Meinung

Die Anschaffungen auf dem Kranzplatz wirken deplatziert

Henri Solter
Der Wiesbadener Kochbrunnen könnte nach der Meinung vieler eine Aufhübschung vertragen.
© Lukas Görlach

Ob Fluxus-Objekt oder Ampelmännchen: Bei der künftigen Gestaltung des Kranzplatzes sollte die Stadt viel eher nach den Wünschen des Durchschnittsbürgers fragen, findet Henri Solter

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Eines wurde aus den Reaktionen der Leserschaft deutlich: Den Wiesbadenern liegt die Zukunft ihrer Plätze am Herzen. Das ist auch gut so, denn auf und an vielen der Areale ist sehr viel Luft nach oben. Stellvertretend für den ausbaufähigen Zustand der Plätze wird von vielen immer wieder der Kranzplatz und der anliegende Kochbrunnen genannt. Und das kommt nicht von ungefähr, denn dieser schön gelegene und historisch wertvolle Bereich verkommt immer mehr zu einer Art Resterampe einzelner Projekte. Ob das Fluxus-Objekt „House of Dust“, der blaue Speer des Riesen Ekko oder das grüne Ampelmännchen: all diese Anschaffungen wirken mittlerweile völlig deplatziert und verhindern eine sinnvollere Nutzung des Raums. Seien wir mal ehrlich: Der normale Durchschnitts-Wiesbadener kann mit keinem dieser Projekte noch irgendwas anfangen und fragt sich, wieso stattdessen nicht neue Grünstreifen oder eine weitere Flächenentsiegelung vorangetrieben wurden. Für die Zukunft dieses Platzes, aber auch für die Aufwertung anderer Punkte wäre es deshalb deutlich bürgernäher, fragte man die Menschen nach ihren Gestaltungsideen. Dass aus der Bürgerschaft gute Ideen kommen können, haben zuletzt die Beteiligungen beim Nahverkehrsplan oder beim Radschnellweg gezeigt. Dass dies beim Kranzplatz auch geplant ist, ist ein erster wichtiger Schritt.