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Terry von Rassismus-Vorwurf freigesprochen

Sein Ruf ist gerettet, jetzt kann er sich wieder auf den Fußball konzentrieren: Nationalspieler John Terry ist durch ein Londoner Gericht von Rassismus-Vorwürfen freigesprochen worden.

John Terry wurde vom Vorwurf des Rassismus freigesprochen.
John Terry wurde vom Vorwurf des Rassismus freigesprochen. Foto: Facundo Arrizabalaga

(dpa) - Sein Ruf ist gerettet, jetzt kann er sich wieder auf den Fußball konzentrieren: Nationalspieler John Terry ist durch ein Londoner Gericht von Rassismus-Vorwürfen freigesprochen worden.

In dem Prozess sei klar geworden, dass der 31-Jährige kein Rassist sei, sagte der Richter. Es sei verständlich, dass Terry die Frage geklärt haben wollte, da sein Ruf auf dem Spiel stand, erklärte er weiter. Terry nahm das Urteil mit einem Kopfnicken entgegen und verließ anschließend schnellen Schrittes das Gericht.

Terry war vorgeworfen worden, bei einem Premier-League-Spiel gegen den Londoner Lokalrivalen Queens Park Rangers im Oktober 2011 seinen dunkelhäutigen Gegenspieler Anton Ferdinand rassistisch beschimpft zu haben. Wegen des Skandals hatte er seine Kapitänsbinde verloren. Daraufhin gab Fabio Capello im Februar seinen Posten als Nationaltrainer auf.

Exakter Wortlaut nicht nachvollziehabr

Es bestehe zwar kein Zweifel daran, dass Terry die fragliche Beleidigung ausgesprochen habe, sagte der Richter. Terry habe das selber zugegeben. Der Verteidiger vom FC Chelsea hatte aber erklärt, er habe die rassistische Beschimpfung wiederholt, nachdem Ferdinand sie selber gesagt hatte - in Form einer sarkastischen Frage im Sinne von „Behauptest Du, ich hätte das gerade zu Dir gesagt?“. Daher sei sie nicht beleidigend gemeint gewesen. Terrys Teamkollege Ashley Cole hatte das als Zeuge bestätigt.

Trotz aller Hilfe durch Video- und Tonaufnahmen, Zeugen und Lippen-Leser sei es unmöglich, festzustellen, was genau sich Terry und Ferdinand in ihrem Streit an den Kopf geworfen hätten, erklärte der Richter. Da es Zweifel gebe, entscheide das Gericht sich für „nicht schuldig“.

Die Staatsanwaltschaft verteidigte ihre Entscheidung, den Fall vor Gericht zu bringen. „Es ging hier um sehr ernsthafte Anschuldigungen und rassistische Beleidigungen“, sagte Londons oberste Staatsanwältin Alison Saunders. Jetzt sei Recht gesprochen und man akzeptiere die Entscheidung des Gerichts.

Streit um Elfmeter-Forderung

Terry hätte im Fall eines Schuldspruchs eine Geldstrafe von maximal 2500 Pfund (rund 3000 Euro) zahlen müssen. Der Prozess hatte ursprünglich schon im Februar beginnen sollen. Unter anderem wegen der Fußball-Europameisterschaft war er aber nach hinten verschoben worden. Ferdinand hatte erklärt, die Beschimpfungen Terrys hätten ihn „sehr verletzt“. Er hatte aber auch zugegeben, auf dem Feld und kurz danach nicht realisiert zu haben, was Terry gesagt hatte. Später habe seine Ex-Freundin ihm aber ein Video davon beim Internetdienst YouTube gezeigt.

Die Spieler hatten sich um eine Elfmeter-Forderung gestritten. Ferdinand hatte Terry dann eine Affäre mit einer Ex-Freundin von Fußballkollege Wayne Bridge vorgeworfen. Die beiden hatten sich nach dem Spiel kurz ausgesprochen und darauf geeinigt, es seien keine rassistischen Beleidigungen gefallen. Später sah Ferdinand das Video und änderte seine Meinung.

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