Der Pilot des vor dem Libanon abgestürzten Passagierflugzeugs hat nach Angaben des libanesischen Verteidigungsministers Elias Murr vor dem Unglück die letzten Instruktionen des Towers ignoriert. Bei dem Absturz eines äthiopischen Verkehrsflugzeugs vor der libanesischen Küste sind offenbar alle 90 Insassen ums Leben gekommen.
Der Kontrollturm in Beirut habe den Piloten der Ethiopian Airlines wegen eines Sturms zur Umkehr aufgefordert, stattdessen sei die Maschine in die entgegengesetzte Richtung weitergeflogen, sagte Murr im libanesischen Fernsehen. „Wir wissen nicht, was passiert ist und ob der Pilot das Flugzeug noch unter Kontrolle hatte“, fügte der Minister hinzu.
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Die Maschine war kurz nach dem Start mit 90 Menschen an Bord abgestürzt, wahrscheinlich wegen schlechten Wetters. Ein Anschlag galt als unwahrscheinlich. Nach Angaben der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines befanden sich 82 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder an Bord.
Darunter war nach Angaben eines libanesischen Regierungssprechers auch die Ehefrau des französischen Botschafters im Libanon. Die Deutsche Marine, die Teil der UN-Mission UNIFIL in der Region ist, koordinierte die Suchaktion. Bis zum Nachmittag wurden 24 Tote geborgen, Hinweise auf Überlebende gab es nicht.
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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kondolierte dem äthiopischen Regierungschef Meles Zenawi. In einem am Montagabend veröffentlichten Schreiben drückte sie Zenawi und den Familien der Opfer ihr Beileid aus.
Auch Außenminister Guido Westerwelle (FDP) übermittelte seinen Kollegen im Libanon und in Äthiopien sein Mitgefühl, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. Ähnlich äußerte sich der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs, in Washington.