Nachäffen herzlich empfohlen

Numéro 10 lanciert für das Bundesamt für Energie acht witzige Spots zu einem ernsten Thema.

Energiesparen ist «so einfach»! Oder wer weiss nicht, dass man bis zu 3 Prozent Treibstoff sparen kann, wenn man die Reifen seines Autos 0,5 bar über den vom Hersteller empfohlenen Reifendruck aufpumpen lässt und damit gleichzeitig das Fahrverhalten des Fahrzeugs verbessern und das Risiko eines Reifenplatzers vermindern kann. Und jeder weiss auch, dass man den Wasser- und Energieverbrauch mit einem Spar-Duschkopf um bis zu 50 Prozent reduzieren kann.
Schön wärs – wenn dieses Wissen jedem geläufig wäre. Denn die zahlreichen Tipps zum Energiesparen vom Bundesamt für Energie BFE sind tatsächlich hieb- und stichfest. Sie müssten nur noch allgemein verständlich unter das Volk gebracht werden.
Nicht mit einem moralinsauren Appell allerdings, sondern mit überraschendem Witz. Die Idee dazu hat Numéro 10 entwickelt und damit diesen wichtigen Pitch beim BFE gewonnen. Stratege Gilles Aeby hat sich dabei überlegt: Wenn ich die Tipps zum Energiesparen von Menschen abgeben lasse, dann wirkt das schal nach Zeigefinger. Die gleichen Botschaften von einem cleveren Affen gesprochen, können aber eine Welle der Sympathie auslösen. Seit Ende März strahlt nun EnergieSchweiz, das Programm für Energieeffizienz und erneuerbare Energien, jeden Monat bis Ende November 2009 einen neuen von insgesamt acht witzigen TV-Spots aus. Mit tierischem Humor propagieren diese kurzen Sketches, dass es für jede und jeden von uns «so einfach» wäre, Energie und Geld zu sparen. Und zwar ohne Anstrengung und ohne auf den gewohnten Komfort verzichten zu müssen. Die Tipps der Affen drehen sich um Abgas, Warmwasser, Pneudruck, Stand-by-Geräte, Sparlampen, Heizung. Eine besondere Aktion im Herbst offeriert einen Energie-Check-up für Wohnhäuser für 200 statt 1200 Franken. Dazu wird am 24. Oktober ein nationaler Energie-Tag ausgerufen.
Das Konzept der Filmchen baut darauf, dass jeweils ein Affe besonders clever ist und einen etwas trägeren Artgenossen belehren will. Diese entsprechend doof wirkenden Energiesünder geben sich aber uneinsichtig, obwohl die Argumente des menschenschlauen Besserwissers überzeugend wären.
Für die acht Szenen hat Numéro 10 rund um die Welt viele Archive wie National Geographic nach Affenfilmen durchsuchen lassen. Aus den gefundenen Dokumenten wurden dann die schrägsten Situationen und affigsten Gesten montiert und mit einem Dialog unterlegt. Die Agentur hofft nun, dass die Inhalte von Schülern zum Beispiel bald einmal «nachgeäfft» und damit verstanden werden.
Die TV-Spots werden zur Primetime auf den drei nationalen Sendern ausgestrahlt. Ergänzend bietet www.so-einfach.ch noch mehr Informationen zum Thema mit zahlreichen Energiespartipps. Dort können auch die Spots noch einmal angesehen werden, über die man am Vorabend vor dem Fernsehgerät geschmunzelt hat.
Andreas Panzeri
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Die acht Spots funktionieren jeweils nach der gleichen Dramaturgie: Ein Affe ist der schlauere und erklärt seinem noch bockenden Dialogpartner, wie man Energie sparen könnte.

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