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Zerschossener Krankenwagen

Ein Stück Krieg aus der Ukraine auf vier Rädern

Münster

Ein von der russischen Armee zerschossener ukrainischer Krankenwagen zeigt die Auswirkungen dieses schrecklichen Krieges. Mehr über die Geschichte des Gefährts können Interessenten noch bis Samstag in Münsters Innenstadt erfahren.

Von Nikolas Ender

Olga Stromberger, Vorsitzende des Vereins "You.Are", demonstriert den von der russischen Armee beschossenen ukrainischen Krankenwagen auf dem Harsewinkelplatz in Münster.
Olga Stromberger, Vorsitzende des Vereins "You.Are", demonstriert den von der russischen Armee beschossenen ukrainischen Krankenwagen auf dem Harsewinkelplatz in Münster. Foto: Nikolas Ender

Eine Windschutzscheibe mit Einschusslöchern. Eine Krankenliege. Zerrissene Sitzbezüge. Im Hintergrund: der Harsewinkelplatz. Was hat es damit auf sich? Seit Freitagmorgen stellen der Grevener Verein „You are. Ukraine-Hilfe aus der Ukraine“ und „Fellas for Europe e.V.“ dort einen von der russischen Armee beschossenen ukrainischen Krankenwagen aus.

Passanten und Besucher sähen einen Ausschnitt des ukrainischen Kriegsgeschehens, erklärt Olga Stromberger, Vorsitzende von "You.Are". Für viele Menschen sei der Krieg etwas Abstraktes. Es sei schwer, sich vorzustellen, in einem Kriegsgebiet zu leben. Der Bus aber, der mache es leichter, zu sehen, was das bedeute, führt Stromberger weiter aus. „Er ist ein Puzzlestück des ukrainischen Kriegsgeschehens.“

Ukrainer nicht vergessen

Sie habe Verständnis, wie schwierig es für viele sei, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Dazu noch die vielen anderen Krisen. Sie hoffe aber auch, dass man die Ukrainerinnen und Ukrainer nicht vergesse. Deshalb organisiere sie die Ausstellung.

Zum Hintergrund: Bevor der Krankenwagen zerstört wurde, wurde er zur Evakuierung von Zivilisten eingesetzt. Auch das Schicksal des Fahrers wird auf dem Harsewinkelplatz vorgestellt. Er überlebte.

Weitere Vereinsmitglieder sind mit Olga Stromberger vor Ort und erzählen mehr von dieser Geschichte. Bei guten Wetterverhältnissen zeigen sie zusätzlich Videos von ukrainischen Kindern, die nach Russland verschleppt worden waren und zurück in die Ukraine gekehrt sind. Für den Samstag ist außerdem musikalisches Programm geplant.

Die Löcher in der Windschutzscheibe zeigen den Beschuss. Der Fahrer des Krankenwagens überlebte gleichwohl.
Die Löcher in der Windschutzscheibe zeigen den Beschuss. Der Fahrer des Krankenwagens überlebte gleichwohl. Foto: Nikolas Ender

Nachdem in Berlin schon Bundespolitiker wie Svenja Schulze, Frank-Walter Steinmeier und Anna-Lena-Baerbock das Gefährt besichtigten, haben sich für morgen auch Vertreter der Lokalpolitik angekündigt. Bis Samstagabend um 19 Uhr ist das Gefährt noch in Münster zu sehen. Dann macht es sich wieder auf die Reise in eine neue Stadt.