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Warum es am Sternenhimmel funkelt und glitzert

BOLIVIA LAGUNA COLORADA BOLIVIA LAGUNA COLORADA
Der Sternenhimmel mit der Milchstrasse, aufgenommen in Bolivien, in der Laguna Colorada auf 4'300 Metern.
Quelle: pa/ALESSANDRO DELLA BELLA
In einer wolkenfreien Nacht kann man unzählige Sterne am Himmel beobachten. Wie kommt es, dass die leuchtenden Fixsterne zu flimmern scheinen?

Wie Diamanten auf schwarzem Samt: Sterne leuchten nicht einfach nur, sie funkeln und glitzern: Das Licht, das uns die weit entfernten Fixsterne senden, scheint zu flackern und nicht gleichmäßig hell zu leuchten. Doch woher kommt dieser Effekt?

„Das Funkeln entsteht, weil das Sternenlicht die turbulente Erdatmosphäre passieren muss“, erklärt Sebastian Schröter von der Hamburger Sternwarte. Der Effekt entsteht also erst im letzten Reiseabschnitt des Sternenlichts auf seinem Weg ins Auge des Betrachters. „Die gewaltigen Entfernungen durch den Weltraum passiert das Licht praktisch ungehindert“, sagt Schröter, „doch in unserer Erdatmosphäre trifft es dann auf die wabernden Luftschichten.“

Wer schon einmal schräg über eine heiße Asphaltstraße geblickt hat, kennt den verzerrenden Effekt von Luft unterschiedlicher Temperatur: Es bilden sich Schlieren - die Bildpunkte scheinen sich leicht zu bewegen. Eine ähnliche Wirkung hat die Bewegung unterschiedlich warmer Luftmassen in der Atmosphäre auf das Licht der Sterne. So entstehen Lichtablenkungen im Bruchteil einer Sekunde, dadurch beginnen die Sterne leicht zu tanzen und ihre Leuchtkraft scheint zu schwanken.

Die Astronauten auf der internationalen Weltraumstation ISS sehen dagegen keinen romantischen Glitzereffekt beim Blick in den Sternenhimmel. Diesen Umstand nutze auch die moderne Astronomie, sagt Schröter: „Weltraumteleskope wie Hubble oder Kepler befinden sich ebenfalls in einer Umlaufbahn außerhalb der Erdatmosphäre und haben dadurch einen ungehinderten Blick ins All“. Von der Erde sei es dagegen nur mit aufwendigen Korrekturverfahren möglich, der Luftunruhe Herr zu werden.

Einige Lichtpunkte am Nachthimmel stammen allerdings gar nicht von fernen Fixsternen, sondern von Planeten unseres eigenen Sonnensystems. Sie lassen sich mit bloßem Auge kaum von Sternen unterscheiden, haben aber dennoch eine Besonderheit: Sie funkeln nur sehr wenig.

Sie sind der Erde so nahe, dass sie im Gegensatz zu den Sternen nicht als Punkte, sondern bei genauer Betrachtung als winzige Scheiben zu erkennen sind. Bei einer hellen Fläche sind die Helligkeitsschwankungen weniger sichtbar als bei einem winzigen Lichtpunkt. Dadurch funkelt beispielsweise das Licht von Venus, Mars oder Jupiter geringer.

Wie hell uns ein Himmelskörper erscheint, ist immer an drei Hauptfaktoren gebunden: Entfernung, Leuchtkraft und Größe. Das wird an dem Stern, deutlich, der unseren Himmel dominiert: die Sonne. Sie ist auch der einzige Stern, den wir als Scheibe erkennen können.

dapd/akh

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