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Bommeleeër: Ermittler schlagen ein neues Kapitel auf

Am 70. Verhandlungstag im Bommeleeër-Prozess soll ein neues Kapitel aufgeschlagen werden: Erstmals wollen  die Ermittler auf die zwei Angeklagten Marc Scheer und Jos Wilmes zu sprechen kommen. Me Gaston Vogel hat indes sieben neue "Corps de conclusions" angekündigt.

Ab Montag wollen die Ermittler erklären, wie sie auf die Spur der beiden Angeklagten kamen.
Ab Montag wollen die Ermittler erklären, wie sie auf die Spur der beiden Angeklagten kamen. Foto: Anouk Antony

(ham) - Am 70. Verhandlungstag im Bommeleeër-Prozess soll am Montag ein neues Kapitel aufgeschlagen werden: Erstmals wollen die Ermittler auf die zwei Angeklagten Marc Scheer und Jos Wilmes zu sprechen kommen.

Ursprünglich sollte dieser Teil der Verhandlung - nämlich die Ausführungen der Kriminalbeamten Klein, Scheuer, Weis und Marx zu den Ermittlungen - bereits vor den Osterferien (!) abgeschlossen werden. Doch wurden die Präsentationen der Ermittler immer wieder durch neue Entwicklungen, Enthüllungen und Zeugenvorladungen hinausgezögert.

Zuletzt entstand der Eindruck, dass sich der Prozess längst nicht mehr um die eigentlichen Angeklagten dreht. Die Rolle der ehemaligen Elite-Gendarmen wurden von den jüngsten Vorgängen um Polizeidirektion, Politik und Geheimdienst quasi in den Hintergrund gerückt.

Unter Aufsicht

So war die ganze letzte Verhandlungswoche einer Person gewidmet: Pierre Reuland: Vier Verhandlungstage lang befasste sich der Gerichtsschreiber mit dem Vorlesen der Aussagen des ehemaligen Polizeidirektors - rund 320 Seiten. Dieser hatte sich bekanntlich nach seinen Aussagen im Juli geweigert, das „Plumitif“, eine schriftliche Zusammenfassung seiner Anhörung, zu unterzeichnen.

Reuland erklärte diesen Schritt damit, dass er befürchte, erneut falsch verstanden zu werden. Infolgedessen wurden die Gerichtsschreiber damit beauftragt, eine wortgenaue Transkription der drei Verhandlungen zu erstellen. Reuland ging das allerdings noch nicht weit genug: Er bestand darauf, die Tonaufnahmen selbst mit dem Verhandlungsprotokoll abzugleichen. Dies wird er voraussichtlich ab Montag auch tun - unter Aufsicht und ohne Kontakt zur Aussenwelt.

Ein Ass im Ärmel?

Die Verteidigung dürfte den Kriminalbeamten am Montag einen weiteren Strich durch die Rechnung machen und ihre geplanten Ausführungen zumindest weiter hinauszögern. Me Gaston Vogel, Anwalt von Marc Scheer, hat angekündigt, sieben weitere "Corps de conclusions" vorzulegen. Man kann davon ausgehen, dass der Anwalt erneut die Einstellung des Verfahrens fordert.

Den Prozessverlauf können unsere Leser ab 15 Uhr wieder wie gewohnt im wort.lu-Liveticker verfolgen.

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