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Urnenbeisetzung

Feuerbestattungen nehmen zu: Krematorium Hamm wird ausgebaut

Fast drei Viertel aller Begräbnisse in Luxemburg sind Urnenbeisetzungen. Das einzige Krematorium des Landes muss seine Einäscherungskapazitäten erweitern.

So wird das Projekt nach Abschluss der Arbeiten aussehen.
So wird das Projekt nach Abschluss der Arbeiten aussehen.  Foto: Architektenbüro Perry Weber & Associés 

Obwohl die Feuerbestattung erst 1972 der Erdbestattung im Großherzogtum gleichgestellt wurde, sollte es noch bis 1995 dauern, ehe das Krematorium in Hamm seinen Betrieb aufnahm. Neben der Streuung der Aschen im „Jardin du souvenir“ in Hamm oder auf Friedhöfen setzen immer mehr Gemeinden auf regionale Waldfriedhöfe.

Somit nahm auch die Anzahl der Feuerbestattung in den vergangenen Jahren rasant zu. Etwa 70 Prozent der Verstorbenen werden in Luxemburg eingeäschert. Um dieser wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, beauftragte das interkommunale Syndikat (SICEC) das Architekturbüro Perry Weber und Partner mit einem Renovierungs- und Erweiterungsprojekt des Krematoriums.

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Aktuell ist das Krematorium mit zwei Einäscherungsöfen ausgestattet und verfügt über einen Warteraum, einen Zeremonienraum mit 100 Sitzplätzen sowie zwei „Gärten des Gedenkens“ für die Aschenstreuung.

Zwölf Einäscherungen pro Tag

Im Durchschnitt werden täglich zwölf Menschen, also etwa 60 wöchentlich, eingeäschert. 2018 wurde der erste Ofen ersetzt, der zweite Ofen solle bis Jahresende erneuert werden. Somit könne man die Einäscherungskapazität von 60 auf 75 Personen pro Woche erhöhen, heißt es aus Hamm.

Bei Bedarf könne man zusätzliche Kapazitäten durch Anpassung der Arbeitszeiten hinzufügen. Die neuen, modernen Öfen, die den technischen und ökologischen Anforderungen entsprechen, sind größer und leistungsfähiger und können auch Personen mit einem Gewicht von bis zu 350 Kilogramm aufnehmen.

Mehr als 720 Abschiedszeremonien pro Jahr führten in der Vergangenheit zu Platzmangel. Um diese Situation zu beheben, wird das Krematorium um einen zusätzlichen Raum für Zeremonien und Verabschiedungen erweitert. Somit können bei Bedarf bis zu drei Zeremonien gleichzeitig stattfinden.

Das Erweiterungsprojekt des Krematoriums Luxemburg umfasst den Bau eines zusätzlichen Gebäudes, das durch ein Glasvolumen mit der bestehenden Struktur verbunden wird und den Zugang zu den beiden Streubereichen im Erdgeschoss und auf der zweiten Ebene erleichtert.

Die Erweiterung hat die gleiche Höhe wie das Hauptgebäude und bietet so einen neuen Eingang zum Gebäudekomplex von der Allée des Châtaigniers aus. In Richtung Süd-West markiert ein Vordach den ebenerdigen Zugang zum oberen Gedenkgarten und in Richtung Nord-Ost führen eine Fußgängerbrücke sowie ein Außenaufzug zum neuen unteren Gedenkgarten.

10,5 Millionen Euro bis 2025

Beim Ausbau wird auch das Aussehen des bestehenden Gebäudes verändert. Die alte Hauptfassade wird umgestaltet, die Außenwand wird zur Innenwand. Mit Ausnahme des ehemaligen Eingangs werden die Öffnungen auf dieser Seite geschlossen, um die Privatsphäre der angrenzenden Räume zu wahren. Der Ausbau wirkt sich nicht nur auf die öffentlichen Räume aus, sondern auch auf die Räumlichkeiten für die Verwaltung, Logistik und Technikräume.

So wird das Projekt nach Abschluss der Arbeiten aussehen.
So wird das Projekt nach Abschluss der Arbeiten aussehen.  Foto: Architektenbüro Perry Weber & Associés 

Die Renovierungs- und Ausbauarbeiten erfolgen in mehreren Phasen, wobei der Zugang zu einigen Bereichen kurzfristig beeinträchtigt werden könnte. Mittlerweile haben die ersten Arbeiten begonnen. Der 10,5 Millionen Euro teure Ausbau soll bis Februar 2025 fertiggestellt sein. 

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