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Sprungschuh soll Adidas nach vorne katapultieren

Freier Wirtschaftsredakteur
Der Laufschuh Adidas Springblade: Die Sohle soll den Läufer wie Sprungfedern nach vorne katapultieren Der Laufschuh Adidas Springblade: Die Sohle soll den Läufer wie Sprungfedern nach vorne katapultieren
Der Laufschuh Adidas Springblade: Die Sohle soll den Läufer wie Sprungfedern nach vorne katapultieren
Quelle: Adidas
Der nach Nike weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern leidet unter Wechselkursschwankungen und flauer Konjunktur in vielen Ländern. Die Hoffnungen ruhen jetzt auf kostspieligen Laufschuhen.

Worum geht es

Mit Innovationen will der Sportartikelhersteller Adidas das in vielen Märkten schleppende Geschäft beleben. Zahlreiche eher hochpreisige Neuheiten sollen Kunden locken und die Rendite des Unternehmens nach oben treiben. So wurde jetzt in Nordamerika und Brasilien der innovative Sportschuh Springblade mit einer Sohle aus 16 Kunststoff-Federn im Markt eingeführt. Die Sohle soll den Läufer wie Sprungfedern nach vorne katapultieren.

Die Nachfrage nach dem 180 Dollar teuren Schuh habe die Erwartungen übertroffen, heißt es bei Adidas. Im Frühjahr kommenden Jahres wird der Schuh auch in Europa verkauft.

Im ersten Quartal hatte Adidas bereits den Laufschuh Boost eingeführt, von dem im Gesamtjahr 1,5 Millionen Paar verkauft werden sollen. Die Besonderheit des Schuhs ist ein gemeinsam mit dem Chemiekonzern BASF entwickelter Dämpfungskunststoff in der Zwischensohle, der Energie aufnimmt und wieder abgibt.

Der Chef spricht vom „Jahr des Laufens“

2013 sei das „Jahr des Laufens“ für die Marke Adidas, sagte Adidas-Vorstandschef Herbert Hainer. Nach Produktgruppen gegliedert verkauft der Sportartikelhersteller mehr Laufschuhe als Fußballschuhe.

Der Konzern kämpft im laufenden Jahr mit der Konjunkturschwäche in Europa und Währungsverschiebungen. Daher reduzierte Adidas bei der Vorlage der Halbjahreszahlen seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht nach unten. Am Gewinnanstieg von 791 auf 890 bis 920 Millionen Euro hält Adidas aber fest.

Für Hainer resultiert die größte Herausforderung in diesem Jahr „definitiv aus Währungsschwankungen“. Allein im zweiten Quartal habe das vier Prozentpunkte Umsatzwachstum gekostet und das Ergebnis mit einem deutlich zweistelligen Millionenbetrag belastet. Hainer verweist auf den Wertverlust zahlreicher Währungen gegenüber dem Euro, etwa des japanischen Yen oder des russischen Rubels.

Nach einem Umsatzrückgang im ersten Halbjahr um drei Prozent auf 7,13 Milliarden Euro wird für das Gesamtjahr nunmehr währungsbereinigt nur noch ein Plus im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich erwartet. Insgesamt soll das zweite Halbjahr aber besser als das erste Halbjahr laufen.

Der Adidas-Chef zeigt sich optimistisch, dass es trotz aktueller Schwäche im Heimatmarkt Europa sowie stagnierender US-Umsätze gelingen wird, die Ziele der Mittelfristprognose 2015 zu erfüllen. Dann will der weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern nach Nike 17 Milliarden Euro Umsatz erzielen, nach 14,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Mehr Umsatz in Asien als in Nordamerika

Wachstumsmotoren sind nach wie vor China mit währungsbereinigt sechs Prozent Plus auf 781 Millionen Euro bis Jahresmitte sowie Lateinamerika mit einem etwa gleich großen Umsatz wie in China. In Asien erzielt Adidas inzwischen mehr Umsatz als in Nordamerika. Bei den Renditen profitiert der Konzern vom wachsenden Anteil eigener Geschäfte, die mehr Marge bringen als der Verkauf in den Großhandel.

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Bei der inzwischen geschrumpften US-Tochter Reebok sieht der Konzern inzwischen einen Hoffnungsschimmer. Im zweiten Quartal legte der Umsatz um elf Prozent auf 355 Millionen Euro zu. Zum Vergleich: Die Marke Adidas ist mehr als sieben Mal so groß. Die Bruttomarge verbesserte sich bei Reebok auf 39,4 Prozent. Das ist die höchste Umsatzrendite, seit der deutsche Konzern die US-Marke vor sieben Jahren kaufte.

Die Marge des gesamten Adidas-Konzerns lag zur Jahresmitte bei 50,1 Prozent. Damit scheint jetzt die Strategie bei Reebok aufzugehen, die Marke konsequent im Fitnesssektor anzusiedeln und lieber auf Rendite als auf Umsatz zu trimmen.

Reebok auf dem Weg zur Fitnessmarke

Um die Marke möglichst breit in Fitness-Studios und bei Trainern zu platzieren, ging Reebok bereits eine Kooperation mit der US-Fitnessstudiokette CrossFit ein. Diese Strategie wird nun um eine Kooperation mit dem weltgrößten Gruppen-Fitnessanbieter Les Mills erweitert, der weltweit mehr als 100.000 Trainer beschäftigt.

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