Warum Wein Dekantieren oder Karaffieren?
Vor allem bei Rotweinen wird das Umfüllen des Weins vor dem Trinken empfohlen. Wir erklären warum das so ist und geben Tipps.
Rotweine dekantieren
Rotweine, die mehrere Jahre im Holzfass gelagert oder unfiltriert abgefüllt wurden und daher viele Gerbstoffe und Trübstoffe enthalten, bilden ein sogenanntes Depot in der Flasche. Um zu vermeiden, dass der Satz im Glas landet, wird langsames Umfüllen in einen Dekanter empfohlen. Kräftigen Weinen muss man Zeit und Luft lassen. Denn Gerbstoffe können fruchtige Geschmacksnoten überdecken.
Weißweine in eine Karaffe umfüllen
Karaffieren kann auch bei Weinen ohne Holzfasslagerung und Depot sinnvoll sein. Denn das langsame Umfüllen in eine Karaffe dient dazu, Luft an den Wein zu bringen. Auch kräftige Weißweine profitieren vom Karaffieren. Sie werden „gefälliger“. Wie lang der Wein vor dem Genuss in der Karaffe sein soll, hängt von der Stärke des Weins, vom Jahrgang und der Rebsorte ab. Bei schweren, gerbstoff- und säurebetonten Weinen, meist aus südeuropäischen Ländern, ist es sogar ratsam, sie bis zu einem ganzen Tag stehen zu lassen, erklärt Ulrike Lange.
1 Tag in der Karaffe = 1 Jahr in der Lagerung
Schmeckt ein Wein am nächsten Tag fruchtiger und besser, hätte ihm noch ein Jahr Lagerung in der Flasche gut getan. Wenn Zeit keine Rolle spielt, kann man Wein statt zu karaffieren einfach länger lagern, so die Weinexpertin. Schmeckt der Wein nach zwei Tagen in der Karaffe besser, käme dies zwei Jahren Lagerung gleich. Jeder Tag entspricht einem Jahr Lagerung.