Halver. (dela)Gertrud und Klaus Hilbig feierten gestern das goldene Hochzeit. Es war kein Zufall, dass Klaus Böcker die Glückwünsche von Rat und Verwaltung überbrachte.

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© Dettlaff, Ursula

Gertrud Hilbig hatte ihn eingeladen. "Klaus weiß nicht, dass ich hier bin. Kommst du? Das würde ihn bestimmt sehr freuen", bat sie. Man kennt und sich seit Jahrzehnten. Klaus Hilbig kam 1946 aus Schlesien nach Halver, neun Jahre später lernte er "seine" Gertrud kennen - in der Jugendgruppe "Deutsche Jugend des Ostens".

Gertrud Hilbig stammt aus Danzig. "1957 waren die Wohnungen knapp", erklärte der Jubilar. Und eine Heiratsurkunde war wichtig zum Einzug in die eigenen vier Wände. So bestimmte das Bezugsdatum der ersten Wohnung Am Mühlengrund den Hochzeitstag mit.

Der Name Klaus Hilbig ist eng verknüpft mit den Aktivitäten der Baugenossenschaft, dessen Vorstand er bis heute angehört. Den letzten Umzug vollzog das Ehepaar Hilbig 1971, als sie in den Neubau Tannenweg zogen. 45 Jahre lang arbeitete Klaus Hilbig in der Stadtverwaltung.

Wetterbericht bestimmt Wegeplan

Der Lehrling, der am 1. April 1950 begann, nahm immer wieder an Qualifizierungsmaßnahmen teil. Zuletzt leitete er die Kämmerei.

"Er ist ein Mensch, der nie in den Vordergrund wollte", sagte Böcker. "Klaus Hilbig war uns fachlich ans Herz gewachsen", beschrieb Böcker die Kompetenz des ehemaligen Kollegen. "Bei Gemeindeprüfungen hieß es häufig: Die in Halver haben`s gelöst. Ruf doch mal Klaus Hilbig an", erinnerte Böcker.

Hilbigs sind passionierte Fußgänger. Ein Auto vermissten sie nie. Früher erkundeten sie gern Fernwanderwege, wie Fotos im Wohnzimmer zeigen. Heute beschränken sie sich auf Deutschland. Die Reisevorbereitung verläuft spontan. "Ein Blick ins Internet, was sagt der Wetterbericht, dann wird der Rucksack gepackt", sagte Klaus Hilbig. Die Zugfahrkarte dazu druckt er am PC aus. Das Warten am Schalter dauert ihm zu lange.