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Trockene Sommer gefährden Fußball-Spielbetrieb – Vereine werden befragt

Ein Kunstrasenplatz für Stemwede?

Stemwede/Altkreis Lübbecke (WB). Die Sorge bei den Verantwortlichen des heimischen Spielbetriebs im Fußball ist groß: Wie lassen sich die Begegnungen in Stemwede überhaupt noch sicherstellen, wenn den Spielfeldern so trockene Sommer wie 2018 und 2019 extrem zusetzen?

Dieter Wehbrink

Ein Kunstrasenplatz ist vom Betrieb her nicht unbedingt weniger aufwendig als ein Rasenplatz, aber witterungsunabhängig gut zu nutzen. Er könnte selbst bei größter sommerlicher Trockenheit den Fußball-Spielbetrieb garantieren.
Ein Kunstrasenplatz ist vom Betrieb her nicht unbedingt weniger aufwendig als ein Rasenplatz, aber witterungsunabhängig gut zu nutzen. Er könnte selbst bei größter sommerlicher Trockenheit den Fußball-Spielbetrieb garantieren. Foto: dpa

Karl-Heinz Eikenhorst aus Niedermehnen, Vorsitzender des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen, Kreis Minden-Lübbecke, hat jetzt dieses Problem gegenüber Verantwortlichen der Gemeinde Stemwede deutlich gemacht. Um den Spielbetrieb sicherzustellen, empfiehlt der Vorstand des Fußballkreises Lübbecke, den Bau mindestens eines Kunstrasenplatzes je Kommune.

Witterungsunabhängig ganzjähriges Training

Der Vorteil: Auf einem solchen Platz könne witterungsunabhängig ganzjährig trainiert werden. Gebe es wieder eine extreme Trockenheitsphase, könnten dort auch Punktspiele erfolgen.

Mit dem Vorschlag zum Bau eines Kunstrasenplatzes beschäftigt sich am Donnerstag, 28. November, der Stemweder Fachausschuss für Bildung, Generationen, Sport und Kultur. Die öffentliche Sitzung der Kommunalpolitiker beginnt um 17 Uhr im Life House in Wehdem.

»Die beiden trockenen Sommer und das Verbot der Bewässerung haben nach Ansicht der Fachleute aus dem Vorstand des Fußballkreises nicht unerhebliche Schäden für die Sportplätze verursacht«, schreibt die Stemweder Gemeindeverwaltung in den Erläuterungen zur Sitzung.

So reagieren die Altkreis-Kommunen

Die Situation im Fußballkreis Lübbecke stelle sich nach Auskunft des Fußball- und Leichtathletikverbandes derzeit wie folgt dar: Espelkamp und Hüllhorst verfügen jeweils über einen Kunstrasenplatz. In Rahden gibt es zurzeit keine Planung für einen derartigen Platz. In Preußisch Oldendorf liegen der Stadt zwei Anträge von Vereinen vor. Die Entscheidung für einen Standort in Stemwedes Nachbarstadt soll dort in Kürze fallen.

Im Lübbecker Haushalt sind bereits 700.000 Euro berücksichtigt – die terminliche Umsetzung steht wohl noch nicht fest. Der zentrale Platz ist in Lübbecke allerdings geplant.

»Erfahrungen aus anderen Kommunen zeigen, dass es wichtig ist, dass ein Verein die Verantwortung für eine solche Anlage übernimmt«, schreibt die Stemweder Gemeindeverwaltung. Sie schlägt dem Fachausschuss vor, dass die fußballspielenden Vereine angeschrieben werden und von ihnen ein Votum eingeholt wird, ob sie bereit sind, sich bei einem solchen Projekt mit Eigenmitteln und bei der Betreuung einzubringen.

Bemühen um Fördergelder

Gleichzeitig, so lautet der Vorschlag, solle die Verwaltung mit einem oder mehreren interessierten Vereinen Parameter ausarbeiten, wie die Nutzung durch mehrere Vereine funktionieren könne. Der Stemweder Gemeindesportverband solle ebenfalls eingebunden werden.

Außerdem werde sich die Gemeindeverwaltung für eine mögliche Maßnahme um Fördermittel bemühen, wenn die Kommunalpolitik entsprechende Beschlüsse fasse.

Im weiteren Verlauf seien dann Standort- und Finanzfragen zu klären. »Erst danach sind dann über die reine Absichtserklärung hinausgehende Entscheidungen zu treffen«, schreibt die Gemeindeverwaltung.

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