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Panorama Närrische Saison

Weiberfastnacht läutet den Straßenkarneval ein

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Das Google Doodle zur Weiberfastnacht feiert den Beginn des Straßenkarnevals 2016
Quelle: Google
Schnipp-schnapp, Krawatte ab! Google widmet dem Auftakt zum Straßenkarneval an Weiberfastnacht ein Doodle. Wir haben Wissenswertes zusammengestellt – von Bedeutung, über Wettertrend bis TV-Programm.

Mit der Weiberfastnacht oder Altweiberfastnacht beginnt die heiße Phase des Straßenkarnevals. Immer am Donnerstag vor Rosenmontag stürmen die Frauen die Rathäuser und übernehmen symbolisch das Regiment. Was heute ein wenig bemüht wirkt, muss früher etwas sehr Befreiendes, geradezu Revolutionäres gehabt haben.

Der „Wieverfastelovend“, wie er auf Kölsch heißt, geht in seiner Tradition bis ins Mittelalter zurück. Besonders in Nonnenklöstern ging es hoch her. Bei Tage wurde „getanzt und gesprungen“ und des Nachts, wenn die Äbtissin schlafen gegangen war, Karten gespielt.

Ehefrauen verweigerten ihren Männern in der „verkehrten Welt“ des Karnevals für kurze Zeit den Gehorsam. Der Brauch, den Männern die Krawatten abzuschneiden, kam dagegen erst nach 1945 auf.

Am Vormittag werden die Rathäuser in Trier, Worms oder Lahnstein gestürmt. In Mainz versammeln sich ab 11.11 Uhr Jecken rund um den Fastnachtsbrunnen in der Innenstadt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich für den Umzug der Möhnen – so nennt man in der Region närrische Weiber – in Mülheim-Kärlich angesagt.

Weiberfastnacht 2016 unter strengen Sicherheitsvorkehrungen

Nach den Übergriffen in der Silvesternacht wurde in mehreren Städten an Sicherheitskonzepten geschraubt. In Köln will die Polizei daher an Weiberfastnacht, also am Donnerstag, mit 2500 Beamten in den Straßen präsent sein – die Zahl der Kräfte werde sich damit verdoppeln, erklärte der neue Polizeipräsident Jürgen Mathies. Die Stadt setzt zudem mehr als 300 zusätzliche Ordnungskräfte in Bewegung. Hintergrund ist auch, dass Weiberfastnacht bereits in den vergangenen Jahren der kritischste Tag war, an dem viele Anzeigen bei der Polizei eingingen. Oft artet das Fest in ein Saufgelage aus.

So rüstet sich Köln für den Karneval

Rund 2000 Polizisten sollen täglich in der Kölner Innenstadt Präsenz zeigen. Hinzu kommen Sicherheitsdienste, Feuerwehr, Ordnungsamt und die Straßenbahn. Die Stimmung soll das alles nicht trüben.

Quelle: Die Welt

Einige Sicherheitsmaßnahmen in den großen Städten ähneln sich dabei. In Mainz sollen mehrere Stationen entlang des Rosenmontagszugs mit jeweils zwei Polizisten als Anlaufstellen für hilfesuchende Frauen dienen. Düsseldorf setzt auf mehr Videoüberwachung und will einen Anlaufpunkt mitten in der Altstadt einrichten, um Anzeigen und Hinweise aufzunehmen.

Die Stadt Köln hat eine Anlaufstelle für Frauen eingerichtet, die im närrischen Gedränge belästigt oder bedroht wurden. Der sogenannte „Security Point“ steht seit Mittwoch rund 50 Meter neben dem Kölner Dom und ist an Weiberfastnacht und Rosenmontag von 11.11 Uhr bis Mitternacht geöffnet.

Betroffene sollen hier jedoch nur in Empfang genommen werden. Weibliches Sicherheitspersonal bringt sie dann in einen Raum im Nachbargebäude, wo Psychologen und Sozialarbeiter warten – so haben es die Stadt, beteiligte Initiativen und Kölner Frauen-Karnevalsvereine abgesprochen.

Das Wetter an Weiberfastnacht 2016

Jecken in NRW müssen sich im diesjährigen Straßenkarneval auf wechselhaftes Wetter einstellen. Neben häufigen Regenfällen ab Donnerstag könnte es am Rosenmontag sogar Sturmböen geben, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte.

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An Weiberfastnacht am Donnerstag sei im Düsseldorfer und Kölner Raum bereits ab Vormittag mit Niederschlägen von Westen her zu rechnen – auch am Freitag soll es nass werden. Nach einem voraussichtlich trockenen Samstag könnte es Sonntag und vor allem Rosenmontag starken Wind und mehr Regen geben.

„Besonders am Montag wird es richtig ungemütlich“, sagte eine DWD-Sprecherin. Etwas trösten könnten sich die Karnevalsfreunde mit den zumindest milden Temperaturen. Liegen die Höchstwerte am Donnerstag voraussichtlich noch bei fünf Grad, rechnet der DWD spätestens zum Wochenende mit zweistelligen Temperaturen. Diese sollen auch in der Woche darauf anhalten.

Die TV-Termine an Weiberfastnacht 2016

Wer es nicht zum Straßenkarneval schafft hat natürlich auch die Möglichkeit, das ganze im Fernsehen zu verfolgen. Die Öffentlich-Rechtlichen übertragen diverse Sitzungen. Die Termine für Donnerstag, 4.Februar:

„Kölle Alaaf – Die Mädchensitzung“: Zur Weiberfastnacht lassen sich 1200 „Kölsche Mädche“ in den Sartory-Sälen musikalisch unterhalten (ZDF, 20.15 Uhr)

„Stockacher Narrengericht“: mit Gerd Motzkus und Werner Mezger (SWR-Fernsehen, 20.15 Uhr)

„Die hessische Weiberfastnacht“ mit Sitzungspräsidentin Karin Schmidt (hr-Fernsehen, 20.15 Uhr)

dpa/aeg

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