Technische Fahrzeug-Kontrolle teils ausgesetzt
Nach Kritik von ACL und UCL an den weiterhin geltenden Fristen für die Fahrzeugkontrolle führt die Regierung nun eine Ausnahmeregelung für Risikogruppen ein.
(jt) - Bestimmte Fahrzeugbesitzer in Luxemburg sind vorerst von der Pflicht zur Einhaltung der Fristen bei der technischen Kontrolle entbunden. Wie die Regierung am Freitag mitteilt, können Personen, die durch den Corona-Virus besonders gefährdet sind, von einer Ausnahmeregelung profitieren. Ein entsprechender Entwurf einer großherzoglichen Verordnung sei im Ministerrat gutgeheißen worden.
Konkret heißt dies, dass die Behörden gefährdeten Personen eine Fristverlängerung bei der wiederkehrenden technischen Prüfung gewähren. Die Gültigkeitsdauer von Bescheinigungen, die seit dem 18. März abgelaufen sind oder bis zum Ende des aktuellen Notstands ablaufen, verlängert sich für diese Fahrzeugbesitzer somit automatisch weiter. Die Kontrolle der Fahrzeuge muss aber spätestens bis zum 1. September 2020 erfolgen. Die Regierung weist darauf hin, dass die abgelaufene Bescheinigung im Ausland bis dahin nicht anerkannt wird.
Vollbremsung für Garagen und Autohäuser
Zur Corona-Risikogruppe zählen Menschen, die über 65 Jahre alt sind oder an einer der folgenden Krankheiten leiden: Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen, Krebs und krankheits- oder therapiebedingte Immunschwäche.
Termine bleiben weiterhin aufrecht
Die Regierung betont, dass Personen, die nicht in die Risiko-Kategorie fallen und deren Zertifikat während der Periode der Ausgangsbeschränkungen abläuft, ihr Fahrzeug weiterhin einer technischen Kontrolle unterziehen müssen. Die Kontrollstationen haben spezielle Hygienemaßnahmen ergriffen, um eine Verbreitung des Virus möglichst zu vermeiden.
Der Verkehrsclub ACL und die Konsumentenschutzvereinigung UCL hatten zuvor Änderungen bei den Kontrollfristen gefordert. Der ACL schlug am Mittwoch vor, Zulassungsbescheinigungen, die noch bis 1. Juni gültig sind, wegen der Corona-Krise um sechs Monate zu verlängern. Dies soll die Kontrollstationen der SNCT, Dekra und Lu KS entlasten, die nach der Krise voraussichtlich mit einem Kundenansturm zu kämpfen hätten.