Total eklig und ungesund: Abgepackter Salat in Tüten

Pflanzensaft macht es so schlimm

Abgepackter Salat steckt voller Keime
Frischer Salat und Plastik - das passt sowieso nicht zusammen. Und ist auch einfach eklig und ungesund.

Abgepackte Salate sind ein Eldorado für Bakterien. Nicht nur das Treibhaus-Klima in den Plastiktüten und -schachteln finden allerhand unerwünschte Keime ganz prima. Neu ist die Erkenntnis, dass der aus den Schnittkanten austretende Pflanzensaft zu allem Überfluss auch noch wie ein Turbo für das Bakterienwachstum wirkt. Wissenschaftler um Primrose Freestone von der University of Leicester wollten genauer wissen, warum die Tüten-Salate so schnell ungenießbar werden. Bei einem Experiment fanden sie heraus, dass der aus den Salatblättern austretende Saft das Salmonellenwachstum um das 2.400-Fache erhöht (Applied and Environmental Microbiology, 2016). Außerdem verdoppelte sich die Beweglichkeit der einzelnen Bakterien. Den Salat zu kühlen, bringt da auch nicht viel, das hat Freestone ebenfalls getestet. 100 Salmonellen hatten sich innerhalb von 5 Tagen auf 100.000 vermehrt. Igitt!

Keime kleben am Salat einfach fest

Aber das kann man doch alles abwaschen, sagen Sie? Leider nein. Der Saft treibt die Bildung bakterieller Biofilme auf den Blättern an. Die Keime bilden Schleimhüllen, mit denen sie besonders gut an den Blättern kleben bleiben. Selbst chemischen und biologischen Reinigungsmitteln halten sie dann stand. Dass die Salmonellen zudem noch im Laufe der Zeit ansteckender werden, wenn sie in der Tüte ausbreiten, sei der Vollständigkeit halber noch erwähnt. Aber Ihnen ist der Appetit bestimmt längst schon vergangen.

Deswegen zeigen wir Ihnen in unserem Video, dass es wirklich kinderleicht ist, Salat selbst zu ziehen:

Hmm… das schmeckt! Pflücksalat ist besonders praktisch, denn er wächst ständig nach und kann so immer frisch auf den Tisch kommen. Also: Finger weg vom abgepackten Schnibbelsalat und vielleicht einfach selbst säen und ernten.