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Trendwende

Babyglück in Deutschland: Geburtenrate auf Rekordhöhe

Münster

Eine hoffnungsvolle Nachricht zum Jahresende: In Deutschland werden wieder mehr Kinder geboren. Olga Pötzsch vom Statistischen Bundesamt spricht nach Jahrzehnten des Geburtenrückgangs vorsichtig von einer Trendwende. Die Geburtenziffer des Jahres 2014 betrug demnach 1,47 Kinder je Frau. Das ist der höchste bisher gemessene Wert im vereinigten Deutschland.

Claudia Kramer-Santel

Babys sind wieder voll im Trend. Langsam werden in Deutschland jedenfalls wieder mehr Kinder geboren.
Babys sind wieder voll im Trend. Langsam werden in Deutschland jedenfalls wieder mehr Kinder geboren. Foto: coulorbox.de

Die Geburtenziffer ist zudem zum dritten Mal in Folge gestiegen. 2013 hatte sie 1,42 betragen. 2014 wurden im Vergleich zum Vorjahr damit 56 Babys pro 1000 Frauen mehr geboren.

In NRW stieg die Geburtenrate noch deutlicher an. Mit 1,48 lag sie über der bundesweiten Rate. Mit 155 102 kamen 5,9 Prozent mehr Babys zur Welt. Die Geburtenzahl liegt in NRW so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Den größten Anstieg gab es im Kreis Coesfeld (plus 13,4 Prozent).

Sebastian Klüsener vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung sieht die höhere Geburtenziffer als Ergebnis einer besseren Familienpolitik: Stichworte sind Elterngeld und Kinderbetreuung. Junge Paare reagierten zwar nur langsam auf neue Rahmenbedingungen.

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Aber positive Erfahrungen aus dem Freundeskreis, dass man Beruf und Familien gut vereinbaren könne, täten ein Übriges: „Das Leben mit Kindern wird nach und nach wieder normal“, erklärte er im Interview mit den Westfälischen Nachrichten. Sollten keine größeren Krisen auftreten, sollte sich der Trend zu mehr Nachwuchs, der aus Ländern mit einer ähnlichen Familienpolitik bekannt sei, fortsetzen.

Besonders stark nahm die Geburtenzahl bei Frauen zwischen 29 und 38 Jahren zu. Doch auch bei den Jüngeren tut sich etwas: „Uns macht vor allen Dingen Hoffnung, dass die Geburtenhäufigkeit jüngerer Frauen bis 25 Jahre erstmals seit 1997 nicht zurückgeht, sondern sich stabilisiert“, sagt Olga Pötzsch. Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit haben 2014 im Schnitt 1,42 Kinder zur Welt gebracht (2013: 1,37 Kinder). Bei Ausländerinnen war die Rate mit 1,86 Kindern ebenfalls höher (1,80).