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Hauswand in Bielefeld zeigt die beliebte HNO-WG

Ruthe-Cartoon auf 135 Quadratmetern

Bielefeld

Größer geht's nicht: Normalerweise muss ein Blatt Papier, eine Buchseite ausreichen, diesmal durfte es eine ganze Hauswand sein, auf der Ralph Ruthe einen seiner Cartoons veröffentlichte. An der Elsa-Brändström-Straße sind seine Protagonisten, die Giraffe Günther, Nashorn Jochen und Koalabär Krüger, nicht nur für vorbeiflanierende Fußgänger bestens sichtbar.

Von Peter Bollig

Seit wenigen Tagen ist der Cartoon an der Elsa-Brändström-Straße sichtbar. Das Projekt verwirklicht haben (von links) Marlon Schröter (Artkumpan), Graffiti-Künstler Denis Kelle, Peter Hagemann (Vita-Sol-Therme) und Cartoonist Ralph Ruthe.
Seit wenigen Tagen ist der Cartoon an der Elsa-Brändström-Straße sichtbar. Das Projekt verwirklicht haben (von links) Marlon Schröter (Artkumpan), Graffiti-Künstler Denis Kelle, Peter Hagemann (Vita-Sol-Therme) und Cartoonist Ralph Ruthe. Foto: Thomas F. Starke

Eine bessere Wand als diese gibt es auch aus Sicht des Graffiti-Künstlers Denis Kelle nicht. Der 135 Quadratmeter große Cartoon erstreckt sich über fünf Etagen, ist vor allem deswegen gut zu sehen, weil das Haus an einen großen Parkplatz grenzt und kein anderes Gebäude die Sicht verstellt. Und selbst von den vorbeifahrenden Zügen und aus den Autos auf dem Ostwestfalendamm ist das Kunstwerk zu sehen.

Die Idee für das Projekt hatten Kelle und Ruthe bereits 2020, das Motiv, sagt der Bielefelder Cartoonist, ist rund 15 Jahre alt, „aber immer noch sehr beliebt“. Es zeigt die Giraffe (langer Hals), das Nashorn (große Nase) und den Koala (große Ohren) im Warteraum einer HNO-Praxis - die erste Begegnung von Günther, Jochen und Krüger und damit Auftakt einer Serie mit der „HNO-WG“, die auch in Ruthes erstem Kinofilm demnächst die Hauptrolle spielen wird.

Auf die Hauswand gebracht hat das Bild Graffiti-Künstler Denis Kelle („EinsyckARTig“). „Das könnte ich gar nicht, das ist ein ganz anderes Arbeiten“, bekennt Ralph Ruthe. Für Kelle dagegen sind die großen Dimensionen kein Problem. Er lege vorher ein Raster auf die Fläche, um die Proportionen korrekt zu übertragen. Das klingt einfach, ist es aber schon deswegen nicht, weil Denis Kelle auf einem Gerüst mit acht Etagen arbeiten musste und das Bild nie als Ganzes sehen konnte. Nächste Projekte sind schon in Arbeit, unter anderem an der Tribüne der Alm.

Peter Hagemann, Geschäftsführer der Vita-Sol-Therme und Sponsor des Projekts

Für Kelle und Ruthe war das gleichermaßen eine Premiere. Der Cartoonist hat es mit keinem seiner Werke bislang auf diese Größe gebracht, und Kelle bringt normalerweise eigene Entwürfe auf die Wand.

Mit zwei Mitarbeitern hat Denis Kelle das Bild in der vergangenen Wochen an fünf Tagen auf die Wand gebracht. Kein einfaches, und auch kein günstiges Projekt, sagt Marlon Schröter von der Agentur Artkumpan, weil die Wand extra restauriert werden musste, um eine haltbare Grundlage zu bilden. Die Akteure hatten in Sozialen Netzwerken zur Unterstützung aufgerufen. Peter Hagemann, Geschäftsführer der Vita-Sol-Therme in Bad Salzuflen, sponserte das Projekt, weil „wir glauben, dass Kunst ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Lebens ist“. 

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