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Brüssel: Milchattacke der Bauern

Hunderte Milchbauern aus mehreren EU-Mitgliedsländern protestieren in Brüssel gegen die ihrer Ansicht nach zu niedrigen Preise. Mit rund 800 Traktoren fuhren sie nach Angaben der Veranstalter auf den zentralen Luxemburg-Platz vor dem Europaparlament.

Hunderte Milchbauern aus mehreren EU-Mitgliedsländern protestieren in Brüssel gegen die ihrer Ansicht nach zu niedrigen Preise. Mit rund 800 Traktoren fuhren sie nach Angaben der Veranstalter auf den zentralen Luxemburg-Platz vor dem Europaparlament. Die Bauern kamen vor allem aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Auch rund 30 Luxemburger Bauern waren dabei.

Aus Protest gegen die Preise zündeten die Demonstranten Feuerwerkskörper und spritzten Milch an die Fassade des EU-Parlaments, wo über die Agrarpolitik der EU diskutiert wurde.

Die Luxemburger Bauern hatten die rot-weiß-blaue Kuh "Faironika", die Botschafterin für faire Milchpreise, dabei und machten damit auf ihr Anliegen aufmerksam.

"Dramatische Lage"

Zwischen Polizei und Demonstranten kam es zu Auseinandersetzungen, die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer und Tränengas ein. Im Brüsseler EU-Viertel wurde der Verkehr durch die Proteste schwer gestört.

Die Bauern wollten mit der Aktion auf ihre "dramatische Lage" aufmerksam machen, erklärte der Verband European Milk Board (EMB), dem Landwirte aus 14 Ländern angehören. Das Überangebot an Rohmilch in der EU werde ohne Regulierung dazu führen, dass die wenigen marktbeherrschenden Handelskonzerne die Molkereien zu immer mehr Preiszugeständnissen trieben. Der Preisanteil, der beim Bauern ankomme, betrage aktuell 33 Cent - die Produktionskosten würden aber rund 40 Cent pro Liter Milch betragen, erklärten Milchbauern.

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