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Die Liste der meistbedrohten Tierarten der Welt

Seit mehr als einem Jahrzehnt gibt der WWF die Liste der am meisten bedrohten Tierarten der Welt heraus. Trotz Handelsverbot sind einige Arten seit Jahren auf der Roten Liste zu finden und durch mangelnde Kontrollen mehr denn je bedroht.

Der World Wide Fund For Nature (WWF) stellt am Rande einer Artenschutzkonferenz in Den Haag die Top Ten Liste - der durch internationalen Handel - meist bedrohten Tiere vor.

Auf der Tagung soll vor allem darüber entschieden werden, ob der Handel mit den besonders bedrohten Tieren weiter eingeschränkt oder sogar verboten wird. Nach Angaben der Naturschutzorganisation stehen einige Arten – darunter Tiger, Menschenaffen und die Asiatischen Nashörner – seit Jahren an der Spitze der Top Ten Liste.

Kaum bekannte Tierarten vom Aussterben bedroht

„Dies zeigt, wie wenig Fortschritt im Kampf gegen Wilderei, Lebensraumzerstörung und illegalen Handel bislang gelungen ist“, sagt der WWF-Artenschutzexperte Volker Homes. Die Organisation setzt sich deshalb für strengere Kontrollen beim Handel mit gefährdeten Tieren ein.

Neu auf der Liste sind zahlreiche Meerestierarten, deren Bestände durch die weltweit große Nachfrage regelrecht geplündert werden.„Ob Korallenschmuck, Räucheraal oder Schillerlocke – kaum einer weiß, dass diese Lebewesen stark bedroht sind“, so Homes. Für diese Arten sind strenge Handelsbeschränkungen die letzte Chance, sich zu erholen. Vor allem müssen hierbei auch stärkere Kontrolle zu einer Eindämmung der illegalen Wilderei führen.

Die Liste der durch den Handel bedrohten Tierarten:

Afrikanischer Elefant: Der kommerzielle Elfenbeinhandel ist seit 1989 international verboten. Geschmuggelt wird das “weiße Gold” dennoch, hauptsächlich, weil die Behörden vieler afrikanischer Staaten die Einhaltung der bestehenden strengen Gesetze nicht gründlich kontrollieren.

20.000 Elefanten werden jedes Jahr illegal abgeschlachtet

Jede halbe Stunde stirbt ein Elefant durch Menschenhand. Seit diesem Jahr sind sämtliche Unterarten von Gorilla und Orang-Utan unmittelbar vom Aussterben bedroht. Auch für Giraffen sieht es nicht gut aus.

Quelle: Die Welt

Heringshai: Der mittelgroße, wanderfreudige Hai wird wegen seines als besonders schmackhaft geltenden Fleisches und seiner Flossen gejagt. Auf deutschen Tellern landet Heringshai als „See-Stör“ oder „Kalbsfisch“. Heringshaie enden auch als Düngemittel.

Sägefisch: Die Bestände dieser sehr auffälligen Tiere sind in jüngster Zeit dramatisch zurückgegangen. Die sieben Arten der Sägefische werden lebend für Aquarien gehandelt, sind aber auch als Speise beliebt. Ihre typischen sägeähnlichen Schnauzen werden als Souvenir oder rituelle Waffe verkauft, andere Körperteile finden in der traditionellen asiatischen Medizin Verwendung.

Tiger: China erwägt, das nationale Handelsverbot für Tigerprodukte wieder aufzuheben. Nach Ansicht des WWF wäre dies das Todesurteil für die höchstens noch 5.000 bis 7.000 wilden Tiger weltweit. Schon heute machen Wilderer Jagd auf die Raubkatzen, um ihre Felle und Knochen zu verkaufen. Insbesondere Tigerknochen werden in der traditionellen asiatischen Medizin noch immer illegal als Heilmittel eingesetzt.

„Artensterben wird durch den Menschen verursacht“

Rund 12.000 Arten sind weltweit vom Aussterben bedroht: In Deutschland sind das zum Beispiel die Bienen. Mit Hilfe modernster Technik werden in Südafrika sogar Tiere umgesiedelt.

Quelle: N24

Rote Korallen: Die wertvollste unter den Korallen wird schon seit über 5.000 Jahren gehandelt, die Römer kurierten mit Korallenpulver Vergiftungen. Die wirbellosen Meerestiere aus dem Mittelmeer sind vor allem als Schmuck beliebt. Inzwischen gibt es nur noch überwiegend kleine, oft nicht fortpflanzungsfähige Kolonien.

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Tibetantilope: Ihr Fell wird der Tibetantilope zum Verhängnis: Zu feiner Wolle verarbeitet werden aus ihm Shahtoosh-Schals, die Höchstpreise bis zu 10.000 Euro pro Stück erzielen. Für jeden Schal sterben bis zu fünf Tiere – trotz des Handelsverbots für Shahtoosh von 1979.

Dornhai: Die schlanken Haie mit der kurzen, spitzen Schnauze kommen in der Nordsee, im Atlantik und Pazifik sowie im Schwarzen Meer vor. In Deutschland wird Dornhai als Seeaal verkauft, aus den Bauchlappen werden Schillerlocken gewonnen. In Großbritannien ist Dornhai Bestandteil von „Fish and Chips“. Dornhaie sind stark überfischt und im Nordostatlantik seit den 1960er Jahren um mehr als 90 Prozent zurückgegangen.

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Menschenaffen: Alle Menschenaffenarten – Orang Utans, Schimpansen, Gorillas, Bonobos – sind immer noch durch Wilderei und Handel stark bedroht. Sie werden auch als „Haustiere“ gehandelt.

Asiatische Nashörner: So bedroht wie die Asiatischen Nashörner sind kaum andere der großen Säugetierarten: vom Javanashorn gibt es noch etwa 50 Tiere, vom Sumatranashorn leben noch höchstens 320 Individuen. Wilderei – das Horn der Tiere wird z.B. illegal in der traditionellen asiatischen Medizin benutzt – und vor allem die Abholzung ihres Lebensraums Wald führen zu der langsamen Ausrottung.

Europäischer Flussaal: Überfischung hat die Aal-Bestände Europas teilweise zusammenbrechen lassen. Jedes Jahr werden etwa 30.000 Tonnen Aal in Europa gefangen. Viele Jungaale (Glasaale) werden zusätzlich lebend nach Asien exportiert, um sie dort zu züchten und nach Europa zurück zu exportieren – zwischen 1995 und 2005 durchschnittlich eine halbe Milliarde Aale pro Jahr. Die Dunkelziffer ist jedoch höher.

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