Notfahrplan der Bahn: Diese Züge fahren trotz des Streiks

Züge auf Abstellgleisen: Der anstehende Ausstand wird erneut weite Teile des Bahnverkehrs in Deutschland lahmlegen.
© Boris Roessler/dpa

Die Lokführer legen für 35 Stunden die Arbeit nieder. Die Deutsche Bahn hat einen Notfahrplan für den Regionalverkehr veröffentlicht.

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Frankfurt . Millionen Reisende und Pendler sind betroffen. Die Bahn wird nach dem Ende des Streiks am Freitagmittag nicht unmittelbar zum normalen Fahrplan zurückkehren. „Im Fernverkehr wird es wie schon am Donnerstag auch am Freitag den ganzen Tag über nur ein Grundangebot von Zugfahrten geben“, berichtet die Bahn. Im Regionalverkehr komme es ebenfalls während des gesamten Freitags noch zu Einschränkungen. „Ab Samstagmorgen wollen wir für unsere Fahrgäste wieder das übliche Fahrplanangebot auf die Schiene bringen.“

Ob die Rückkehr zu einem verlässlichen Fahrplanangebot am Wochenende gelinge, hänge jedoch von der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) ab. Die Gewerkschaft könnte nach diesem – inzwischen fünften Streik – jederzeit weitere sogenannte Wellenstreiks folgen lassen. Diese wolle sie nicht mehr rechtzeitig ankündigen. Die Bahn fordert die GDL-Spitze auf, die für Fahrgäste unzumutbaren Wellenstreiks zu überdenken und Streiks auch künftig mindestens 48 Stunden vorher bekannt zu geben.

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DB setzt längere Züge im Fernverkehr ein

Im Fernverkehr wird die Bahn längere Züge mit mehr Sitzplätzen einsetzen, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Das Grundangebot im Fernverkehr für Donnerstag sei bereits auf bahn.de und im DB Navigator abrufbar. Fahrgäste sollten sich 24 Stunden vor Fahrtantritt über ihre Verbindung informieren. Allerdings könne es weiterhin zu kurzfristigen Teil- und Zugausfällen kommen.

Auch im Nahverkehr hat die Bahn ein Grundangebot vorbereitet. Die S-Bahnen S1 (Wiesbaden - Hochheim - Hofheim - Frankfurt - Rödermark), S3 (Bad Soden - Frankfurt - Darmstadt), S5 (Friedrichsdorf - Frankfurt), S6 (Friedberg - Frankfurt) und S8 (Wiesbaden - Mainz - Rüsselsheim - Frankfurt - Dietzenbach) verkehren im 60-Minuten-Takt. Die Züge der S2 verkehren im 60-Minuten-Takt zwischen Offenbach-Ost und Dietzenbach sowie ab 19 Uhr zwischen Niedernhausen - Offenbach-Ost - Dietzenbach. Und die S4-Züge (Kronberg - Frankfurt - Darmstadt) fahren zwischen Niederhöchstadt und Kronberg im 60-Minuten-Takt. Der Verkehr auf der Linie S7 (Frankfurt - Groß-Gerau - Riedstadt) wird eingestellt. Und die Züge der S9 (Wiesbaden - Flughafen - Frankfurt - Hanau) verkehren außerhalb der Hauptverkehrszeit im 60-Minuten-Takt zwischen Offenbach-Ost und Hanau.

Hessische Landesbahn und Vlexx indirekt betroffen

Im Regionalverkehr des RE2 (Koblenz - Bingen - Mainz - Frankfurt) sind kurzfristige Ausfälle möglich, auch wenn möglichst der Regelfahrplan gefahren werden soll. Ausfallen werden dagegen sicher der RE14 (Frankfurt - Mainz - Ludwigshafen - Mannheim), die RB62 (Worms - Hofheim - Biblis) und die RB63 (Worms - Bürstadt - Bensheim). Die RB35 (Worms - Alzey - Bingen) fährt dagegen im Vier-Stunden Takt.

Die Verbindungen der Bahn-Konkurrenten wie Hessische Landesbahn (HLB), Vlexx und Cantus sind vom GDL-Streik nicht direkt betroffen. Allerdings hat die Gewerkschaft auch Beschäftigte des Infrastrukturbereichs der Bahn zum Streik aufgerufen. Das betrifft insbesondere Fahrdienstleiter, die in den Stellwerken für den reibungslosen und sicheren Zugbetrieb sorgen. Daher sind möglicherweise auch die von den privaten Bahnen genutzten Strecken betroffen.