Schon mal etwas von der Gunther Corporation gehört? Nein? Dann kanntest du wohl bislang auch keinen Schäferhund namens Gunther VI. Die angeblich eigens für den Hund gegründete Firma kümmert sich um „seine“ Vermögensverwaltung und darum, dass es dem Hund an rein gar nichts mangelt. Denn: Durch den letzten Willen einer Gräfin ist Gunther steinreich geworden.
Laut einem aktuellen Ranking von „All About Cats“, einer der Onlineplattform für Haustierbesitzer, ist der Rüde sogar offiziell das „reichste Haustier der Welt“. Er „besitzt“ damit mehr Vermögen als Nala Cat, jener Hauskatze, die mit 4.4 Millionen Followern auf Instagram sogar einen Weltrekord als Mieze mit den meisten Followern ihr Eigen nennen kann. In dem nicht ganz ernst gemeinten Ranking folgt auf Platz Zwei übrigens Taylor Swifts Samtpfote Olivia Benson.
Kein Wunder also, dass bei so viel Haustier-Prominenz irgendwann auch Netflix vor der Tür steht. Unter dem Titel „Gunthers Millionen“ ist ab Anfang Februar das moderne Märchen auf dem Streamingdienst verfügbar. Im Stile einer Doku-Serie werden das illustre Jetset-Leben des „wohlhabenden“ Doggos gezeigt und die Hintergründe seines Reichtums genauer unter die Lupe genommen. Dabei kommen natürlich dunkle Machenschaften zutage…
Aber ehe wir dir mehr von Saus und Braus dieses glücklichen Wau-Waus erzählen, was glaubst du:
„Gunthers Millionen“: Daher kommt das „Vermögen“ des Schäferhundes
Das gesamte Vermögen soll nach Angaben des All-About-Cats-Rankings um die 500 Millionen US-Dollar, also umgerechnet rund 461,4 Millionen Euro, betragen. Zum Vergleich: Taylor Swifts Katze bringt es gerade einmal auf 97 Millionen US-Dollar (89,5 Millionen Euro). Das arme Kätzchen!
Die Sage vom reichen Hund geht so: Der Großteil von Gunthers Vermögen soll aus dem Immobiliengeschäft stammen. Dazu zählen mehrere Villen, darunter eine imposante Residenz im Wert von rund 27 Millionen Euro, die das Haustier erst im vergangenen Jahr erworben haben soll. Die Vorbesitzerin war angeblich Popsängerin Madonna.
Doch wie kann ein Schäferhund zu so viel Geld kommen? Laut „übereinstimmenden Angaben“ von „All About Cats“ sowie Netflix habe Gunthers Urgroßvater, also Gunter IV, im Jahr 1992 rund 80 Millionen US-Dollar geerbt, als sein Frauchen Gräfin Carlotta Liebenstein, die keine weiteren Nachkommen hatte, gestorben war. In ihrem Erbe verfügte die gut betuchte Gräfin außerdem, dass der enge Freund ihres bereits vor ihr verstorbenen Sohnes, der italienische Pharma-Erbe Maurizio Mian, sich weiterhin um den Hund kümmern soll.
Damit wären wir bei der 1998 gegründeten Gunther Corporation angelangt. Ein Imperium mit Sitz in Pisa inklusive Zweigstelle auf den Bahamas, das im Namen des Schäferhundes Investitionen in Luxusimmobilien tätigt – und allerhand schräge Marketingaktionen sowie andere Ungereimtheiten auf dem Zettel stehen hat, wie in der Netflix-Doku enthüllt wird.
Doku auf Netflix: Hat der Besitzer von Gunther VI eine Art Sekte aufgebaut?
Diesen Umkehrschluss legt zumindest der von Netflix produzierte Trailer der Doku der beiden Produzenten Aurelien Leturgie und Emilie Dumay nahe. So soll der Pharma-Erbe Mian etwa eine Gruppe junger Leute gecastet haben, die mit dem Schäferhund in einer Villa leben sollten – und sich dabei an strenge Regeln halten, die einem Kult nahekamen. Obendrein ist Gunthers Imperium auch in einem der größten Steuerbetrugsfälle aller Zeiten in Verbindung gebracht worden.
Sogar ob Gunther VI tatsächlich existiert, wird von einigen infrage gestellt. Manch einer sieht in dem Schäferhund nur eine ideale PR-Figur, die nicht wirklich etwas dem ursprünglichen Millionen-Erben der Gräfin zu tun hat. Solche Verschwörungstheorien sind natürlich wie gemacht, um die Doku mit einer Prise True-Crime zu würzen. Regisseur Leturgie sieht in Gunther auf jeden Fall mehr als nur ein Haustier, wie er in einer Pressemitteilung von Netflix erklärt: „Er ist eine Ideologie, er ist ein Lebensstil. Es ist auch eine Geschichte der Medienmanipulation. Es ist eine Geschichte über das Streben nach Glück.“
Da siehst du es: Auch reiche Haustiere bleiben nicht von Problemen und Skandalen verschont. Falls Gunther VI wirklich existiert, sollten seine 27 Angestellten ihm auf keinen Fall etwas hiervon zum Fressen servieren: