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„Ni No Kuni 2“ ist ein Rollenspiel-Meisterwerk mit Macken

Das Rollenspiel „Ni No Kuni 2 – Schicksal eines Königreichs“ erscheint am 23. März 2018 Das Rollenspiel „Ni No Kuni 2 – Schicksal eines Königreichs“ erscheint am 23. März 2018
Das Rollenspiel „Ni No Kuni 2 – Schicksal eines Königreichs“ erscheint am 23. März 2018
Quelle: Bandai Namco
„Ni No Kuni 2 – Schicksal eines Königreichs“ ist eine der besten Rollenspiel-Fortsetzungen der letzten Jahre. Zocker müssen sich auf einige Neuerungen gefasst machen. Das dürfte nicht jedem gefallen.

Worum geht es

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Fast genau fünf Jahre ist es her, dass „Ni No Kuni – Der Fluch der Weißen Königin“ in Europa auf den Markt kam. Das kindlich anmutende Rollenspiel entstand als aufregende Kooperation zwischen Entwickler Level-5 („Dark Cloud“) und dem japanischen Anime-Urgestein Studio Ghibli („Chihiros Reise ins Zauberland“).

Mit „Ni No Kuni 2 – Schicksal eines Königreichs“ wagen die Macher nun den Schritt in eine unbekannte Zukunft: Die Spieler erwartet ein komplett neues Kampfsystem, Bauelemente, Kriegsführung und ein frischer Held.

Außerdem war Studio Ghibli aufgrund von Sparmaßnahmen nur noch sporadisch an dem Projekt beteiligt. Gelingt die generalüberholte Fortsetzung trotzdem? „Computer Bild Spiele“ hat es getestet.

Charaktere ohne Ecken und Kanten

Nach einem Putsch findet sich der junge König Evan plötzlich ohne Königreich und an der Seite eines Fremden wieder, der zuvor noch als US-Präsident seine eigene Welt bereicherte. Ein turbulenter Einstieg nach Maß, der Sie auch gleich in die zahlreichen neuen Mechaniken von „Ni No Kuni 2“ einführt.

Die kindliche Seele des Rollenspiels findet sich häufig in den Figuren wieder, es gibt nur wenige Kanten, an denen sich die Spieler reiben können: Die fiesen Feinde sind in der Regel doch ganz nett, jeder Charakter bereut seine schlimmen Entscheidungen, und Evan verzeiht natürlich jede Missetat.

Etwas schade: Die Story braucht einige Stunden, um wirklich in Fahrt zu kommen und zu fesseln, auch wenn die vielen Wegbegleiter durchaus ihren Charme versprühen.

Vorher eilt man aber in der Regel nur von Punkt A zu Punkt B, verhaut Gegner und ergötzt sich an der riesigen Flut von Gegenständen. Immerhin können aber genau diese Kämpfe auf ganzer Linie überzeugen.

Neuerungen an allen Fronten

Das Kampfsystem erlebt einen kompletten Neustart: Die kleinen Monster aus Teil eins fallen weg, die langsamen und minimalistischen Duelle ebenfalls. Dafür ziehen nun bis zu drei Charaktere gleichzeitig mit einer riesigen Auswahl an Waffen ins Gefecht. Sie greifen auf schnelle und langsame Angriffe sowie Zauber und Fernkampfattacken zurück.

Außerdem kämpfen Sie stets zusammen mit winzigen Unterstützern in Form der Gnuffis. Die kleinen Naturgeister greifen Gegner an und setzen auf Knopfdruck Spezialattacken ein.

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In Kombination mit den Gegnerhorden sind gelegentlich bis zu 30 Charaktere in der Arena unterwegs, die obendrein alle noch irgendwelche Zaubereffekte abfeuern oder Gegenstände fallen lassen. Ein absolut irres Chaos!

Während Ihrer Reise begleiten Sie die sogenannten Gnuffis. Die kleinen Naturgeister unterstützen Sie im Kampf mit eigenen Angriffen und Fähigkeiten
Während Ihrer Reise begleiten Sie die sogenannten Gnuffis. Die kleinen Naturgeister unterstützen Sie im Kampf mit eigenen Angriffen und Fähigkeiten
Quelle: Bandai Namco

Leider schlagen übereifrige Spieler dem Titel schnell ein Schnippchen, denn der Schwierigkeitsgrad lässt sich mit wenigen Stunden Arbeit komplett aushebeln. Trainieren Sie Ihre Heldengruppe in den ersten Gebieten zu lange, dann sind Sie bei kommenden Herausforderungen haushoch überlegen.

So sind sogar die an sich coolen Wächterkämpfe innerhalb weniger Sekunden vorbei. Hier hätte dem Spiel etwas mehr Balancing gutgetan, um solche Mechaniken zu vermeiden oder zumindest einzudämmen.

Ein komplett neues Königreich

Ebenfalls neu: der Regierungsmodus, den Sie aber erst nach etlichen Spielstunden zu Gesicht bekommen. Damit errichten Sie gleich ein komplett neues Königreich!

