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Traditionsbetrieb in vorläufiger Insolvenz Norddeutsche Wäschefabrik GmbH in Zahlungsschwierigkeiten

Ganderkesee. Das Sterben der Delmenhorster Traditionsunternehmen könnte bald in Ganderkesee eine Fortsetzung finden: Die Norddeutsche Wäschefabrik GmbH, auch unter dem Markennamen King's Road bekannt hat wegen drohender Zahlungsschwierigkeiten einen Insolvenzantrag gestellt.
02.04.2010, 08:20 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von Janina Heyn

Ganderkesee. Das Sterben der Delmenhorster Traditionsunternehmen könnte bald in Ganderkesee eine Fortsetzung finden: Die Norddeutsche Wäschefabrik GmbH, auch unter dem Markennamen King's Road bekannt hat wegen drohender Zahlungsschwierigkeiten einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Delmenhorst ordnete deshalb die vorläufige Vermögensverwaltung an.

'Löhne und Gehälter sind für die nächsten drei Monate über das Insolvenzgeld gesichert', sagte der Bremer Rechtsanwalt und vorläufige Insolvenzverwalter Philip Schober gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Der mittelständische Betrieb, der vor gut einem Jahr seine Büroräume von dem ursprünglichen Delmenhorster Standort Am Knick in den Industriepark verlegte, konzentriert sich seit Mitte der 1970er auf die Herstellung von Hemden. Unter dem Label 'King?s Road' wird ausschließlich in ausländischen Produktionsstätten die Oberbekleidung hergestellt. Danach gelangt die Ware zur Qualitätsprüfung wieder zurück nach Deutschland. Die ausländischen Werke sind nach Auskunft von Schober aber nicht von den Zahlungsschwierigkeiten betroffen, da es eigenständige Firmen sind. Der Geschäftsbetrieb der Norddeutschen Wäschefabrik laufe zunächst uneingeschränkt weiter, so Schober.

Starker Umsatzrückgang als Grund

Als Grund für die vorläufige Insolvenz nennt er einen starken Rückgang in Umsatz und Aufträgen. Ein genaueres Bild über die Vermögensverhältnisse des Unternehmens und Ursachen für die finanziellen Probleme könne er sich aber erst in einigen Tagen machen.

Der Betrieb beschäftigt derzeit 27 Mitarbeiter. Schober versicherte, er werde das Möglichste tun, um den Betrieb zu erhalten. 'Jetzt geht die Suche nach einem Investor los', kündigte der Rechtsanwalt an.

Die Norddeutsche Wäschefabrik GmbH wurde im Jahre 1911 durch die Leffers-Familie gegründet und entstammt somit dem Delmenhorster Textilhausimperium. Der Betrieb wird mittlerweile in der vierten Generation geführt. Ein Gespräch mit dem derzeitigen Geschäftsführer Jens Strangemann kam gestern nicht zustande.

Der Auszug aus den Räumlichkeiten in der Delmenhorster Innenstadt wurde im Jahre 2009 konkret, da das Gebäude am Knick für die heutigen Zwecke - Büro einschließlich Design und Präsentation sowie Lager - nach Einschätzung der Firmenleitung nicht mehr angemessen war. Früher beherbergten die Räumlichkeiten in Delmenhorst auch die Produktion. Während der 50er bis 70er Jahre produzierte und vertrieb das Unternehmen Hemden, Blusen, Nachtwäsche und Kinderbekleidung. In den 70er Jahren verlagerte der Betrieb seinen Schwerpunkt dann auf Hemden.

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