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Dankeschön-Abend des Löschzugs Vorhelm

Viele Umbaumaßnahmen und ein fingierter Notruf

Vorhelm

Mit einem informativen und zugleich geselligen Abend bedankte sich der Löschzug Vorhelm bei seinen Förderern.

Von Christian Wolff

Über 100 fördernde Gäste waren der Einladung der Feuerwehr gefolgt.
Über 100 fördernde Gäste waren der Einladung der Feuerwehr gefolgt. Foto: Christian Wolff

Wie setzt man eigentlich einen korrekten Notruf ab? Diese Frage stand am Freitag im Mittelpunkt beim Löschzug Vorhelm. Dieser hatte nämlich alle fördernden Mitglieder zu einem Dankeschön-Abend ins Gerätehaus eingeladen. Und mit über 100 Teilnehmern war die Resonanz sehr gut. Darunter befanden sich nicht nur reine Sponsoren, sondern auch viele ehemalige Aktive und deren Angehörige.

„Uns ist es ein Anliegen, gerade denjenigen, die uns Jahr für Jahr finanziell unterstützen, das Leben innerhalb der Feuerwehr näherzubringen“, sagte Zugführer Raphael Eustermann im Gespräch mit unserer Zeitung. „Dabei geht es nicht allein um die Technik und den Fahrzeugpark, was wir zu diesem Anlass natürlich auch vorstellen, sondern auch das ganze Drumherum.“ So informierte Eustermann in einer bildreichen Präsentation, was sich in den vergangenen Jahren getan hat.

Zugführer Raphael Eustermann hatte eine spannende Präsentation vorbereitet.
Zugführer Raphael Eustermann hatte eine spannende Präsentation vorbereitet. Foto: Christian Wolff

Neben dem Einsatzgeschehen mit dem Großbrand bei Holtrup im Jahr 2020, diversen Verkehrsunfällen und Hilfeleistungen seien vor allem bauliche Maßnahmen umgesetzt worden, um das inzwischen 50 Jahre alte Gerätehaus fit für die Zukunft zu machen. „Wir haben zunächst den gesamten Eingangsbereich barrierefrei umgestaltet“, so der Zugführer. Besonders stolz seien die Kameraden auf die Außenterrasse mit ihrer neuen Überdachung, modernen Sitzmöbeln und Beleuchtungseffekten. „Hier kann nicht nur manche Schulung im Freien stattfinden, sondern auch der nötige Ausgleich nach anstrengenden Diensten und Einsätzen erfolgen.“

Personell zeigten sich die Brandbekämpfer aus dem Hellbachdorf ebenfalls zufrieden. Bei der Jugendfeuerwehrgruppe gebe es sogar aktuell einen Aufnahmestopp, da das Interesse an der „Freiwilligen“ sehr hoch ist.

Zugführer Raphael Eustermann

Bei der Frage nach dem richtigen Notruf, die sich der Präsentation anschloss, blickte Raphael Eustermann ins Publikum. „Wer von Ihnen hat denn schon mal einen echten Notruf absetzen müssen?“, fragte er – und blickte doch so einigen ausgestreckten Armen entgegen. Mit Lena Zumholte fand er schließlich auch eine Freiwillige, die sich bereiterklärte, zu Demonstrationszwecken einen fingierten Hilferuf in der Einsatzzentrale der Feuerwehr-Hauptwache in Ahlen abzusetzen.

„Die Disponenten wissen natürlich Bescheid, dass wir das heute ausprobieren“, erklärte der Zugchef. „Alles andere wäre auch nicht erlaubt.“ Und so ließ sich Zumholte bereitwillig auf das Frage-Antwort-Spiel per Telefon ein, das per Lautsprecher öffentlich übertragen wurde. Es ging um einen möglichen Kellerbrand an der Augustin-Wibbelt-Straße. „Ich sehe Rauch aufsteigen“, ließ die junge Frau den Mann in der Ahlener Leitstelle wissen. „Gibt es Verletzte?“ Unklar. Während noch einige weitere Nachfragen abgearbeitet wurden, sahen die Gäste bereits den Übungs-Alarm auf dem Bildschirm der Fahrzeughalle aufleuchten. Alles so, wie es auch abseits von Übungszwecken aussehen würde.

Lena Zumholte (r.) aus dem Publikum erklärte sich spontan zum Demonstrations-Notruf bereit.
Lena Zumholte (r.) aus dem Publikum erklärte sich spontan zum Demonstrations-Notruf bereit. Foto: Christian Wolff

Parallel dazu zeigten einige Aktive des Vorhelmer Löschzugs, wie schnell sie sich umziehen und auf die Einsatzwagen begeben, sollte es tatsächlich einen Ernstfall wie diesen geben. „Für die Betroffenen sind wenige Minuten so lang wie eine Ewigkeit“, wusste Eustermann aus Erfahrung. „Aber wir sind immer schnell zur Stelle.“ Später stand der Zugführer noch für Nachfragen zur Verfügung, zum Beispiel zum Versicherungsschutz für die Ehrenamtlichen.

Nach Theorie und Praxis-Demonstration war die Zeit letztlich reif, den Grill anzufeuern. Neben Kaltgetränken hatten die Feuerwehrleute auch etwas fürs leibliche Wohl vorbereitet, um sich bei ihren Förderern für die Unterstützung zu bedanken.