Der amerikanische Verteidigungsminister fand große, dem Anlass aber durchaus angemessene Worte: "Dies ist ein historischer Augenblick für das Verteidigungsministerium und ich bin stolz, Generalleutnant Ann Dunwoody für einen vierten Stern zu nominieren."
Für Robert Gates war dies eine besondere Beförderung: Das erste Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten wird eine Frau in den Rang eines Vier-Sterne-Generals gehoben. Der Minister geizte nicht mit Lob. Die 33 bisherigen Dienstjahre Dunwoodys seien von "außerordentlicher Führungskraft und Pflichtbewusstsein" geprägt gewesen. Die so gepriesene sei deshalb für diese hohe Position "außergewöhnlich gut qualifiziert".
Gates hielt die Nominierungsrede im Auftrag seines Präsidenten George W. Bush, der die Soldatin berufen hatte. Fünf Prozent aller US-Offiziere im Generalsrang sind weiblich, in absoluten Zahlen sind das 57. Lediglich 14 Prozent der 1,07 Millionen US-Soldaten sind weiblich.
Sollte der US-Senat der Berufung Dunwoodys zustimmen, wäre sie der erste weibliche Vier-Sterne-General in der US-Geschichte, einer von insgesamt elf aktiven Offizieren im höchsten Generalsrang.
Dunwoody stammt aus einer Soldatenfamilie, sie setzt die Tradition in fünfter Generation fort. Sie diente bisher in der 82. Luftlandedivision unter anderem im zweiten Golfkrieg gegen Saddam Husseins Irak (Desert Storm) im Jahr 1991, in der 10. Gebirgsjägerdivision und in der Nachschub- und Versorgungslogistik.
Letzteres wird auch ihr Betätigungsfeld als Vier-Sterne-General sein: Das Army Material Command, das für die Versorgung der gesamten Streitkräfte zuständig ist und auch den Nachschub für die Einsätze in Afghanistan und im Irak regelt. 56.000 Soldaten und Zivilangestellte der US-Armee werden künftig unter ihrem Kommando stehen.
"Diese Nominierung bestätigt nur, was ich seit Anfang meiner Karriere in der Armee als Tatsache kennengelernt habe: Die Türen sind offen für Frauen und Männer in Uniform", sagte die gebürtige New Yorkerin nach ihrer Nominierung.