Bremen. Sie sind Anfang 20, Studentinnen und seit wenigen Wochen Abgeordnete in der Bremischen Bürgerschaft. Linda Neddermann und Luisa-Katharina Häsler sind die jüngsten Abgeordneten der Grünen und der CDU. In unserer neuen Serie "Plötzlich im Parlament" begleiten wir die beiden bei ihren ersten Schritten im Parlament. Heute stellt sich Luisa-Katharina Häsler vor.
Erst rund zwei Jahre ist es her, seit Luisa-Katharina Häsler der CDU beigetreten ist. Es war ein günstiger Zeitpunkt. Die Partei brauchte ein frisches Gesicht, jemanden, der auch junge Wähler ansprechen soll. Die Partei nahm Luisa in ein Nachwuchsförderprogramm auf, sie wurde Vorsitzende im Stadtbezirksverband Schwachhausen / Horn / Oberneuland der Jungen Union und Beisitzerin im CDU-Stadtbezirksverband. Und als es vor wenigen Monaten um die Verteilung der Listenplätze für die Bürgerschaftswahl ging, schaffte sie es auf den sicheren Platz 5.
Wenn die 21-Jährige nun von ihrer bisherigen Parteilaufbahn erzählt, wirkt sie noch immer ein bisschen erstaunt darüber, wie kurz der Weg zur Parlamentarierin war – und was trotzdem alles dazu gehört: Die Medienberichte über sie, die vielen facebook-Freunde, die Parlamentarier, die sie vorher nur von Wahlplakaten kannte, und die jetzt als Kollegen in den Fraktionssitzungen neben ihr sitzen. Sie freut sich auf die Zeit als Abgeordnete: „Ich bin gespannt, was mich erwartet.“
Für bessere Schulen streiten
Die Bildungspolitik liegt ihr besonders am Herzen. Sie will für bessere Schulen streiten. Sie weiß, dass sie jetzt überzeugen muss, um in der Bürgerschaft nicht als junge Quoten-Frau abgestempelt zu werden. Doch wer ihr eine Weile zuhört, merkt schnell: Luisa-Katharina Häsler ist selbstsicher genug, um sich von solchen Überlegungen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Reden, für ihre Positionen werben, druckreife Sätze von sich geben, ohne dabei affektiert zu wirken – das kann sie. Und dann sind da ja auch noch die anderen CDU-Abgeordneten, bei denen sie sich Rat holen kann. „Die haben mich sehr nett aufgenommen“, sagt sie.
So viel Freundlichkeit ist in der CDU momentan nicht selbstverständlich: Der Frust über das schlechte Wahlergebnis sitzt tief, Schuldzuweisungen werden laut, Partei- und Fraktionschef Thomas Röwekamp erhält Rücktrittsforderungen aus den eigenen Reihen. Eine turbulente Zeit. Doch die 21-Jährige nimmt es sportlich. „Ich glaube, in einer solchen Phase lernt man ganz viel für das weitere Berufsleben.“
Wen sie auf eine einsame Insel am liebsten mitnehmen würde, was ihre Freunde über sie sagen und über was sie sich besonders in Bremen ärgert, erzählt Luisa-Katharina im Video-Interview.
In der nächsten Folge stellen wir Ihnen Linda Neddermann vor.
