pubertät als andere.

Auch Buyken sieht zwischen Fleischkonsum und Pubertätsbeginn einen kausalen Zusammenhang. „Unsere Studien konnten den Einfluss des Proteinverzehrs auf dem Pubertätsbeginn zeigen."

Die dänischen Wissenschaftler nennen aber auch noch Chemikalien als mögliche Ursachen wie etwa das in Plastik enthaltene Bisphenol-A. Der Nachweis, dass Chemikalien zu einer frühen Geschlechtsreife führen, sei jedoch schwierig, da der Mensch im Laufe seines Leben so vielen chemischen Stoffen ausgesetzt sei.

OC

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