Der nordrhein-westfälische FDP-Landesvorsitzende Christian Lindner kandidiert als stellvertretender Bundesvorsitzender der Liberalen. Lindner sagte der „Welt am Sonntag“: „Der geschäftsführende Landesvorstand der nordrhein-westfälischen FDP hat mich als stellvertretenden Parteivorsitzenden nominiert. Darum bewerbe ich mich.“
Als Vorsitzender des größten Landesverbandes der FDP werde er sich jetzt wieder stärker in die Führung der Bundespartei einbringen, kündigte der Vorsitzende der nordrhein-westfälischen FDP-Landtagsfraktion an. Im Dezember 2011 war Lindner nach inhaltlichen Differenzen mit dem Bundesvorsitzenden Philipp Rösler als dessen Generalsekretär zurückgetreten.
Sein bundespolitisches Comeback an der Seite Röslers hält Lindner dennoch für unproblematisch. „Wir hatten nie ein menschliches Zerwürfnis. Ich hatte politische Gründe, warum ich Philipp Rösler die Möglichkeit eröffnet habe, für sich einen neuen Generalsekretär zu bestimmen“, sagte Lindner. Jetzt kandidiere er für eine andere Rolle, „nämlich die des stellvertretenden Parteivorsitzenden“, so der FDP-Politiker weiter.
Auf die Frage, welche Rolle er als Parteivize spielen werde, sagte Lindner: „In der Politik werden im Moment ja gerne Fußballmetaphern verwendet. Deshalb: offensives Mittelfeld. Das heißt, dass ich gute Vorlagen geben möchte.“
Die FDP muss derzeit weiter um den Einzug in den nächsten Bundestag bangen. Laut dem aktuellen ZDF-Politbarometer verharrt die Partei bei vier Prozent. Eine Infratest-dimap-Umfrage im Auftrag der ARD hatte die FDP Mitte dieser Woche noch bei fünf Prozent gesehen.
Lesen Sie am Wochenende in der „Welt am Sonntag“ das Interview mit Christian Lindner in voller Länge.