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Riesige Hagelkörner verursachen Milliardenschaden

Wirtschaftsredakteur
So kann es aussehen, wenn ein Wagen in einen Hagelschauer gerät. Der Gesamtschaden durch das Hagelunwetter Ende Juli kann sich auf bis zu 1,5 Milliarden Euro belaufen So kann es aussehen, wenn ein Wagen in einen Hagelschauer gerät. Der Gesamtschaden durch das Hagelunwetter Ende Juli kann sich auf bis zu 1,5 Milliarden Euro belaufen
So kann es aussehen, wenn ein Wagen in einen Hagelschauer gerät. Der Gesamtschaden durch das Hagelunwetter Ende Juli kann sich auf bis zu 1,5 Milliarden Euro belaufen
Quelle: picture alliance / dpa
Eisgranaten in Golfballgröße: Der Rückversicherungsmakler Aon Benfield hat das jüngste Hagelunwetter analysiert: Die versicherten Schäden dürften sich demnach auf bis zu 1,5 Milliarden Euro belaufen.

Das Tiefdruckgebiet Andreas, dass Ende Juli für schwere Hagelunwetter mit Eisgranaten in Golfballgröße sorgte, dürfte die Versicherungen viel mehr kosten als bisher angenommen. Auf bis zu 1,5 Milliarden Euro könnte sich der versicherte Schaden am Ende belaufen, sagt der Rückversicherungsmakler Aon Benfield. Das Unwetter sei aus Versicherungssicht eines der schwersten in Deutschland gewesen.

Andreas beendete eine einwöchige Hitzeperiode in Mitteleuropa, in Folge dessen zwei schwere Hagelzüge mit Hagelkorndurchmessern von bis zu acht Zentimetern entstanden. Kurz nach dem Ereignis hätten die ersten Versicherer eine vorläufige Schadensbilanz gezogen. Die tatsächliche Schadenshöhe könne allerdings noch höher liegen, da viele betroffene Versicherungsnehmer aufgrund der Urlaubszeit ihre Schäden noch nicht gemeldet haben, so Aon Benfield.

Auch das Hochwasser trifft die Versicherer

Nicht nur wegen des Hagels dürfte das Jahr 2013 den Versicherungskonzernen in unangenehmer Erinnerung bleiben. Auch das Hochwasser im Juni hat etwa bei der Deutschland-Tochter des Versicherungsriesen Allianz den Gewinn im ersten Halbjahr in Mitleidenschaft gezogen. Der Gewinn ging um ein Drittel auf 509 Millionen Euro zurück.

An die 48.000 Flutgeschädigten seien allein 600 Millionen Euro ausgezahlt worden, erklärte das Unternehmen. Einen großen Teil der Belastung kann der Versicherer aber auf Rückversicherer abwälzen. Ohne die 380 Millionen Euro, die der Versicherer für die Unwetterfolgen aus eigener Kasse zu stemmen hatte, wäre der Gewinn gestiegen.

„Die Allianz Deutschland hat die erhebliche Belastung durch die Naturereignisse gut weggesteckt, nicht zuletzt da die Maßnahmen unseren Zukunftsprogramms Sachversicherung Wirkung zeigen“, sagte Deutschland-Chef Markus Rieß.

Ganze Branche macht Verlust

Operativ trieben Hagel und Flut die Sachversicherungs-Sparte der Allianz Deutschland im ersten Halbjahr sogar in die roten Zahlen. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 101,1 (Vorjahr: 98,8) Prozent der eingenommenen Beiträge, die um 1,5 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro stiegen.

Im zweiten Halbjahr kommen auf die Allianz unter dem Strich noch einmal 160 Millionen Euro für den verheerenden Hagelschlag Ende Juli in Württemberg zu, wie ein Sprecher sagte.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) fürchtet, dass die gehäuften Unwetter in Deutschland die Branche in diesem Jahr insgesamt operativ in die Verlustzone drücken könnten. Allein das Hochwasser kostet die Branche nach Schätzungen des Branchenverbands GDV rund zwei Milliarden Euro. Dabei fällt die Belastung von Unternehmen zu Unternehmen laut S&P aber stark unterschiedlich aus.

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