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Frank Bosse schreibt im Kreisjahrbuch über die Welle

Wasserquelle und Ruheort

Tecklenburg

Sie lädt Besucher zum Verweilen ein, bietet Schutz vor Regen und die gern genutzte Möglichkeit, sich abzukühlen: die Welle. Die überdachte Quelle an der Bahnhofstraße mit ihrem frischen, klaren Wasser ist Blickfang und Ruheort zugleich – und sie hat eine ebenso lange wie für Tecklenburg bedeutungsvolle Geschichte. Frank Bosse, der Vorsitzende des Geschichts- und Heimatvereins (GHV) hat ihr als „Quelle, die noch nie versiegte“ einen ausführlichen Artikel im Jahrbuch 2020 des Kreises gewidmet.

Ruth Jacobus

Das Wellenhäuschen unterhalb der Altstadt: Trotz Proteste der Heimatfreunde wurde 1915/15 im Zuge der Elektrifizierung der Stadt eine Trafo-Station angebaut. 1956 wurde es abgerissen. Heute bietet die nie versiegende Quelle mit Sitzgelegenheiten Wanderern einen Platz zum Verweilen (rechtes Bild).
Das Wellenhäuschen unterhalb der Altstadt: Trotz Proteste der Heimatfreunde wurde 1915/15 im Zuge der Elektrifizierung der Stadt eine Trafo-Station angebaut. 1956 wurde es abgerissen. Heute bietet die nie versiegende Quelle mit Sitzgelegenheiten Wanderern einen Platz zum Verweilen (rechtes Bild). Foto: GHV-Archiv/Frank Bosse

Bosse blickt nicht nur in die Geschichte und auf die Bedeutung der Quelle, sondern schlägt auch den Bogen zur Gegenwart. Sie entspringt etwa 20 Höhenmeter unterhalb des alten Meesenhofes. Über alte Rinnen läuft es in einen Sandsteintrog. Weiter fließt es durch Rohre unter der Bahnhofstraße hindurch in Richtung Haus Marck.

Die Quelle war einst wichtig für die Wasserversorgung, besonders in trockenen Sommern. Ein Wellenhäuschen, auch als Waschhaus bezeichnet, wurde vermutlich bereits 1707 gebaut. Dort wurde die Wäsche weich gespült und zum Trocknen auf einer gegenüberliegenden Wiese aufgehängt oder ausgelegt. Davon weiß Frank Bosse ebenso zu berichten wie von der Spülküche als Tecklenburger „Nachrichtenzentrale“.

Ein passender Ort, um ein Schwätzchen zu halten, ist die Quelle auch heute noch. Unterstützt durch den GHV hat die Stadt jetzt zwei Sitzgelegenheiten geschaffen. „Sie sollen dem Wanderer die Möglichkeit zum Verweilen und Ausruhen beim steilen Aufstieg zur Altstadt bieten“, so Frank Bosse. Frisches Wasser inklusive, mit dem man die Hände kühlen kann. Die Temperatur liegt beständig bei 11,5 Grad Celsius. Im langen, trockenen Sommer 2018 habe die Quelle immerhin 246 Liter Wasser pro Stunde gespendet, berichtet Bosse.

Für das Jahrbuch des Kreises Steinfurt „Unser Kreis 2020“ wurde „Alle Wetter! Wetter und Klimawandel im Kreis Steinfurt“ als Titel gewählt. Diesem Thema widmen sich einige Artikel. Doch es gibt auch zahlreiche Beiträge zur Ortsgeschichte, Kultur, Menschen und Natur aus den 24 Städten und Gemeinden des Kreises. Über 70 Autoren und Fotografen haben sich beteiligt.

Zum Thema

Das Jahrbuch kann im Buchhandel unter der ISBN 978-3-946805-04-5, beim Kreis Steinfurt und bei den örtlichen Heimatvereinen zum Preis von zehn Euro bezogen werden.