Was als nette kleine Aufgabe startet, artet in wenigen Stunden zu einer logistischen Meisterleistung aus: Sie benötigen neue Gebäude und natürlich auch entsprechendes Personal, das Sie in Haupt und- Nebeneinsätzen rekrutieren.

Die Arbeit lohnt sich allerdings, denn auf diese Weise schalten Sie teilweise wichtige Upgrades für Ihre Helden frei, die dann beispielsweise schneller laufen können, mehr Erfahrungspunkte bekommen oder neue Zauber lernen. Der Management-Part bietet zwar wenige Freiheiten, motiviert aber durch das Erforschen von Upgrades und den damit verbundenen Spielfortschritt.

Nach einigen Stunden geht auf dem Schlachtfeld die Party ab
Nach einigen Stunden geht auf dem Schlachtfeld die Party ab
Quelle: Bandai Namco

Die dritte große Neuerung gegenüber dem ersten Teil ist der Armeemodus. Hier ziehen Sie zusammen mit einer kleinen Gruppe an Kämpfern in den Krieg gegen Feinde, die Ihnen mit Verteidigungsanlagen das Leben zusätzlich schwer machen.

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Das wirkt am Anfang noch recht simpel, doch durch verschiedene Kriegsherren und Spezialisierungen funktionieren viele Aufeinandertreffen nach dem „Schere, Stein, Papier“-Prinzip. Außerdem finden Sie auch hier wieder besondere Zauber wie etwa einen Bombenangriff oder Rüstungsverstärkung.

Hohes technisches Niveau mit ein paar Problemen

Der Grafikstil des Spiels knüpft nahtlos an den Vorgänger an: Die Charaktere sind wunderschön animiert, und die Spielwelt haben die Macher so interessant wie abwechslungsreich gestaltet. Alleine das asiatisch angehauchte Glückspiel-Imperium Goldorado begeistert für Stunden.

Nennenswerte Fortschritte im Vergleich zum Vorgänger bleiben jedoch aus. Das gilt leider auch phasenweise für die Technik: In weitläufigen Gebieten und vor allem in der offenen Spielwelt ging die Bildrate im Test selbst auf der PS4 Pro in den Keller, was auf Dauer ziemlich nervt.

Prima hingegen: Sie müssen keine Ladezeiten hinnehmen, selbst wenn Sie sich per Schnellreisefunktion über den halben Kontinent teleportieren.

Ein gutes Spiel muss nicht teuer produziert sein

Ein neues Computer-Spiel kann heute durchaus das Budget eines Hollywood-Films haben. Dass es auch anders geht, zeigen Indie-Entwickler in London. Ihr Motto: die Spielidee zählt, nicht die Grafik.

Quelle: N24/Kevin Knauer

Richtig tolle Arbeit haben die Entwickler auch in Sachen Sound abgeliefert. Die Charaktere wirken in Dialogen glaubwürdig und interessant. Schade allerdings, dass nur wenige Passagen im Spiel vertont sind und die meisten Gespräche über Textboxen ablaufen, denn die englischen Synchronsprecher verstehen ihr Handwerk!

Ein Meister seines Fachs ist zudem Studio Ghiblis Hauskomponist Joe Hisaishi, der erneut für die melodische Umsetzung verantwortlich ist. Die großartige Musik stammt direkt von einem Orchester, die Werke gehen ins Ohr und klingen oft herausragend gut – auch wenn manche Kompositionen aus dem Vorgänger bekannt sind.

Fazit: „Ni No Kuni 2 – Schicksal eines Königreichs“ gehört zu den wohl besten Rollenspiel-Fortsetzungen der letzten Jahre. Sie müssen sich allerdings auf die kindliche Aufmachung und die oft kantenlosen Charaktere und Geschichten einlassen, um hier voll auf Ihre Kosten zu kommen.

Die gelungenen Bau- und Kriegselemente sind ein fester und gelungener Bestandteil des Spiels, könnten aber manchem Fan des Vorgängers missfallen. Insgesamt fesseln die vielen Neuerungen im Zusammenspiel mit der schicken Grafik und dem nahezu perfekten Soundtrack für Tage und Wochen – wer hier wirklich alles sehen will, ist locker bis zu 60 Stunden und mehr beschäftigt.

Stärken: Starkes Kampfsystem, Sound und Musikstücke, Skirmish- und Regierungsmodus, Upgrade-Möglichkeiten und Kampf-Equalizer, Design von Charakteren, Orten und Bossen, enormer Aufgabenumfang und hohe Langzeitmotivation

Schwächen: Zu einfacher Schwierigkeitsgrad, regelmäßige Bildratenaussetzer, nicht alle Texte sind vertont, die kindliche Story dürfte nicht jedem gefallen

Testnote: gut (1,5)

Erscheinungstermin: 23. März 2018 für PC und PS4.

Dieser Artikel stammt aus einer Kooperation mit „Computer Bild“. Klicken Sie auf diese Links, verlassen Sie welt.de und landen auf den Artikeln bei computerbild.de.
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